azraq – zarqāʾ – أزرق – زرقاء
Wie würden Sie diesen Gegenstand untersuchen?
Welche Themen, Theorien, Methoden, Begriffe fallen Ihnen dazu ein?
Schreiben Sie einen Beitrag von ca. 500 Wörtern, der von diesem Gegenstand inspiriert ist. Fassen Sie Ihren Beitrag als eine Art Abstract auf, in dem Ihre Idee zur Bearbeitung dieses Gegenstandes (oder eines Themas, das davon inspiriert ist) klar hervortritt. Recherchieren Sie durchaus Literatur und bringen Sie diese schon in Maßen ein.
Lassen Sie sich selbst vielleicht von Ihren Ideen überraschen und seien Sie nicht zu kritisch. Ihre ‚Umkreisungen‘ des Gegenstandes müssen nicht perfekt sein. Es geht darum, zu erkunden, was wie aus welchen Gegenständen herausgeholt werden kann, welche literatur-, kultur- oder sprachwissenschaftlichen (oder auch geschichts- und sozialwissenschaftlichen) Theorien sich zur Bearbeitung eignen, und was sich vielleicht auch nicht so einfach bearbeiten lässt.
Ich bin gespannt auf Ihre Beiträge.
In der altarabischen Dichtung wird azraq benutzt, ohne dass damit tatsächlich ein Farbwert bezeichnet wird. Z. B. sind Speerspitzen azraq oder aber die Zähne der Geliebten. Hier zeigt sich eine Etymologie, wie man sie auch in anderen Sprachen bei blau findet, nämlich dass auch die Bedeutung ‚glänzend‘ oder ‚blinkend‘ damit verbunden ist.
Eines, was in anderen Sprachen tatsächlich mit einem Farbwort für ‚blau‘ bezeichnet wird, ist im Arabischen akhdar; der Himmel und das Meer können in der arabischen Literatur beide mit akhdar (also heute eher ‚grün‘) bezeichnet werden; das hängt damit zusammen, dass in der Farbsprache des Arabischen grüne und blaue Töne durchaus zusammenfallen. Akhdar drückt dann einfach einen ‚dunklen‘ Farbraum aus bzw. alles, was nicht rot oder gelb ist. Das passt schon fast zur Farbenlehre des Aristoteles, der die Farbe Blau (gemeint ist echtes Blau) in der Nähe von Schwarz sieht – eine dunkle Farbe also. Zur Etymologie des Blinkenden passt es jedoch eher nicht.
Das Arabische kennt viel mehr Begriffe für den roten und gelben Farbraum sowie für Schattierungen von Mischfarben daraus (man denke an die vielen verschiedenen Begriffe für die Farbe von Kamelen oder Pferden). Demgegenüber ist blau lexikalisch nicht sehr ausgeprägt.
Durchaus nicht ungebräuchlich sind aber Bezeichnungen für Blau, die sich von konkreten Gegenständen ableiten, z. B. fayruz als ‚türkis‘ von dem entsprechenden Mineral – später auch turkwaz.