Bye, bye, gedruckte Encyclopædia Britannica

Erstmals erschien sie zwischen 1768 und 1771 in drei Bänden unter dem Titel „Encyclopaedia Britannica or a dictionary of arts and sciences“, zuletzt 2010 als 32-bändiges „Britannica Set“. Nun hat der gleichnamige Verlag bekanntgegeben, dass es nach 244 Jahren keine gedruckte Ausgabe der Encyclopædia Britannica mehr geben wird. Der „liebe, bewährte und zuverlässige Freund“ werde laut Jorge Cauz, Präsident der Encyclopaedia Britannica, Inc., zu Gunsten der Online-Plattform britannica.com, den e-learning-Seiten und dem App-Geschäft ersetzt. Einher geht die Meldung mit einem kostenfreien einwöchigen Test der werbefinanzierten Online-Version (bis einschließlich Montag, den 19. März 2012). Die FU Berlin bietet ihren Studenten einen Online-Zugriff auf die DVD-ROM-Version aus dem Jahr 2008.

Die Nachricht reiht sich in ein „Lexikonsterben“ der letzten Jahre ein, seit 2001 die freie Online-Enzyklopädie Wikipedia ihren Siegeszug begonnen hat. Die englischsprachige Version verzeichnet aktuell fast vier Mio. Artikel, die deutsche Sprachfassung beinahe 1,4 Mio. 2009 hatten u. a. das Microsoft-Produkt Encarta und Meyers Lexikon ihre Dienste eingestellt. Ob noch eine gedruckte Version vom Brockhaus erscheinen wird, bleibt abzuwarten. Zuletzt hatte man im Januar 2011 eine 22. Auflage für 2014/15 angekündigt.

Bild: Shishberg (CC BY-SA)