Seltene Bücher mit der ILAB Book Search ausfindig machen

Mit Hilfe der Metasuche der International League of Antiquarian Booksellers (ILAB) kann nach seltenen Büchern, Autographen, Manuskripten, Atlanten, Karten usw. recherchiert werden. Gegenwärtig werden die Bestände von mehr als 1100 Händlern nachgewiesen.

Seit Februar 2011 werden dort auch die Angebote von Mitgliedern nationaler Verbände, die im Zentralen Verzeichnis Antiquarischer Bücher (ZBAB) aufgenommen wurden, gelistet. Damit ist der Bestand an deutschsprachigen Büchern stark angestiegen. Ebenfalls kann direkt nach Anbietern gesucht werden.

Mit „GESA“ nach tausenden Leichenpredigten suchen

Vor allem für Genealogen dürfte GESA sehr interessant sein. Der Online-„GESAmtkatalog“, geführt von der Forschungsstelle für Personalschriften an der Philipps-Universität Marburg, weist mehr als 200.000 deutschsprachige Leichenpredigten nach, darunter auch andere Funeralschriften wie Gedächtnispredigten, Abdankungen, akademische Trauerreden, Programmata academica oder Epicedien. Als Quellen dienten mehr als hundert Kataloge und Verzeichnisse. Über 3000 Datensätze stammen aus verschiedenen Sammlungen des gesamten deutschen Sprachraums sowie aus dem Titelblattkatalog der Trauerschriften der Breslauer Universitätsbibliothek.

Zusätzlich zu GESA werden von der Forschungsstelle weitere Datenbanken zur Verfügung gestellt. Der schon erwähnte Titelblattkatalog (TBK) enthält mehr als 29.000 digitalisierte Titelblätter zu Trauerschriften. Bei der Bibliographie zur Leichenpredigtenliteratur handelt es sich um eine aktualisierte Fassung der von Rudolf Lenz 1980 veröffentlichten „Leichenpredigten, eine Bestandsaufnahme“ (Marburger Personalschriften-Forschungen ; Bd. 3). Der Thesaurus Locorum (THELO) beherbergt über 39.000 frühzeitliche Ortsnamen nach, der Thesaurus Professionum (THEPRO) mehr als 23.000 frühzeitliche Berufsbezeichnungen. Ergänzt wird das ganze noch vom sogenannten SIBRES- Katalog, der die Sicherungsverfilmungen ausgewählter deutschsprachiger Altbestände der Universitätsbibliothek Breslau nachweist.

Bild: Titelblatt einer Leichenpredigt (Leipzig, 1638)

Deutsche Fotothek: Online-Zugriff auf mehr als eine Million Bilder

Die Deutsche Fotothek in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB Dresden) ist ein universales Fotoarchiv zur Kunst- und Kulturgeschichte und weist fast drei Mio. archivierte Bilddokumente nach. Die Online-Bilddatenbank, neu aufgenommen in die Digitale Bibliothek der FU, enthält mehr als 1,25 Mio. Aufnahmen aus den Sammlungen sowie von zahlreichen Partnerinstitutionen. Facettierte Suchen helfen dabei, das Trefferergebnis einzugrenzen.

Die Datenbank ist u. a. durch eine Kooperationsvereinbarung mit dem Architekturmuseum der TU Berlin gewachsen. So finden sich u. a. tausende Zeichnungen der Architekten Hans Poelzig, Alfred Messel sowie seltene Schätze von z. B. Karl Friedrich Schinkel. Insgesamt kann auf über 17.000 Kartenwerke und fast 70.000 Architekturzeichnungen zugegriffen werden.

Die kostenfrei bereitgestellten Bilder sind meist von einer guten bis sehr guten Qualität und lassen sich mit Hilfe einer Zoom-Funktion mitunter stark vergrößern. Ein Abspeichern auf dem heimischen PC wird allerdings nicht unterstützt. Eine kostenfreie Registrierung ermöglicht aber das Speichern von Favoriten oder Suchen.

Mit „SEALS“ auf digitalisierte Schweizer Zeitschriften zugreifen

Mit der Online-Plattform SEALS („Swiss Electronic Academic Library Service“) bietet das Konsortium der Schweizer Hochschulbibliotheken überwiegend kostenfrei retrodigitalisierte wissenschaftliche Zeitschriften aus vielen verschiedenen Fachgebieten an. Das Projekt wird seit 2008 maßgeblich von der Elektronischen Bibliothek Schweiz (E-lib.ch) unterstützt.

Aktuell werden 117 Zeitschriftentitel mit mehr als 4600 Bänden angeboten. Die Artikelanzahl liegt bei fast 145.000. Eine Metasuche ermöglicht die Recherche über alle Zeitschriften. Alternativ kann das Angebot nach Sachgebieten durchstöbert werden. Einzelne Bände oder Artikel dürfen als PDF-Dateien heruntergeladen werden. Bei einigen Titeln sind die letzten Jahrgänge allerdings nicht verfügbar bzw. passwortgeschützt.

Weitere Digitalisierungsprojekte befinden sich in Vorbereitung. Auch kann man selbst Zeitschriften-Vorschläge machen, sofern man einen Titel vermisst.

Japans „Aufsätze-Navigator“

Der vom japanischen National Institute of Informatics (NII) herausgegebene Scholarly and Academic Information Navigator (kurz „CiNii“) ermöglicht die Suche nach Aufsätzen aus wissenschaftlichen Fachzeitschriften aller Wissensgebiete, darunter auch Einträge aus dem Zeitschriftenindex der japanischen Nationalbibliothek (National Diet Library’s Japanese Periodicals Index Database).

Gegenwärtig werden fast 15 Mio. Einträge erschlossen, darunter sowohl kostenpflichtige Aufsätze als auch kostenfreie bzw. im Open-Access-Verfahren bereitgestellte Artikel. Ebenso steht eine Suche nach Zeitschriftentitel bzw. Fachgebiet zur Verfügung. Die Benutzeroberfläche wird in englischer und japanischer Sprache angeboten.

Ein Export von bibliographischen Daten ist möglich (unterstützte Formate: BibIX, BibText und TSV).

Recherchieren in den Beständen des Deutschen Archäologischen Instituts

ZENON DAI steht für den Zentralen Online-Katalog des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI). Nachgewiesen werden Monographien, Zeitschriften und Aufsätze aus den Standorten Berlin und Bonn sowie den DAI-Bibliotheken im europäischen Ausland uns Asien (u. a. Rom, Madrid, Athen, Damaskus und Sanaa).

Der Katalog enthält u. a. eine Auswahl an digitalisierten Altbeständen. Daneben wird über den Menüpunkt „Systematik der Archäologischen Bibliographie“ eine inhaltliche Suche in folgenden Bibliographien angeboten: Archäologische Bibliographie der Abteilungen Rom, Berlin, Athen und Istanbul (mit dem Bestand seit 1956), Bibliographie zur Archäologie der Iberischen Halbinsel des DAI Madrid sowie dem Thesaurus der Eurasien-Abteilung.

Die ZENON-Daten können in die Literaturverwaltungsprogramme Citavi oder Endnote eingespielt werden.

Zugang mit ZEFYS zu historischen Zeitungen

Neu in die Digitale Bibliothek gekommen ist das Zeitungsinformationssystem (ZEFYS). Es wird zum Zeitungsportal der Staatsbibliothek Berlin ausgebaut. Gegenwärtig weist es mehr als 82.000 digitalisierte Ausgaben von 83 historischen Zeitungen aus Deutschland und deutschen Zeitungen des Auslands nach, darunter beispielsweise das „Neue Deutschland“, das Zentralorgan der DDR-Staatspartei SED (1946-1990). Einzelne Seiten oder auch ganze Ausgaben können als PDF-Datei abgespeichert werden.

Ergänzt wird das Angebot um die bereits in der Digitalen Bibliothek verzeichnete Amtspresse Preußens (Digitalisate der „Provinzial-Correspondenz“, „Neueste Mitteilungen“, „Teltower Kreisblatt“), Linklisten zu historischen und aktuellen Zeitungen sowie eine Metasuche, mit der man u. a. auch im Bestand der Zeitschriftendatenbank (ZDB) recherchieren kann.

Psychiatry Legacy Collection lizenziert

Im Rahmen der von der DFG finanzierten Nationallizenzen bekommen FU-Angehörige ab sofort kostenfreien Zugang auf die Psychiatry Legacy Collection. Diese beinhaltet folgende fünf Zeitschriftenarchive, die die Fachgebiete Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik abdecken:

– Academic Psychiatry (1989-1996)
– American Journal of Psychiatry (1844-1996)
– Journal of Neuropsychiatry and Clinical Neurosciences (1989-1996)
– Journal of Psychotherapy Practice and Research (1992-1996)
– Psychiatric Services (1950-1996)

Das Journal of Psychotherapy Practice and Research ist 2002 in das American Journal of Psychotherapy aufgegangen und nicht direkt auf der Startseite abrufbar. Die Artikel sind über die Seitensuche bzw. die Zeitschrift direkt unter folgender Adresse zu erreichen: https://jppr.psychiatryonline.org/ (noch einfacher geht es natürlich über die E-Zeitschriftenliste in der Digitalen Bigliothek!).

Andere durch die FU abgeschlossene Lizenzen ermöglichen, das bei den oben genannten Zeitschriften auch Jahrgänge ab 1997 ff. abrufbar sind. Vor allem auf das American Journal of Psychiatry sei verwiesen, das zu den am meisten zitierten Zeitschriften aus diesem Fachgebiet gehört. Die Artikel (teilweise auch ergänzende Abstracts) liegen als PDF-Dateien vor.

Neu: eAtlas of Global Development

Mit dem World eAtlas of Global Development lassen sich mehr als 175 thematisch organisierte Indikatoren für über 200 Länder visuell, anhand interaktiver Weltkarten, darstellen. Ergänzt werden diese um zusätzliche Grafiken und Tabellen. Entwicklungen zur Wirtschaft, Erziehung, Umwelt, Gesundheit oder Armut eines Landes, einzelner Regionen oder des gesamten Erdballs lassen sich auf diese Weise im Idealfall über mehrere Dekaden nachvollziehen und vergleichen. Das kostenfreie Angebot erscheint parallel zum gedruckten Atlas of Global Development, der von der Weltbank gemeinsam mit dem HarperCollins-Verlag herausgegeben wird.

Die kostenfreie Registrierung erlaubt einen größeren Funktionsumfang. So lassen sich individuell erstellte Karten in einem eigenen Bereich („MyMaps“) abspeichern, eine Printansicht aktivieren sowie Karten und Daten exportieren (unterstützte Formate: Excel, CSV, XML und KML für die Metadaten, JPG oder PNG für die Bilddaten). Ebenfalls ist es möglich, neue Indikatoren in den eAtlas zu importieren.

Die Weltbank hat auf ihrem YouTube-Channel ein knapp vierminütiges Video zur ersten Orientierung online gestellt.

Hinweis: Aufgrund eines fehlenden Plugins kann es beim Aufrufen der Ressource an den Benutzerarbeitsplätzen („ThinClients“) in den FU-Bibliotheken zu Darstellungsproblemen kommen.

Nachschlagewerke über Nachschlagewerke …

… haben in den letzten Tagen Eingang in die Digitale Bibliothek der FU gefunden. Ein Großteil der alten elektronischen Wörterbücher und Enzyklopädien wurden vom Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften an der Universität Trier erschlossen und über die Plattform Wörterbuchnetz bereitgestellt. Die angebotenen Ressourcen sind teilweise untereinander vernetzt und manchmal auch mit Primärquellen versehen.

Neben der Erforschung der Etymologie bietet der Blick hinein doch die ein oder andere Kuriosität – wer hätte beispielsweise gedacht, dass das Fett vom Aal früher als Arzneimittel gegen Taubheit bzw. Haarwuchsmittel angepriesen (s. Oeconomische Encyclopädie online) oder das Wort „knutschen“ als Synonym für „zerquetschen“ oder „zermalmen“ verwendet wurde (s. Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm)?

Bild: Detail aus dem Titelblatt des ersten Grimm-Bandes (1854)

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