Auszeichnungen für Roth und Delius

Mit dem Man Booker International Prize und dem Georg-Büchner-Preis sind heute zwei der wichtigsten Auszeichnungen der Literaturszene vergeben worden.

Erstgenannter Preis wurde Philip Roth zuteil. Der Amerikaner hat sich in den vergangenen sechs Jahrzehnten einen Namen durch zahlreiche Romane, Erzählungen und Essays gemacht hat, in denen er dem jüdischen Leben in den USA, dem „Amerikanischen Idyll“ und der Ideologie der „Political Correctness“ nachgeht. 1998 erhielt er für den Roman American Pastoral den Pulitzer-Preis zugesprochen, der den Zusammenbruch einer amerikanischen Vorzeigefamilie behandelt. „Seine (Roths) Vorstellungsgabe hat nicht nur unsere Vorstellung von jüdischer Identität neu geformt, sie hat auch die Dichtung neu belebt, und nicht nur die amerikanische Dichtung.“, so die Preisjury. Roth zählt damit zu den höchstdekorierten zeitgenössischen US-Autoren. Nur der Nobelpreis fehlt in seiner Sammlung, für den er seit Jahren gehandelt wird. Ob es wohl 2011 damit klappt?

Der Georg-Büchner-Preis wird jährlich von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung verliehen und geht an Autoren, die sich durch ihre Arbeit um die deutschsprachige Literatur verdient gemacht haben. Nachdem im letzten Jahr Reinhard Jirgl geehrt wurde, geht die Auszeichnung 2011 an Friedrich Christian Delius. Der Pfarrerssohn veröffentlichte bereits als 19-Jähriger erste Gedichte und studierte in Berlin Literaturwissenschaft an der FU und TU. Bekanntheit erlange der 68er-Vertreter durch seine bissigen literarischen Dokumentationen (Wir Unternehmer, 1965; Unsere Siemens-Welt, 1972). In seinen zeitgenössischen Romanen nahm sich Delius unter anderem den Studentenunruhen, dem Deutschen Herbst 1977 (Ein Held der inneren Sicherheit, 1981; Mogadischu Fensterplatz, 1987) und der Wiedervereinigung (Die Birnen von Ribbeck, 1991) an. Weitere von der Kritik gelobte Werke sind (semi-)autobiografischen Ursprungs (Amerikahaus und Der Tanz um die Frauen, 1997; Mein Jahr als Mörder; 2004). Delius bisher letzter Roman, Die Frau, für die ich den Computer erfand (2009), erzählt von Konrad Zuse und den Beginn des digitalen Zeitalters.

Danke für das Bild an WikiCommons!

Autor: Marc Spieseke

Zentralbibliothek, Team Auskunft und Teaching Library / Stabstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

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