Kostenfreies Online-Wörterbuch zur sardischen Sprache

Ditzionàriu Online ist ein kostenfreies, bidirektionales Online-Wörterbuch zur sardischen Sprache und ging aus der im Jahr 2000 erschienenen Druckausgabe „Ditzionàriu de sa Limba e de sa Cultura Sarda“ von Mario Puddu hervor. Es gilt als das erste herkömmlichen Wörterbuch zu dieser romanischen Sprache.

Die Online-Version enthält ca. 93.000 Wörtbucheinträge mit ausführlichen sardischen Erläuterungen und kurzer Übersetzung der Begriffe in die Sprachen Italienisch (18.000 Wörter), Französisch (17.000), Englisch (18.000), Deutsch (9000) sowie Spanisch. Bevorzugt wurden Quellen aus den letzten beiden Jahrhunderten.

Die Datenbank besteht aus zwei Teilen – einem Hauptteil („main database“) sowie einem separaten Teil („temporary database“) für Neueinträge oder weiterführende Informationen zu bereits bestehenden Einträgen. Nach einer Registrierung können Benutzer weitere Wörterbucheinträge zur Aufnahme vorschlagen.

Für die Suche ist keine zusätzliche Eingabe von Akzenten nötig.

Englischsprachige Wikipedia feiert viermillionsten Eintrag

Die englischsprachige Wikipedia hat am letzten Freitag (auch noch einem 13.  ;)) einen Meilenstein gefeiert. Mit dem Artikel Izbat Al Burj hält das Online-Nachschlagewerk elf Jahre nach seiner Entstehung nun vier Millionen Einträge. Verfasst wurde der Artikel von dem Benutzer „Meno25“, der laut dem offiziellen Blog des Trägervereins Wikimedia bürgerlich Mohammed Farag heißt und aus dem ägyptischen Alexandria stammt.

Ursprünglich als Enzylopädie mit herkömmlichen Peer-Review-Verfahren („Nupedia“) von dem Internetunternehmer Jimmy „Jimbo“ Wales und Philosophie-Doktoranden Larry Sanger gegründet, gilt Wikipedia heute als eines der Internet-Vorzeigeprojekte. Der Name ist ein Kofferwort und setzt sich aus dem hawaiianischen „wiki“ für „schnell“ und „encyclopedia“ zusammen.

Die Benutzer engagieren sich ehrenamtlich und erstellen in ihrer Freizeit Enzyklopädie-Artikel zu den verschiedensten Themen. Diese stehen unter freien Lizenzen, können kostenfrei gelesen und auch zu kommerziellen Zwecken weiterverwendet werden. Durch das Fehlen eines herkömmlichen Peer-Review-Verfahrens wachsen die einzelnen Sprachversionen teilweise rasant an und haben den herkömmlichen gedruckten Enzyklopädien den Rang abgelaufen. Zuletzt wurde in diesem Frühjahr die Druckausgabe der altehrwürdigen Encyclopædia Britannica eingestellt.

Pro und Kontra Wikipedia

Einer der Nachteile ist, dass die Mehrheit der Lexikon-Autoren anonym bzw. unter Pseudonymen agiert. Damit ist auch deren Qualifikation unklar. Gerade hinter den Kulissen wird in sensiblen Bereichen wie Religion, Politik oder Geschichte in langen Diskussionen mitunter hart um Formulierungen gefeilscht. Auf der anderen Seite steigt die Qualität der Artikel von Jahr zu Jahr an. Fußnoten mit Nachweisen zu renommierten Pressequellen oder wissenschaftlicher Literatur begegnet man immer häufiger bei den Einträgen. Im halbjährlich stattfindenden „Schreibwettbewerb“ der deutschen Sprachversion setzte sich der überarbeitete Eintrag zum Schriftsteller Peter-Paul Zahl durch, der fast 80 Fußnoten umfasst und sogar mit einem internen Prädikat versehen ist.

Heute existieren 275 Wikipedia-Sprachversionen mit mehr als 22 Mio. Artikeln. Die größte ist die englischsprachige Version. Auf Platz zwei, etwas weiter abgeschlagen, steht die deutschsprachige Wikipedia mit über 1,4 Mio. Artikeln. Neben der hohen Anzahl an potentiellen Mitwirkenden ist dies auch strengeren Aufnahmekriterien geschuldet, die man unter „Wikipedia:Relevanzkriterien“ nachlesen kann. Täglich wächst die deutsche Sprachfassung um mehrere hundert Beiträge an. Noch am Tag des englischsprachigen Meilensteins wurde der ägyptische Städte-Artikel in die deutschsprachige Version übernommen und übersetzt.

Trotz immer wieder aufkommender Meinungsverschiedenheiten und Kritik an dem Projekt, einen herzlichen Glückwunsch und Dank an die unentgeltlich arbeitende Autoren-Community. Auch im Bibliotheksalltag ist das freie Mitmachlexikon mitunter einer der ersten Anlaufpunkte zur Orientierung.

Bild: Lane Hartwell für die Wikimedia Foundation (© & ™)
Grafik: Markus Schweiß (CC-BY-SA 3.0/GFDL)

Kostenfrei in den Archiven von „Ebony“ und „Jet“ stöbern

Nach der Ergänzung einiger kostenfreier Zeitschriftentitel in die Digitale Bibliothek via Google Books sind nun auch die zwei Archive der afroamerikanischen Zeitschriften Ebony und Jet dazugekommen. Beide Zeitschriften präsentieren sich zwar heute eher als LifeStyle-Magazine, können aber rückblickend auch als interessante Quellen für die schwarze Bürgerrechtsbewegung in den USA angesehen werden. Beide Magazine wurden Mitte des 20. Jh. von dem schwarzen Verleger John H. Johnson aus Chicago konzipiert.

Die monatlich erscheinende illustrierte Zeitschrift Ebony wurde 1945 ins Leben gerufen und war das erste landesweit für afroamerikanische Leser herausgegebene Magazin. Ähnlich wie das LIFE-Magazin aufgebaut, war Ebony von Anfang an Erfolg bei seinem Publikum, der afroamerikanischen Mittelklasse, beschieden. Ursprünglich mit Geschichten auf schwarze Größen aus dem Showgeschäft und Sport fokussiert, erweiterte es später sein inhaltliches Spektrum auf alle Bereiche des afroamerikanischen Lebens. Mit einer Auflage von 1,2 Mio. Exemplaren (2011) gilt Ebony nach wie vor als größtes afroamerikanisches Magazin. Via Google Books lassen sich kostenfrei die gesamten Jahrgänge von Nov. 1959 – 2008 einsehen.

1951 folgte die wöchentlich erscheinende Illustrierte Jet. Ursprünglich als „The Weekly Negro News Magazine“ begründet, berichtete es von Anfang an als Nachrichtenmagazin aus allen Bereichen des afroamerikanischen Lebens (u. a. über Auslandsnachrichten, Kultur, Wirtschaft, Sport, Medizin, Religion usw.). Auch dokumentierte Jet mit Berichten über die Ermordung des 14-jährigen Emmett Till, den „Montgomery Bus Boycott“ oder Martin Luther King die schwarze Bürgerrechtsbewegung. Als Lifestyle-Magazin konzipiert erreicht es heute eine Auflage von ca. 800.000 Exemplaren. Via Google Books lassen sich kostenfrei die gesamten Jahrgänge von November 1951 – Oktober 2008 einsehen.

Sowohl alle Zeitschriftenhefte als auch einzelne Ausgaben können nach Stichworten durchsucht werden. Auch lassen sich Permalinks erzeugen. Das Kopieren, Abspeichern oder Ausdrucken ist nicht möglich.
Die neuesten Jahrgänge ab Anfang der 1990er ff. lassen sich u. a. bequemer über die von der FU lizenzierte Presse-Datenbank LexisNexis Wirtschaft recherchieren.

Über 300 freie E-Books auf „Muse“-Beta-Seite

Zur Einführung ihrer neuen Beta-Seite im August hat sich das „Project Muse“ einen besonderen Service für die Benutzer einfallen lassen. Bis zum „offiziellen“ Start der Seite am 1. Januar 2012 kann kostenfrei eine Auswahl von fast 350 E-Books überwiegend US-amerikanischer Universitätsverlage eingesehen werden. Abgedeckt werden fast alle Fachgebiete aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, darunter Geschichte, Literatur, Philosophie, Politik, Religion und die darstellenden Künste (vollständige Excel-Liste).

Nur eines von vielen aktuellen E-Büchern: The Limits of U.S. Military Capability – Lessons from Vietnam and Iraq von James H. Lebovic (The Johns Hopkins University Press, 2010).

Auf der neu eingerichteten Plattform soll ab Jahreswechsel der reguläre E-Zeitschriften-Bestand durch ein erstes E-Book-Angebot von mehr als 12.000 kostenpflichtigen Titeln des University Press Content Consortium (Universitäts- und Wissenschaftsverlage) gemeinsam präsentiert werden. Entsprechend wartet man bereits jetzt mit netten Neuerungen auf. Die oben rechts auf jeder Seite platzierte Suchmaske macht bereits bei Eingabe der Suchbegriffe Google-like Vorschläge für mögliche Stichwörter. Die Ergebnisliste ermöglicht eine intuitive Navigation mittels Facetten, wie bereits aus Primo oder der Digitalen Bibliothek bekannt. So kann man schnell seine Treffer u. a. nach Medientyp, Themengebiet, Autor oder Sprache eingrenzen. Auch ist die Kennzeichnung von lizenzierten und nicht lizenzierten Texten im Vergleich zur alten Homepage auffälliger. Weitere technische Neuerungen sind für die nächsten Monate angekündigt.

Die E-Books selbst liegen kapitelweise im PDF-Format vor und können für den Eigengebrauch heruntergeladen werden. Auch kann der gesamte Inhalt eines einzelnen E-Books separat durchsucht werden. Ebenso ist der E-Zeitschriften-Bereich laut Anbieter bereits voll funktionsfähig und weist die lizenzierten Titel der FU Berlin wie auf der alten Seite nach.

Bundesgesetzblatt über den Bürgerzugang

Das Bundesgesetzblatt ist jetzt über den Bürgerzugang kostenfrei und ohne Login zugänglich, wie in log.netbib.de am 13. Mai 2009 von OS gebloggt.

Ab 22. April 2009 ersetzt der kostenlose Bürgerzugang die bisherige „Nur-Lese-Version“ des Bundesgesetzblatt online. Über den neuen Bürgerzugang haben Sie Zugriff auf den kompletten, tagesaktuellen Bestand des Bundesgesetzblattes – beginnend mit Ausgabe Nr. 1 aus dem Jahr 1949. (Zitat Webseite: Bundesanzeiger)

Der Zugang beinhaltet die Teile 1 und 2:

  • Teil 1: Bundesgesetze, Verordnungen von wesentlicher oder dauernder Bedeutung […)
  • Teil 2: Völkerrechtliche Übereinkünfte und Verträge […]

Das freut den Bürger und den Bibliothekar/die Bibliothekarin. 🙂