Jahresbibliographie Massenkommunikation geht online

Im Rahmen des DFG-Projektes ViFa medien buehne film wurde dieses Jahr die Jahresbibliographie Massenkommunikation (JBMK) digitalisiert und steht nun kostenfrei über ein von der Universität Leipzig gehostetes Datenbanksystem (MyCoRe) offen.

Das lange Zeit als Standardbibliographie der Massenkommunikationsforschung geltende Werk (im FU-Bereich auch als Druckausgabe einsehbar) wurde wurde von 1974/75 bis 2003 jährlich durch Wilbert Ubbens erstellt, den langjährigen Fachreferenten im Sondersammelgebiet (SSG) „Geschichte und Methode der Presse“ (ab 1984 „Publizistik, Journalismus“), das bis 1997 an der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen betreut wurde.
Insgesamt erschienen – ungeachtet einiger Vorläuferpublikationen – 29 Jahresbibliographien. Eingang fanden bibliographische Informationen, die aus anderen Fach- und Nationalbibliographien, Neuerwerbungsverzeichnissen, Rezensionen und einfachen Nennungen in Zeitschriften und Informationsdiensten gewonnen wurden.

Der Anspruch der Jahresbibliographie lag im gesamten Erscheinungszeitraum auf Annäherung an die vollständige Abdeckung der national und international im Buchhandel erscheinenden Monographien und Sammelwerke sowie der Grauen Literatur. Von der Dokumentation ausgeschlossen waren Zeitschriften und Periodika mit einem Erscheinungsrhythmus bis zu einem Jahr sowie deren Binneninhalte. Titel in osteuropäischen und asiatischen Sprachen wurden ebenfalls nicht verzeichnet.

Die Datenbank bietet neben Einfacher und Erweiterter Suche auch die Möglichkeit eine Indexsuche, die zum Stöbern in der Bestandsliste einlädt. Um von der Trefferliste aus in die Detailansicht zu gelangen, muss man auf die gefetteten Index-Nummern (0001-1992, 0002-2000 usw.) klicken.

Der Text ist überwiegend den Beschreibungstexten der Datenbank entnommen.

Der Herr der Bibliotheken

Momentan geistert in den deutschsprachigen Biblioblogs eine lustige Persiflage auf den Herrn der Ringe umher. Der gut 20-minütige YouTube-Film The Lord of the Libraries – The Return of the Book begleitet Frodo, Sam und andere bekannte Gesichter aus dem Mittel-Erde-Universum bei ihrer Mission das „Book of Power“ nach Jahrzehnten Vergessenheit sicher in die Bibliothek zurückzubringen. Doch werden sie den Weg dorthin finden und die angefallenen Mahngebühren bezahlen können? Und in welcher Gestalt wird ihnen die Bibliothekarin entgegentreten?

Der sehenswerte Streifen ist eine frühere Studentenarbeit von Chris Martin, der an der University of Kansas entstand. Martin hat mittlerweile Karriere gemacht und wurde 2009 für die Spezialeffekte an der Fernsehserie Heroes mit einem Emmy ausgezeichnet.

Gesehen bei bibliothekarisch.de

Im „Digitalen Portraitindex“ stöbern

Der Betrieb des „Dokumentationszentrums UN – EU“ wird eingestellt. Die entsprechende Literatur bleibt im Bestand und ist weiterhin zugänglich.

Das Projekt „Digitaler Portraitindex druckgraphischer Bildnisse der Frühen Neuzeit“ wird durch die DFG gefördert. Ziel des Vorhabens ist die sammlungsübergreifende virtuelle Publikation und systematische Erschließung von über 257.000 druckgraphischen Portraits aus neun bedeutenden öffentlichen Sammlungen und Bibliotheken. Unter den Kooperationspartnern sind u. a. die Staatsbibliothek zu Berlin, die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel oder die Österreichische Nationalbibliothek zu finden. Die Schirmherrschaft obliegt dem Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg.

Die Webpräsenz ging im Sommer 2011 online und bietet kostenfreien Zugriff auf die umfangreichen Portraits. Ein Abspeichern der hochauflösenden Scans wird jedoch nicht unterstützt. Nach einer kostenfreien Registrierung können Favoriten und der Suchverlauf in einem persönlichen Bereich abgespeichert werden.

Theaterlexikon der Schweiz kostenfrei nutzen

Das Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern hat das 2005 erschienene Theaterlexikon der Schweiz (TLS) kostenfrei online gestellt. Der Inhalt der dreibändigen Druckausgabe (von der Universitätsbibliothek auch als Printversion angeschafft) wurden mit Ausnahme der Bilder unverändert mit Hilfe der frei MediaWiki-Software verfügbar gemacht, die auch Wikipedia verwendet. Im Gegensatz zur bekannten Online-Enzyklopädie hat der Benutzer aber beim TLS „nur“ Leserechte. Sämtliche Inhalte wurden außerdem unter eine Creative-Commons-Lizenz gesetzt, die die nicht-kommerzielle Weitergabe mit Namensnennung unter gleichen Bedingungen vorsieht.

Das theaterwissenschaftliche Lexikon bietet ca. 3600 Artikel von 230 Autoren zu Personen, Institutionen, Spielstätten und Sachbegriffen des Schweizer Theaters von den Anfängen bis in die Gegenwart (ein Schwerpunkt liegt auf dem 20. Jahrhundert). Bei den Personenartikeln wurden Theaterschaffende aller Sparten mit einer mindestens fünfjährigen professionellen Bühnentätigkeit in der Schweiz aufgenommen, ebenso bekannte Auslandschweizer und -schweizerinnen, die nicht in der Schweiz bühnentätig waren. Bei den Theaterartikeln wurden u. a. langjährig tätige professionelle Theater/Gruppen aller Sparten sowie eine gewisse Anzahl von Amateurtheatergruppen aufgenommen. Der Großteil der Beiträge liegt in deutscher Sprache vor, daneben existieren auch Artikel auf Französisch (ca. 20 Prozent), Italienisch (6 Prozent) und Rätoromanisch (2 Prozent).

Kostenfreie Datenbanken des GBV

In den letzten Tagen haben eine Reihe von beim Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) gehosteten Datenbanken Aufnahme in die Digitale Bibliothek gefunden. In folgenden Angeboten können auch externe Benutzer kostenfrei recherchieren:

IKAR – Landkartendrucke vor 1850: Nachweis von über 250.000 gedruckte Karten bis zum Erscheinungsjahr 1850, darunter Weltkarten und Stadtpläne aller Länder, topographische und thematische Karten, Atlanten mit Einzelblattnachweisen, Panoramen, Vogelschaukarten, Profile und Globen, auch Faksimiles und elektronische Ressourcen aus den Sammlungen der teilnehmenden Bibliotheken. Nur ein kleiner Teil (mehr als 4000 Titel) liegen bereits digitalisiert vor.

Leibniz-Bibliographie: Zentrales Recherche- und Nachweisinstrument zur Literatur über Gottfried Wilhelm Leibniz, zusammengestellt von der Hannoveraner Gottfried Wilhelm Leibnitz Bibliothek. Nachgewiesen sind mehr als 25.000 Titel aus drei Jahrhunderten Leibniz-Forschung weltweit, darunter Monographien, Aufsätzen aus Zeitschriften und Sammelbänden usw. Ebenfalls enthalten sind alle Titelnachweise aus den gedruckten Leibniz-Bibliographien (Bd. 1 in der 2. Aufl. 1984 und Bd. 2, 1996).

Verbundkatalog Öffentlicher Bibliotheken: Verbundkatalog der öffentlichen Bibliotheken im GBV. Enthalten sind über drei Mio. Titel und mehr als sechs Mio. Besitznachweise von mehr als 130 Bibliotheken.

VKI – Verbundkatalog für Internetquellen (VKI): Gewissermaßen noch im „Beta-Test“ befindlicher Katalog, der eine Recherche nach wissenschaftlich relevanten Web-Ressourcen anbietet. In Form qualitativ hochwertiger formalisierter Beschreibungen werden dabei komplette Web-Sites oder die fachlich relevanten Ausschnitte aus Web-Sites zusammenfassend über ein Abstract beschrieben und nach verschiedenen Sacherschließungssystemen (Schlagworte, Klassifikationen, Thesauri) erschlossen

World Affairs Online (WAO): Mit mehr als 740.000 Literaturnachweisen mit 500.000 Aufsätzen (vorzugsweise Zeitschriften- und Buchaufsätzen sowie grauer Literatur) eine der größten europäischen Literaturdatenbanken zu den Sozialwissenschaften. Bedient werden außen- und sicherheitspolitischen Themen, Fragen der internationalen wirtschafts- und entwicklungspolitischen Zusammenarbeit, europapolitischen und transatlantischen Themen, regional- und länderbezogenen Fragen weltweit, auswärtiger Kulturpolitik und Klima, Umwelt und Energie. Für FU-Angehörige waren die Inhalte bisher über die lizenzierte Datenbank wiso Sozialwissenschaften abrufbar.

Die Kurzzusammenfassungen sind überwiegend den Beschreibungstexten der entsprechenden Datenbankseiten entnommen.

Anmeldeverfahren für FU-Katalog wird umgestellt

Morgen Dienstag, den 26.6.2012 wird von 18:00 bis ca. 19:00 Uhr die Anmeldung im FU-Katalog auf ein neues Verfahren umgestellt.

Als Login-Seite erhalten sie dann eine neu gestaltete Seite, auf der sie sich wie gewohnt mit ihrem Benutzer-Account anmelden. Nach erfolgreichem Login befinden Sie sich wieder im FU-Katalog. Das Logout muss dann expliziert bestätigt werden.

Hintergrund dieser Maßnahme ist die Umstellung auf ein sogenanntes Single-Sign-On – wir werden in der nächsten Woche weiter darüber informieren.

Für die Dauer der Arbeiten wird die Recherche im FU-Katalog – jedoch ohne Anmeldung weiterhin möglich sein. Das Benutzerkonto und die Bestellmöglichkeit stehen über das Bibliotheksportal Primo zur Verfügung.

Wir bitten um Verständnis
Ihre Universitätsbibliothek

Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht an Liao Yiwu

Mutig – wie der Stiftungsrat bekanntgab, geht der diesjährige Friedenspreis des Deutschen Buchhandels an Liao Yiwu. Die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung wird der chinesische Schriftsteller am 14. Oktober 2012 anlässlich der Frankfurter Buchmesse erhalten. Die Jury lobte Liao Yiwu in ihrer Begründung unter anderem als Schriftsteller und Dichter, „der sprachmächtig und unerschrocken gegen die politische Unterdrückung“ aufbegehre und „den Menschen am Rand der chinesischen Gesellschaft ein aufrüttelndes literarisches Denkmal“ setze.

Der Sohn eines während der chinesischen Kulturrevolution verfolgten Intellektuellen wurde 1958 in der Provinzhauptstadt Sichuan geboren und wuchs unter ärmlichen Bedingungen auf. Obwohl Liao Yiwu der Universitätsbesuch verweigert wurde, gelang dem wortgewandten Dichter in den 1970er Jahren mit seiner Lyrik der Aufstieg zum Staatsschriftsteller. Aufgrund seines westlichen Schreibstils kritisch von der Regierung beäugt, zog er sich den Zorn des Regimes 1990 durch sein episches Gedicht Massaker zu. In diesem verurteilte er das im Jahr zuvor begangene Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking (1989).

Ab den 1990er Jahren wandelte sich Liao Yiwu als politischer Häftling zum Reportageschriftsteller und beschrieb in dem spät veröffentlichten Buch Meine Zeugenaussagen Für ein Lied und hundert Lieder (2011) die Einzelschicksale von Mithäftlingen. Internationale Bekanntheit erlangte er durch Fräulein Hallo und der Bauernkaiser (2008), in dem Liao Yiwu Interviews mit „Chinas Gesellschaft von unten“, wie Wanderarbeitern, Kloputzern, Bauern, Prostituierten oder auch politischen Flüchtlingen aus seiner Heimatregion sammelte (ausleihbar in der Sozialwissenschaftlichen Bibliothek). Im Juli 2011 reiste der prominente Regimekritiker eigenen Angaben zufolge legal aus China aus und lebt seither im deutschen Exil.

Bild:Elke Wetzig/Elya (GFDL/CC-BY-SA-3.0)

CD-ROM-Version des VADEMECUM lizenziert

Neu lizenziert für FU-Angehörige wurde die jährlich aktualisierte CD-ROM-Datenbank VADEMECUM – Stätten der Forschung, auf die unbegrenzt zugegriffen werden kann.

Beim VADEMECUM handelt es sich um eine Adressdatenbank für deutsche universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Verzeichnet werden rund 40.000 Institutionen sowie mehr als 40.000 WissenschaftlerInnen aller Fachbereiche. Neben Kontaktdaten liefern die Einträge weitere Informationen zu Forschungsprofilen bzw. den spezifischen Arbeitsgebieten.

Die Daten, an die man erst nach dem Markieren und einen Klick über die Schaltfläche „Detail“ in der Ergebnisliste gelangt, können u. a. kopiert und ausgedruckt werden. Ferner bietet der Button „Statistik“ die Möglichkeit zu kleinen statistischen „Spielereien“ (u. a. Anzeige von Verteilung nach Mitarbeiter, Länder oder Institutionsart).

Nachts in der Buchhandlung …

Auf einen kurzweiligen und originellen Animationsfilm, bei dem Buchliebhaber im wahrsten Sinne des Wortes auf ihre Kosten kommen, hat jüngst bibliothekarisch.de hingewiesen. Bei dem gut sechsminütigen Streifen „Auprès de Toi (To Die By Your Side)” in Stop-Motion-Technik führte der US-Amerikaner Spike Jonze (Being John Malkovich) Regie. Hauptdarsteller ist die Pariser Buchhandlung Shakespeare & Company, die Cineasten auch aus Spielfilmen wie Richard Linklaters Before Sunset (2004) oder Woody Allens Midnight in Paris (2011) bekannt vorkommen dürfte. Wer mehr über die berühmte Buchhandlung erfahren möchte, die u. a. von der US-amerikanischen Website Flavorwire zu den „20 most beautiful bookstores in the world” gezählt wurde, wird u. a. auch bei Wikipedia fündig.

BibliotheksmitarbeiterInnen in Leipzig

Am 9. Juni 2012 haben sich einige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen – übrigens in der Freizeit und trotz Fussball-EM – auf den Weg gemacht, um sich zu informieren, wie es in anderen Bibliotheken so zugeht.

Diesmal ging es nach Leipzig. Besucht wurde zuerst die Bibliotheca Albertina (Universitätsbibliothek) und anschließend die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) zu Leipzig. Beide Bibliotheken erscheinen nach jahrelangen Restaurierungsarbeiten und Ergänzungsbauten in neuem Glanz.

Wer möchte, findet auf der UB-Homepage eine Fotostrecke.DNB Leipzig

Wir danken Frau Bauer und Frau Matthias für die informative und anregende Führung duch ihre schönen Häuser und ganz herzlich auch Frau Helma Schaefer, die uns den ganzen Tag begleitet hat und uns ganz viel über Leipzig erzählen konnte.

Foto der DNB Leipzig: P. Kende