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Juristenausbildung: Reform ja oder nein?

Die Juristen diskutieren über neue Studienabschlüsse. Das Thema ist nicht neu, doch eine einheitliche Antwort auf die Frage, ob nun das Staatsexamen die bessere Variante ist oder der Bachelor und der Master, ist noch nicht gefunden. Welche Überlegungen hinter der Reformidee stehen, welche Modelle es gibt und welche Chancen sich Studierende durch eine Reform erhoffen, stellt Katja Kasten in ihrem Artikel „Die Ja-aber-Reformer“ in „DIE ZEIT“ dar.

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Der Beitrag wurde am Montag, den 2. November 2009 um 09:38 Uhr von Nicole Bauch veröffentlicht und wurde unter FB Rechtswissenschaft abgelegt. Sie können die Kommentare zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Sie können einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf Ihrer Seite einrichten.

18 Reaktionen zu “Juristenausbildung: Reform ja oder nein?”

  1. Johannes

    Bologna war schon tot, bevor es eingeführt wurde. Geistiger Irrsinn hat an einer
    Uni nichts zu suchen, das sagt schon Jedem sein gesunder Menschenverstand,
    sofern vorhanden.

    Ein schönes Zitat auch schon aus dem Freitag: „Im Übrigen kann
    man dem Rektor nur wünschen, er möge einmal dafür zur Rechenschaft gezogen werden, dass er im Begriff ist, der ihm anvertrauten Institution zu schaden und ihr auf die Dauer den Todesstoß zu versetzen, wie es vor ihm die
    Bildungspolitiker und viele Hochschulprofessoren getan haben, als sie den
    Bachelor-Abschluss einführten oder widerstandslos hinnahmen, obwohl die
    katastrophalen Folgen von Anfang an erkennbar
    waren…“

    https://www.freitag.de/kultur/0927-bildung-stuttgart-uni

  2. Georg

    Bologna und Module haben an einer Uni nichts zu suchen, wissenschaftsferner geht es nicht.

    Selbst die Uni von Bologna ist besetzt https://zurpolitik.com/2009/11/10/unsere-unis-eine-karte . Die haben es auch satt, mit Ihrem Namen für die dümmste Reform seit es Bildung gibt herzuhalten.

    Es ist wesentlich mehr in ein gut finanziertes Bildungssystem zu investieren. Module, Bologna und Bachelor produzieren als simple Ausbildung aber nur pragmatische Modulköpfe, unfähig intellektuell kritisch zu reflektieren,geschweige denn, wissenschaftlich zu arbeiten – das waren somit Wege in die Bildungssteinzeit. Daher sind die aktuellen Forderungen der Studenten und deren Proteste höchst ehrenwert, zu unterstützen, schnellstmöglich umzusetzen und Bologna ist sofort zu revidieren; Diplom, Magister und Staatsexamen sind international höchst angesehen und die einzige Perspektive für eine Rettung des Bildungsstandortes Deutschland.

  3. Luise v. L.

    Professoren unterstützen Bologna-Proteste der Studierenden https://www.hochschulverband.de/cms1/pressemitteilung+M55552987ffc.html

    Daraus: „Um den studentischen Wünschen nach einer hochwertigen Bildung und Ausbildung durch Wissenschaft gerecht zu werden, müsse unter Bereitstellung der notwendigen finanziellen und personellen Ressourcen der Master und nicht der Bachelor Regelabschluss werden. Von einer Einführung gestufter Studienmodelle in Medizin und Jura sei abzusehen.“

    Modulhirne braucht weder die Wissenschaft, noch die Wirtschaft und erst Recht nicht die Gesellschaft, darum dauergeprüftes Modulwissen abschaffen und stärkere Förderung und Berücksichtigung intellektueller Leistungen!

    Die Studienreform der HU-Juristen war genau der falsche Weg. Einzig gefördert wird dadurch die Entwicklung psychisch auffälliger, unverantwortungsvoller, simpel karierefixierter Charaktere mit gestörtem Sozialverhalten ohne intellektuelle Reflexionsfähigkeit. Damit wurde ein exorbitanter Bildungsabgrund aufgetan.

    Universität Würzburg Prof. Dr. Johann-Heinrich Königshausen klagt gegen Bachelor und Master

    „Er sieht die Wahlfreiheit in Gefahr. … In seinen Klagen fordert der 58-jährige Philosophie-Professor die zusätzliche Wiedereinführung des Magisterstudiums. … Besonders in den geisteswissenschaftlichen Fächern müssten die Studierenden ihre spezifischen Begabungen entfalten können, betonte der 58-Jährige. Bachelor- und Masterstudiengänge seien seiner Ansicht nach nur für wirtschaftswissenschaftliche Fächer geeignet.“

    Super, endlich mal ein wahrhafter Wissenschaftler!

    https://www.br-online.de/studio-franken/aktuelles-aus-franken/universitaet-wuerzburg-2009-kw50-ID1260352711315.xml

  4. Tim

    Bologna und Module sind ein Irrweg in die Bildungssteinzeit!

    Worunter die „Studenten“ und das „Bildungssystem“ leiden, ist die Modularisierung in Ausbildung (Studium existiert nicht mehr) und Denken, was zu Infantilisierung, unsozialem, unethischem und unmoralischem Verhalten und geistiger Unmündigkeit mangels umfassender Bildung und kritischen Intellekts führt.

  5. Samuel

    Hier mal wieder Hiobsmeldungen vom kranken schulischen Bachelorunsinn:

    „..hat 2008 jeder Vierte (25 Prozent) im Bachelor sein Studium in erster Linie abgebrochen, weil ihm die Studienanforderungen, der Leistungsdruck und die Stoffmenge zu hoch erschienen. In herkömmlichen Studiengängen sagt das nur jeder sechste Abbrecher (17 Prozent). Dem HIS zufolge wirft fast jeder dritte Bachelorstudent (30 Prozent) das Handtuch. Im Schnitt aller Studenten macht das nur jeder Fünfte (21 Prozent).“

    „Die Zunahme des Leistungsdrucks zeigt sich auch beim Vergleich mit früheren Aussagen von Abbrechern. So fühlte sich 2008 fast jeder Dritte (31 Prozent) von ihnen dem Studium nicht gewachsen – im Studienjahr 2000 war es erst jeder Fünfte (20 Prozent).“

    https://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/915953

    Allerdings ist die Schlußfolgerung des Beitrags grundfalsch, nicht Studenten müssen noch mehr präventiv für ihre psychische Gesundheit tun und sich noch intensiver um die Studienfinanzierung kümmern, das ist schlicht eine Bringschuld des Staates. Denn er hat das Studium für simplen verlängerten Schulunterricht abgeschafft und vielen Studenten die Finanzierung unmöglich gemacht. Shame on you!!!

  6. Carl Theodor

    Eine sehr kluge Position von Leutheusser-Schnarrenberger in Jura Journal 1/2010:

    „Deutsche Juristinnen und Juristen genießen weltweit einen exzellenten Ruf. Damit das so bleibt, halten wir in der Juristenausbildung an unserem Qualitätsstandard fest. Wissenschaftliche Tiefe, thematische Vielfalt und Praxisorientierung stehen nicht zur Disposition. Die deutschen Staatsexamina werden den hohen Anforderungen gerecht. Ich bin skeptisch, ob sich unser hoher Standard bei einer Ausdehnung des Bologna-Prozesses halten ließe. Denken Sie nur an die Probleme in anderen Studiengängen, in denen Bachelor und Master bereits eingeführt sind. Wir sollten deshalb auch überlegen, wie die deutsche Juristenausbildung unabhängig vom Bologna-Prozess noch besser werden kann. Dazu wollen wir uns jetzt genau ansehen, was die letzten Reformen gebracht haben. Eine solche Evaluierung ist eine fundierte Basis, um dann gemeinsam mit den Ländern über weitere Verbesserungen nachzudenken.“

    Eine sehr sinnvolle Position, so könnte man ein erstklassiges und regelmäßig zu evaluierendes Uni-Rep., vergleichbar mit den privaten, anbieten. Module und Bachelor waren hingegen schon der Untergang der bislang betroffenen Studiengänge.

    Daher Bachelor sofort abschaffen, echte Studiendgänge für Alle!

  7. Christian

    Sehr interessant ist das Interview mit Prof. Nida-Rümelin, wobei seine Konsequenz der Reform dieser untauglichen Reform nicht sinnvoll ist. Die Zerstörung des deutschen Bildungssystems muss dringend gestoppt und rückgängig gemacht werden, das Menschenbild des Bologna-Prozesses eines irgendwie schlecht aus- aber nicht gebildeten geschweige denn studierten Modul-Menschen ist grundweg abzulehnen. Selbst schäme ich mich jedes Mal sehr fremd, wenn ich bemerke, wie pragmatische „Wissenschaftler“ unwissenschaftlich den Kopf in den Sand stecken und durch Tun oder nicht Tun den ehemals großen Bildungsstandort Deutschland innerhalb weniger Jahre in die Bedeutungslosigkeit schweigen oder manipulieren.

    Viele Aussagen Nida-Rümelins sind sehr lesenswert, etwa:

    „Stattdessen verkürzen wir die Schulzeit um ein Jahr, wie es in den Bundesländern gerade geschieht, um dann mit einem fragwürdigen BachelorKonzept die Schulzeit faktisch um drei Jahre zu verlängern.“

    „Mit 18 ist man erwachsen. Und das muss auch an der Uni gelten. Es macht doch keinen Sinn, Erwachsene noch mal in den Status von Jugendlichen zurückzuversetzen. Genau das wird aber derzeit getan.“

    „Die Universitäten müssen ihre Mitglieder wieder ernst nehmen. Da sieht die Situation an den meisten deutschen Universitäten dramatisch schlecht aus. Ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung sagen: Der Rat von Studierenden ist häufig weitaus näher an der Realität, als die Theorien von so manchen Wissenschaftsmanagern.“

    „Wir brauchen einen erneuten Paradigmenwechsel, weg von der Idee, dass Universitäten wie Konzerne zu führen sind, hin zu der Idee einer Verantwortung und Einbeziehung aller in die Meinungsfindung. Die Idee der europäischen Universität als Republik der Lehrenden und Studierenden, der forschenden und administrativen Mitarbeiter.“

    „Heute haben wir in Deutschland BachelorStudiengänge, die international nicht konkurrenzfähig sind, weil die amerikanischen Universitäten sie nicht akzeptieren. Das ist doch eine Eselei sondergleichen. Völlig absurd ist auch, dass mit der Umsetzung der Hochschulreformen die Mobilität der Studierenden gesunken ist.“

    „Die zentrale These Humboldts ist die Verbindung von Wissenschaft, Bildung und Ausbildung. Diese Idee ist heute aktueller als noch im 19. Jahrhundert. Dass die Konfrontation mit Wissenschaft eine Persönlichkeitsbildung ermöglicht und damit zugleich Fähigkeiten entwickelt, die außerhalb der akademischen Welt Sinn machen, das muss die zentrale Vision einer europäischen Universität sein. Beschäftigungsfähig ist heute doch gerade der kritische, eigenständige Geist.“

    uvm.

    https://www.taz.de/1/zukunft/schwerpunkt-uni/artikel0/1/unis-sind-keine-unternehmen

  8. Thomas

    Es ist unglaublich, wie ignorant und lethargisch die Bildungspolitik ist, ganz seltene Ausnahmen bestätigen die Regel. Zwar sind die kleinen Reförmchen am Bachelor-Irrtum allenfalls eine kurzfristige Übergangslösung, um schnell zu den bewährten deutschen Abschlüssen zurückzukehren, aber zunächst ein kleines Zeichen, so hier in BaWü „Mehr Wissenschaft im Bachelor“ https://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/Bachelor;art304,3053341 . Was freilich nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass der wissenschaftsferne Modulwahnsinn sofort aufgehoben gehört, alternativ bis zur Rückabwicklung zunächst jedoch der Master für alle anzubieten ist!

  9. Martin

    Neue sehr berechtigte Kritik gibt es auch an einem abwegigen Jura-Bachelor-Vorschlag: https://kleinblog.com/2010/03/24/neue-irr-wege-in-der-juristenausbildung

    Der Autor Klein schrieb bereits 2009 solide Argumente, warum wir keinen Bachelor brauchen: https://kleinblog.com/2009/05/18/warum-wir-keinen-bachelor-brauchen

    Man könnte in der Tat den Eindruck gewinnen, dass die zumeist den Bachelor Preisenden, selbst keinen wissenschaftlichen Abschluss oder ihn gewonnen haben, anders ist die Beharrung auf derart abwegigen Konzepten nicht im Ansatz nachvollziehbar. Alle Gründe sind jedenfalls abwegigst und selbst komplett Merkbefreite und unwissenschaftlichste Zeitgeister dürften diese sinnfreien Pseudo-Inhalte unterfordern.

  10. Emil Education

    Zum heißen Bildungsthema veranstaltet das Humboldt Forum W ein Symposium „Wa(h)re Bildung – Von der Wissensgesellschaft zur Wissenswirtschaft?“ (www.hufw.de). Wenn man die Details liest ist einem jedoch klar, dass es hier nicht um intellektuellen Gedankenaustausch, sondern verbale Mainstreamtrivialia auf Hauptschulniveau geht. Billige headlines wie „Humankapital im Wettbewerb“ sollen den 1.Sem. locken und auf einen künstlichen Wettbewerb des Bachelor-Modul-Unwissens fixieren. Um auch eine kritische Diskussion zu gewährleisten, sollten dort eigentlich auch ein paar intellektuelle Diskutanten anderer Studienrichtungen vorbeischauen.

  11. Emil Education

    Zum Glück gibt es noch die denkenden (angehenden) Akademiker:

    Schluss mit dem Schavansinn, Der Berliner Gegengipfel am 17. Mai, die Details: https://web191.srv7.sysproserver.de/hu/2010/05/06/schluss-mit-dem-schavansinn-der-berliner-gegengipfel-am-17-mai

    „Mit dem Gegengipfel „Schluss mit dem Schavansinn“ soll ein inhaltlicher Gegenpol zum Bolognagipfel gesetzt werden und eine ernsthafte Diskussion stattfinden, bei der wir Alternativen aufzeigen und erarbeiten wollen. Zusammen mit verschiedenen „ExpertInnen“ und Studierenden wollen wir die Ergebnisse der BolognaKonferenz analysieren und und diskutieren. An der HU ist für den 17. Mai ein „Dies Academicus“ vom Akademischen Senat beschlossen worden“

  12. Emil

    Der deutsche Einheitsjurist führt nicht ohne Grund global im Niveau. Es ist absolut falsch, diese Vorteile aus Pragmatismuserwägungen aufzugeben und unsinnige Module einzuführen. Diese Führungsrolle hatten etwa auch einmal deutsche Ingenieure, aber der Bachelor-Kasper hat dort bekanntlich schon zugeschlagen und der Schavansinn setzt sich anscheinend in fataler Weise fort. S. auch zum Thema auf http://www.jurabilis.de/index.php?url=archives/2831-Stichwort-Studierquote-Hochschulabschluss-fuer-alle.html&serendipity%5Bcsuccess%5D=true#feedback . Bachelor und Module sind unwissenschaftlich!

  13. Brain

    Auch die Juristen haben sich mal wieder gegen die Bachelor-Master-Kasperei augesprochen, s. auf https://www.jurabilis.de/index.php?/archives/2845-Deutscher-Juristen-Fakultaetentag-spricht-sich-gegen-Bachelor-und-Masterstudiengaenge-aus.html „Deutscher Juristen-Fakultätentag spricht sich gegen Bachelor- und Masterstudiengänge aus“:

    „Der DJFT sieht sich in seiner Skepsis gegenüber einer Umstellung des universitären rechtswissenschaftlichen Studiums auf konsekutive Studiengänge mit den Abschlüssen Bachelor und Master durch die jüngsten Erfahrung im In- und Ausland mit solchen Studiengängen und -abschlüssen bestätigt. Im Inland haben sich spätestens seit dem Herbst 2009 erhebliche Defizite bei den Bachelor- und Masterstudiengängen vor allem in den Geistes- und Sozialwissenschaften gezeigt. Die Defizite betreffen nicht nur die Studierbarkeit der Studiengänge, sondern auch die Qualität von Lehre und Prüfung.
    In einigen europäischen Staaten, wie etwa Italien, die das juristische Studium auf konsekutive Bachelor- und Masterstudiengänge umgestellt haben, sind überwiegend negative Erfahrungen gemacht worden. So wurde in Italien die Umstellung der Studiengänge zurückgenommen. In einer Reihe von europäischen Staaten lehnen die Juristenfakultäten die Umstellung der Studiengänge ab.“

  14. Erzengel

    Der Bolognaschwachsinn ist unwissenschaftlich und reduziert die Gegenstände der
    Lehre – Kürzlich habe ich einen interessanten Wissenschaftssystem-Artikel
    gelesen, „Die neuen Instrumente der Hochschulfinanzierung“ von Prof. Dr.
    Ulrich Karpen auf https://www.humboldt-forum-recht.de/deutsch/9-2010/index.html .
    Daraus die wunderbar konkreten Aussagen: „Dabei kritisiert der Autor ganz
    grundlegend den „Bologna-Prozess“, der als erzwungene Vereinheitlichung
    des Europäischen Hochschulsystems ohne hinreichende Rechtsgrundlage einen
    unangemessen hohen Preis fordert. Eben dieser „Bologna-Prozess“
    verringere die Gegenstände der Lehre und entwickle „Module“, die an sich
    wissenschaftsfremde, technokratische Mittel sind.“.

  15. Leopold

    „Mit Recht gegen Bologna“

    Unter dieser Überschrift findet sich ein zustimmungswürdiger Beitrag auf
    https://www.faz.net/s/Rub7FC5BF30C45B402F96E964EF8CE790E1/Doc~E22F2FBDEC5AD4228AC
    01CBB40C510C9C~ATpl~Ecommon~Scontent.html

    Bologna ist schon lange gescheitert:
    „Fest steht: Der deutsche JuraStudent hält jedem Vergleich
    stand, nicht nur mit ausländischen Kommilitonen, sondern auch mit Absolventen
    aus anderen Ländern. Und der gewiss etwas ältliche deutsche Rechtsreferendar
    muss erst recht keinen Vergleich mit ausländischen Junganwälten oder anderen
    Berufsträgern scheuen. Das liegt an der systematischen und breiten Ausbildung,
    die es ermöglicht, auch unbekannte juristische Probleme zu lösen. …

    Der Juristenausbildung darf nichts aufgezwungen werden, was generell gescheitert ist. Die Bologna-Reform hat eben nicht nur ein „Umsetzungsproblem“, wie inzwischen sogar ihre Protagonisten einsehen. Sie ist im Alltag gescheitert.“

    Mehr auch auf:
    https://www.jurabilis.de/index.php?/archives/2883-Mit-Recht-gegen-Bologna.html

  16. Johannes von Hirn

    Finde es auch übel, dass man erst andere Systeme mit einem Modul-Bachelor ruiniert, hier USA, und diesen Mist dann auch noch exportiert, in eine Region, hier Europa, die als Wiege der Bildung, auch der neuzeitlichen globalen, diesen isolierten Formalismus auf Minderniveau seit Jahrhunderten überwunden hat. Das man damit keinen Job bekommt, halte ich nahezu für zwingend, zumindest müssen sich solche Individuen nun konstant auf dem Markt der prekären Abschlüsse schnöde und billig anpreisen – „Bologna“ ist eine menschenunwürdige und verachtenswerte „Reform“, die in der Tat lediglich eine De- und Missform darstellt.

  17. Christina

    Solange es keine hirnverkasperten Bachelor-Master-Abschlüsse bei Juristen gibt, sehe ich nach wie vor gute Chancen für Juraabsolventen.

    Dieser Modulblödsinn ist keinem Denkenden vermittelbar, in welches geistarme Korsett haben sich die Bürger da nur wieder pressen lassen?

    Im Endeffekt lernt man in 6 Semestern 33% weniger als in 9 Semestern, und in vielen Studiengängen sind das die qualitativ hochwertigsten Anteile.

    Selbst der Master wäre lediglich nur ein Modulabschluss, durch flexible, vernetzte, innovative Inhalte, wie nach bewährten Diplom-Magister-Examens-Abschlüssen, wurde da kein Charakter mehr geprägt.

  18. Brainwatch

    In Süddeutschland und Sachsen geht man wieder zurück zu den bewährten und international hoch angesehenen Abschlüssen: https://www.zeit.de/studium/uni-leben/2010-10/sachsen-lehramt-bachelor?commentstart=9#comments

    Die Position des Autors ist zwar nach m.M. schlecht, denn Bologna krankt nicht an der Umsetzung, sondern Bologna selbst ist die Krankheit des Bildungssystems, wonach wir nur noch ferngesteuerte Modulschüler aber keine verantwortungsvollen und intellektuellen Akademiker mehr bekommen.

    Logisch auch etwa in den Kommentaren:
    „Skeptisch bin ich gegenüber denjenigen, die unter Mordszeitdruck einen angeblich international anerkannten Multiple-Choice Test richtig ausgefüllt haben. Wir haben zum Spaß einmal eine Person ohne entsprechende Qualifikation durch die Bachelor-Prüfung eines unserer Bachelor-Studenten geschickt. Und siehe da, er hat durch wildes Ankreuzen und weiterhin geschicktes Agieren mit 55% statistisch bestanden.

    Das sollte zumindest zum Nachdenken anregen, warum wir unsere historischen Qualifikationen als international anerkannte Marke so einfach ohne Not aufgeben.“

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