Buchtipp: Bücher rund um Bewerbungsstrategien

Jeden trifft es früher oder später einmal … es muss eine Bewerbung verfasst und ein Bewerbungsgespräch durchgestanden werden.

Damit beides gelingt, kann sich die/der BewerberIn natürlich vorab ein paar Tipps in entsprechender Fachliteratur holen. Spezialisten dafür sind die Autoren Püttjer und Schnierda.

Aktuell gibt es ein super Angebot entsprechender Karriere-Ratgeber beider Autoren aus dem Campus-Verlag als E-Books.
Für die FU freigeschaltet sind die Titel mit dem grünen Ampelsymbol (vgl. Zugangsberechtigungen).

Die Titel sind zurzeit noch nicht im FU-Katalog oder im Bibliotheksportal geladen. Das wird im April geschehen, wenn die zurzeit laufende Datenmigration abgeschlossen ist.

Neu im Buchregal: Sozialgeschichte der Familie (M. Mitterauer)

Wie heißt es doch so schön (wird jedem Berufsanfänger ins Stammbuch geschrieben): „Der Bibliothekar, der liest, ist verloren.“ (Gilt natürlich auch in der weiblichen Form!). Um nicht verloren zu gehen, beende ich eiligst die zwischenzeitliche Lektüre (beim „Verschlagworten“ — „eilt sehr Geschäftsgang“) von

Mitterauer, Michael :
Sozialgeschichte der Familie : Kulturvergleich und Entwicklungsperspektiven / Michael Mitterauer. – 1. Aufl. – Wien : Braumüller, 2009. – 155 S. . – ISBN: 978-3-7003-1717-3. – (Basistexte – Wirtschafts- und Sozialgeschichte ; 1)
Signatur: 88/2010/ 20901

Es handelt sich um einen spannenden Kulturvergleich, der die besonderen Entwicklungslinien der Familienstrukturen in Europa („Western family“, Klein- bzw. Kernfamilien, vergleichsweise spätes Heiratsalter …) im Unterschied zu anderen Kulturkreisen herausarbeitet. Der Autor, Michael Mitterauer, ist ein international renommierter österreichischer Wirtschafts- und Sozialhistoriker.

Tendenz: vormerken! Der Band ist allerdings bereits vorbestellt … 😉

Buchtipp: Ästhetik des Bösen von Peter-André Alt

Vor einigen Tagen hat Prof. Dr. Peter-André Alt, FU-Professor und derzeitiger Präsident der Freien Universität Berlin den 2. Platz des NDR-Sachbuchpreises gewonnen.

„Die Ästhetik des Bösen“ lautet der Titel seines neuesten Buches, das in mehreren FU-Bibliotheken vorhanden, ist.

Ästhetik des Bösen / Peter-André Alt.
München : Beck, 2010. – 714 S. . – Ill.
ISBN: 978-3-406-60503-1
Preis 34 Euro

Das Böse ist für die Literatur seit der Romantik ein Objekt der offenen Anziehung und lustvoll inszenierten Sympathie. Peter-André Alt erschließt in seinem Werk die Geheimnisse einer unmoralischen Literatur, die das Böse als ästhetisches Phänomen jenseits aller Werte sichtbar werden lässt. Erzählt wird auf diese Weise eine andere Geschichte des Schönen, von der Nachtseite der europäischen Moderne (aus: Kurzbeschreibung des Beck-Verlages).

Empfohlen sei hier auch ein Interview in der Welt vom 14.10.2010 oder eine Rezension von Jan Ehlert auf NDR-Kultur ebenfalls vom 14.10.2010 und die Rezension in Glanz & Elend von Peter V. Brinkemper.

Die FAZ bezeichnet das Buch übrigens als das überraschendste Buch dieses Bücherherbstes.

Buchtipp: Wie man ein Buch liest

Ich denke, es wird wieder einmal Zeit für einen Buchtipp. „Wie man ein Buch liest“ heißt der Titel eines von Mortimer J. Adler und Charles van Doren geschiebenen Buches. Hier wird erklärt, was man schon ahnte – lesen ist nicht gleich lesen.
Zu unterschiedlich ist der Lesestoff: Belletristik, wissenschaftliche oder populärwissenschaftliche, philosophische oder naturwissenschaftliche Texte, journalistische Texte in der Tagespresse, jeder Text benötigt eine eigene Betrachtungsweise.

Als „Schlüsselwerk zur Kultur“ bezeichnet das Magazin New Yorker das Buch. Nicht allein die Menge des Gelesenen ist entscheidend. Wichtig ist auch, die eigene Lektüre effektiv zu gestalten. Die vorgestellten Techniken eines aktiven Lesens können hier helfen, die Lesequalität zu erhöhen. Denn: „Gutes Lesen ist eine komplexe Tätigkeit, ebenso wie gutes Schreiben. Es besteht aus zahlreichen unverzichtbaren Einzelschritten. Je mehr ein Leser davon beherrscht, desto besser kann er lesen“ (M. J. Adler).

„Wie man ein Buch liest“ wurde übrigens Anfang der 40er Jahre geschrieben und entwickelte sich schnell zu einem Leitfaden für Lesetechniken. Das Buch kann in überarbeiteten Fassung in der UB ausgeliehen werden

Im Anhang finden sich übrigens die besten Bücher im Überblick. Sinnvoll, denn nach der Frage Wie? stellt sich ja automatisch die Frage Was?

Buchtipp: Das grosse Buch der deutschen Fussballstadien

Fussball ist zurzeit ja in allen Medien – und jetzt auch in Biblioblog! Allerdings mit einem Buchtipp, der nur indirekt zur WM in Südafrika passt.

Bereits in der 3. Auflage von 2010 ist gerade Werner Skrentnys »Großes Buch der deutschen Fußballstadien« erschienen. Ein Buch, das vermutlich in keiner Fanbibliothek fehlen sollte.

Alle wichtigen Stadien, auch die neu gebauten sind natürlich berücksichtigt, wie etwa die Allianz-Arena in München oder das Zentralstadion in Leipzig. Neu sind auch die vielen farbigen Abbildungen. Geblieben ist der Anspruch, die rund 350 Stadien nicht nur in ihrer Architektur und sportlichen Bedeutung zu würdigen. Wie urteilte Peter Eitner im Südwestdeutschen Rundfunk? »So ein Buch habe ich seit Jahren gesucht. Es ist ein großartiges und unterhaltsames Stück Gesellschaftskunde. Vor allem der Mythos, der an alten Stadien hängt, ist wunderbar eingefangen. Höchstes Lob.« (aus: Rezension bei Amazon.de)

Ehrlich gesagt, finde auch ich, die ich mich nicht als fussballverrückt bezeichnen würde, das Buch spannend zu lesen, weil viel Interessantes und Kurioses rund um die Stadien erzählt wird.

Das Buch kann in der UB ausgeliehen werden: Signatur 14/2010/15019 (Offenes Magazin).

Buchtipp: Die Bibliothek bei Nacht

Jedes Buch, das Alberto Manguel in die Hand nimmt, erzählt von einer anderen Bibliothek, von verbotenen Archiven und geheimen Kammern und den großen Bibliotheken der Menschheit – von der untergegangenen Bibliothek in Alexandria genauso wie von der Bibliothek im Ghetto Theresienstadt. Das Buch ist eine Schatzkiste und nicht nur von Berufs wegen eine überaus empfehlenswerte Lektüre für Bibliothekare und Bücherliebhaber.

Manguel wurde 1948 in Buenos Aires geboren. Er wirkte unter anderem in Buenos Aires, Paris, London, Mailand und Toronto als Verlagslektor und Literaturdozent, übersetzte zahlreiche Bücher und ist Herausgeber von Anthologien und Kurzgeschichten. Er lebt vorwiegend in Toronto und Paris und ist seit 1988 kanadischer Staatsbürger. Für sein Buch „Eine Geschichte des Lesens“ wurde er mit dem Prix Medicis ausgezeichnet.

manguelWer mehr über die Person Alberto Manguels und seine eigene, circa 30.000 Bände umfassende Bibliothek erfahren möchte, der lese den Artikel von Ulrich Greiner in der Zeit vom 4.8.2009 oder natürlich die „Bibliothek bei Nacht“, ein Buch, das viel über Bücher und Bibliotheken erzählt, aber auch viel über seinen Autor verrät.

Neu im Buchregal: “Geschichte des Westens”

Aus dem „Klappentext“: „Der Westen – seit dem Zeitalter der Entdeckungen ist er gleichsam das welthistorische Maß aller Dinge. Er hat fremde Reiche erobert und ganze Kontinente unterworfen, die Erde bis in ihre entlegensten Winkel erschlossen, die Naturwissenschaften und die moderne Technik hervorge­bracht, die Menschen- und Bürgerrechte, die Herrschaft des Rechts und die Demokratie erfunden. Aber er hat auch oft genug seine Werte verraten, Freiheit gepredigt und Habgier gemeint und mit dem Kapitalismus eine Ökonomisierung aller Lebensverhältnisse entfesselt, die bis heute die Menschheit in Atem hält. In einem grandiosen Panorama erzählt Heinrich August Winkler zum ersten mal überhaupt die Geschichte des Westens – und damit auch die Geschichte unserer eigenen Identität.“

Winkler behandelt im vorliegenden Werk die Zeit von den Anfängen der westlichen Welt in der Antike bis zum Ausbruch des 1. Weltkriegs. Ein Nachfolgeband ist angekündigt für 2012.

Heinrich August Winkler, Jg. 1938, war von 1964 bis 1970 als wissenschaftlicher Assistent an der Freien Universität Berlin tätig, wo er sich 1970 in den Fächern Neuere Geschichte und Wissenschaftliche Politik habilitierte. Nach langjähriger Professur in Freiburg im Breisgau, übernahm er 1991 einen Lehrstuhl für Neueste Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin (emeritiert nach dem Wintersemester 2006/07). Winkler gilt als einer der renommiertesten und einflussreichsten deutschen Historiker der Nachkriegszeit.

Das Buch mit der Signatur 18/2009/2857 ist 2009 im Verlag C.H. Beck erschienen, geht gerade in der UB durch den Geschäftsgang und ist – wenig überraschend – bereits vorgemerkt …

Wer mehr erfahren möchte: Der SPIEGEL befragte Winkler kürzlich in einem Interview (Heft 39/2009 vom 21.09.2009, Seite 58 ff.) zu den wesentlichen Motiven und Aussagen seines neuen Buchs.

Buchtipp: Die Kunst des Bücherliebens

Geschrieben von Umberto Eco, der ja nicht nur der Autor von Romanen wie „Der Name der Rose“ oder des „Foucaultschen Pendels“ ist, sondern Philosoph, Medienwissenschaftler und Professor für Semiotik an der Universität in Bologna. Und er ist Bücherliebhaber mit einer Privatbibliothek von 30.000 Bänden.

Die Kunst des Bücherliebens / Umberto Eco. – 1. Aufl.
München : Hanser, 2009. – 194 S. – ISBN: 978-3-446-23293-8

Das Büchlein setzt sich zusammen aus Aufsätzen und Vorträgen aus den letzten 20 Jahren und spannt den Bogen vom Mittelalter, beispielsweise mit Bemerkungen zu verschiedenen Lesarten des Stundenbuches des Duc de Berry [als Faksimile in der UB vorhanden] bis hin zum Inneren Monolog eines E-Books [Leseprobe auf faz.net].

Amüsant ist das Kapitel „Verrücktheiten der Experten“ auf S. 157ff mit Verrissen von Literatur, Musik und Filmen durch Verlagsgutachter und andere Experten … so kann man sich irren.

Empfohlen seien hier die ausführlichen Rezensionen von Gerrit Bartels auf kulturradio.de und in Zeit-Online.

Umberto Eco wurde übrigens von der Freien Universität Berlin 1998 mit dem Ehrendoktortitel geehrt.

Neu im Buchregal: „Vandalismus als Alltagsphänomen“

Aus der Verlagsanzeige: „Moderner Vandalismus begegnet uns in Form eingeworfener Schaufenster, aufgeschlitzter U-Bahn-Sitze, zerstochener Autoreifen, herausgerissener Telefonkabel oder als Graffiti; die Spuren sind allgegenwärtig. Durch den Anblick zerstörter oder beschädigter Gegenstände fühlen sich die meisten Menschen unangenehm berührt, nicht wenige auch verunsichert oder gar bedroht. Oft hört man, ‚früher‘ habe es ’so etwas‘ nicht gegeben. Lässt sich jedoch wirklich nachweisen, dass es ‚früher‘ niemand wagte, öffentliche und fremde Besitztümer zu attackieren – und sind die Täter immer ‚Jugendliche‘?

Vandalismus, definiert als anonyme Beschädigung oder gar Zerstörung öffentlich zugänglicher Gegenstände, wird als bewusste, Normen verletzende Handlung begriffen, die – von außen betrachtet – offenbar ohne Motiv geschieht. Maren Lorenz gibt in ihrem Buch einen Überblick über den Wandel der Deutungen und Erklärungen des Vandalismus in Deutschland vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart.“

Georg Tschannett hat in dem Fachforum für HistorikerInnen H-Soz-u-Kult am 19.06.2009 eine ausführliche Rezension zu diesem Buch veröffentlicht.

Das Buch mit der Signatur 88/2009/20837 ist 2009 in der „Hamburger Edition“ erschienen und geht gerade in der UB durch den Geschäftsgang …

Buchtipp: Bibliotheken gestalten Zukunft

Die Festschrift zur Verabschiedung von Dr. Friedrich Geißelmann im September 2008, seines Zeichens Direktor der UB Regensburg, ist auf dem Dokumentenserver der Universität Regensburg als E-Buch erreichbar:

Hutzler, Evelinde und Schröder, Albert und Schweikl, Gabriele, eds. (2008) Bibliotheken gestalten Zukunft: Kooperative Wege zur Digitalen Bibliothek. Dr. Friedrich Geißelmann zum 65. Geburtstag. Universitätsverlag Göttingen, Göttingen. ISBN 978-3-940344-43-4

„Bibliotheken stehen dem raschen und tiefgreifenden digitalen Wandel nicht passiv gegenüber. Sie haben die Aufgabe und Chance erkannt und angenommen, aktiv an der Gestaltung einer zukunftsfähigen Informationsinfrastruktur für eine moderne Wissensgesellschaft mitzuarbeiten. Sie nutzen die Möglichkeiten der neuen Informationstechnologien, um Digitale Bibliotheken aufzubauen und ihr Servicespektrum durch innovative Dienstleistungen zu erweitern. Ausgewiesene Expertinnen und Experten aus Bibliotheken und Wissenschaft geben in diesem Buch einen fundierten Einblick in aktuelle Entwicklungen in diesem für die Bibliotheken ganz wesentlichen Zukunftsbereich. Die Themen der Beiträge spannen einen Bogen von Konzepten und Strategien zur Verbesserung der Informationsstruktur wissenschaftlicher Bibliotheken über konkrete Beispiele für den Auf- und Ausbau Digitaler Bibliotheken in der Praxis bis hin zu Perspektiven für zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten und Handlungsfelder.“ (Zitat: Abstract zum Buch)

Ein Buchtipp für das interessierte Fachpublikum und alle, die vielleicht mal schauen wollen, womit sich Bibliothekare so beschäftigen …