Klimaschutz trifft Universität

Am 20. September findet der dritte globale Klimastreik von Fridays For Future statt – weltweit werden Menschen für die Einhaltung des Paris-Abkommen und gegen die anhaltende Klimazerstörung demonstrieren. Mit dem Protest von Schülerinnen und Schülern hat alles angefangen, aber auch an der Freien Universität engagieren sich viele fürs Klima. Wie, das zeigen wir dir in diesem Beitrag.

Die Freie Universität sieht sich als Vorreiter für Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Darum gibt es eine Menge unterschiedlicher Abteilungen und Projekte, die sich mit diesen Themen beschäftigen. Allen voran die Stabsstelle für Nachhaltigkeit und Energie, die viele verschiedene Projekte auf dem Campus koordiniert. Ein Steckenpferd der Stabsstelle ist zum Beispiel das Energiemanagement: Mit Hilfe von vielen verschiedenen Maßnahmen ist es gelungen, den Energieverbrauch der Freien Universität gemessen am Stand von 2001 um über 25 Prozent zu reduzieren. Wenn man außerdem berücksichtigt, dass die Freie Universität CO2-neutral produzierten Strom bezieht, konnten die CO2-Emissionen im genannten Zeitraum sogar um 80 Prozent verringert werden.

„Für die Zukunft streben wir den Status einer klimaneutralen Hochschule an“, sagt Melanie Quilitz, die in der Stabsstelle unter anderem für das Energie-Controlling und „Green IT“ zuständig ist. Foto: Bernd Wannenmacher

Erreicht wurde dies unter anderem durch ein umfassendes Energie-Controlling der Gebäude. Auf dem Dach der weitläufigen Rost- und Silberlaube sind zum Beispiel Solaranlagen installiert. Außerdem haben neue Technik und Baumaßnahmen haben dazu geführt, dass Energie nun effizienter genutzt wird. Im Programm „Green IT“ wird unter anderem daran gearbeitet, dass Großrechner mit möglichst wenig Energie gekühlt und Geräte mit niedrigem Stromverbrauch angeschafft werden. Einsparungen bringt auch die sogenannte Winterpause: Rund um die Feiertage zu Weihnachten und Neujahr bleibt die gesamte Universität geschlossen, in dieser Zeit werden rund 150.000 Euro Energiekosten gespart – und schädliche Emissionen verhindert. In vielen Abteilungen der Freien Universität gibt es Nachhaltigkeits-Teams und die Fachbereiche werden über ein Prämiensystem finanziell beteiligt, wenn sie selbstständig Energie einsparen.

Ein Flug von Berlin nach San Francisco und zurück führt pro Person zu CO2-Emissionen von ca. 6 Tonnen.  Foto: Bernd Wannenmacher

Neben der Energieeffizienz gibt es aber noch weitere Hebel für Klimaschutz. Zum Beispiel sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern oft auf Reisen, um sich auf Konferenzen und bei Forschungsaufenthalten mit Kolleginnen und Kollegen in der ganzen Welt auszutauschen. Viele von ihnen wollen aber nicht mehr für jede Konferenz gleich in den Flieger steigen. Um CO2-Emissionen durch Flüge zu senken, haben sie die „Selbstverpflichtung zum Verzicht auf Kurzstreckenflüge“ unterzeichnet. Damit verpflichten sie sich, auf dienstliche Kurzstreckenflüge bis zu 1.000 Kilometer zu verzichten, sofern die Strecke in weniger als 12 Stunden mit dem Zug zurückzulegen ist. Als Alternative zu den Dienstreisen werden außerdem die Möglichkeiten für Videokonferenzen ausgebaut.

Da wir das Klima aber nicht allein retten können, habe wir gemeinsam mit Universitäten aus anderen Ländern die Gruppe U7+ gegründet, um gemeinsam an universitätsübergreifenden Nachhaltigkeitsprojekten zu arbeiten. All diese Bemühungen haben übrigens dazu geführt, dass die Freie Universität als eine der wenigen deutschen Universitäten einen Platz (26 von 619!) im UI GreenMetric World University Ranking erhielt. Wenn das mal nichts ist!

Doch nicht nur die Stabsstelle, auch die Studierenden engagieren sich. So gibt es zum Beispiel eine eigene Fridays For Future Gruppe, die mit vielen Aktionen für Klimagerechtigkeit kämpft und sich für Klimaschutz-Projekte an der Freien Universität einsetzt. Schau doch mal auf ihrem Instagram-Account vorbei! Schon etwas länger gibt es die studentische Initiative Sustain-it!, die zum Beispiel Kleidertauschbörsen durchführt, sich gegen Lebensmittelverschwendung einsetzt und im Botanischen Garten „Unigardening“ betreibt.

Die SchülerUni am Fachbereich Physik beschäftigt sich auch mit Photovoltaik. Foto: Olga Jarugski

Seit einem Jahr steht Nachhaltigkeit an der Freien Universität auch auf dem Lehrplan. Im Bachelorstudium – egal in welchem Studiengang – kannst du die Kurse als Teil deiner „Allgemeinen Berufsvorbereitung“ wählen und erhältst Leistungspunkte für dein Studium. Dabei lernst du zum Beispiel „Projektmanagement für eine nachhaltige Entwicklung“ oder erforschst, welches Potenzial die künstliche Photosynthese als Energielieferant der Zukunft hat.

Bei der SchülerUni Nachhaltigkeit + Klimaschutz öffnen wir den Campus auch für Berliner Schülerinnen und Schüler. Zweimal im Jahr – im Frühjahr und Herbst – kannst du dort in verschieden Workshops selbst aktiv werden und dich eine Woche lang mit Themen der nachhaltigen Entwicklung beschäftigen. Sprich doch mal mit deinen Lehrerinnen und Lehrern darüber – im Frühjahr 2020 sind wieder Plätze frei.

Bild oben: NiklasPntk auf Pixabay

 

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