Das Spektrum der Ergebnispräsentationen im Rahmen unseres Seminars endete mit Thesen von Verena Bless zu dem Film „Avalon. Spiel um dein Leben“ (2001).
Der Film erzählt von der Spielsüchtigen Ash, die als ‚Kriegerin’ nach ‚Avalon’ gelangen möchte, um ihren ehemaligen Wizzard-Team-Gefährten Murphy dort aus seinem Zustand eines ‚Verschollenen’ zu erlösen und sich selbst aus dem hermeneutischen Zirkel zu ‚befreien’, der suggeriert, dass ‚die Wirklichkeit immer nur der Köder sei, der uns zu etwas außerhalb unserer selbst führt’.
Der Film arbeitet mit einer komplexen Ästhetik aus paratextuellen Anspielungen auf den Artusmythos (Avalon, Merlin, mythische Entrückung), intermedial-ästhetischen Anspielungen auf den Film „The Matrix“ (Computerdesign, Action und Special Effects), einer meta-reflexiven Ebene über Fragen der medialen Realitätskonstitution (Virtualität vs. Realität) und politisch-zeitgenössischen Kontexten (Modi der Inklusion und Exklusion).
Das unverhofft farbige und abrupte Ende des Films wirft beim Rezipienten nicht nur die Frage auf in welcher ‚Realität’ sich Ash zuletzt bewegt, sondern erzeugt auch das beunruhigende Gefühl, das Wirklichkeit ‚ganz anders’ konstituiert sein könnte, als wir diese im alltäglichen Sinne und im praktischen Vollzug ‚erleben’.