Die Aufbereitung von Lehrmaterialien für eine barrierearme Lehre scheint auf den ersten Blick aufwändig. Tatsächlich können aber vor allem Textinhalte leicht barrierearm gestaltet werden. Zudem lässt sich Mehraufwand leicht vermeiden, wenn mögliche Barrieren bekannt sind und bereits bei der Erstellung des Lehrmaterials vermieden werden.
Barrierearme Texte
Die Formatvorlagen in Ihrem Textbearbeitungsprogramm sind der Ansatzpunkt und Schlüssel für einen großen Schritt Richtung barrierearmer Lehre. Und das beste: Diese Grundeinstellungen zum Layout eines Textdokuments machen in der Regel sowieso alle. Es ist also de facto kein Mehraufwand.
Formatvorlagen nutzen
Mit Formatvorlagen können nicht nur die Grundeinstellungen des Dokuments auf den Barrierefreiheits-Standard voreingestellt werden. Sie geben dem Text auf der technischen Ebene eine Struktur. Was eine Überschrift und was der Textkörper ist, sollte daher mit Formatvorlagen eingestellt werden und nicht durch manuelle und rein optische Veränderung von beispielsweise Textgrößen. Das ist für die barrierearme Orientierung im Dokument entscheidend.
Barrierearmes Schriftbild
Die Formatierung für barrierearme Dokumente ist eine klare Vorgabe. Hier geht es lediglich darum, die Werte zu kennen und einzustellen. Zu den Vorgaben zählen:
- serifenlose Schriftart und keine Versalienschrift
- Schriftgröße (Text: 12/ Präsentation: 24 Pt)
- linksbündiger Flattersatz
- Zeilenabstand 1,5
- kursiven oder unterstrichenen Text vermeiden
- keine Farben als Unterscheidungsmerkmal
Kontrastwerte beachten
Kontrastwerte sind berechenbar und können daher leicht überprüft werden. „Schwarz auf weiß“ ist dabei der maximale Kontrastwert. Bei allen Abstufungen davon (ob mit Grau oder Farben) sollten die Kontrastwerte geprüft werden. Nur so kann präzise sichergestellt werden, dass der erforderliche Kontrastwert von 4,5:1 eingehalten wird. Neben den integrierten Barrierefreiheits-prüfungen, bieten diesen Test auch viele Webseiten oder Apps an (Bsp. Contrast Checker).
Barrierearme Farbunterschiede
Für die Wahl von Farben und Farbkombinationen, die möglichst von allen wahrgenommen werden können, gibt es exakte Werte und damit auch wieder gute technische Unterstützung.
Zum einen prüfen einige der bereits erwähnten Tools zur Kontrolle der Kontrastwerte ebenfalls die Farbpalette. Zum anderen bieten einige Webseiten (Bsp. Color Safe) browserbasierte Möglichkeiten, eine barrierearme Farbpalette zusammenstellen zu lassen.
Nützliche Checklisten
Weil die Vorgaben für Dokumente meist klare Vorgaben und Werte sind, können sie gut mit einer Checkliste überprüft werden. Daher gibt es von diesen einige, die Sie verwenden können:
- Checklisten des Berliner Barrierefreiheits-Beauftragten
- Checklisten von Shuffle (Hochschulinitiative digitale Barrierefreiheit für Alle):
- Video mit DGS für Barrierefreie Dokumente mit Microsoft Office der Uni Leipzig
TL;DR – Das Wichtigste im Video
Material zum Video: