Deutscher Buchpreis 2024 für Martina Hefter

Martina Hefter, Gewinnerin des Deutschen Buchpreises (Bild: © Christof Jakob)

Zwei Tage vor Beginn der Frankfurter Buchmesse ist am Montag im Frankfurter Römer der Deutsche Buchpreis für den besten „Roman des Jahres“ verliehen worden. War im letzten Jahr noch der Österreicher Tonio Schachinger (Echtzeitalter) siegreich, ging die Auszeichnung des Deutschen Buchhandels zum 20. Jubiläum an Hey guten Morgen, wie geht es dir? von Martina Hefter. Der Titel erschien im Juli im Verlag Klett-Cotta.

In dem scheinbar stark autobiografischen Werk steht die in Leipzig lebende Performance-Künstlerin Juno im Mittelpunkt, die ihren an Multipler Sklerose erkrankten Ehemann Jupiter pflegt. In der Nacht sucht Hefters Protagonistin über das Internet den Kontakt zu Liebesschwindlern, die die Mitfünfzigerin mit Hilfe von Fake-Profilen finanziell auszubeuten versuchen. Juno durchschaut jedoch deren Masche und dreht den Spieß einfach um. Sie erfindet sich selbst in den Chats mit den Betrügern immer wieder neu, ehe sie die Bekanntschaft mit dem Nigerianer Benu macht. Dieser durchschaut ihr Spiel und es beginnt sich eine besondere Vebindung zwischen den beiden zu entwickeln.

In der Begründung der Jury heißt es:

„Es stellt sich die Frage, wer hier wen ausbeutet – und was passiert, wenn wider Erwarten die Grenzen zwischen digitalem Spiel und realer Zuneigung verschwimmen. Auf faszinierende Weise verbindet der Roman zermürbenden Alltag mit mythologischen Figuren und kosmischen Dimensionen, er navigiert zwischen Melancholie und Euphorie, reflektiert über Vertrauen und Täuschung. Von all dem erzählt Martina Hefter in ihrem klug choreografierten Roman, der eine ganz eigene Anziehungskraft ausübt.“

Martina Hefter darf sich über ein Preisgeld von 25.000 Euro freuen. Ihre fünf Mitfinalist*innen auf der Shortlist erhalten jeweils 2.500 Euro:

Die Jury bestand aus sieben Mitgliedern: Natascha Freundel (rbb), Gerrit Bartels (Der Tagesspiegel), Magda Birkmann (freie Literaturvermittlerin und Buchhändlerin), Torsten Hoffmann (Universität Stuttgart), Marianna Lieder (freie Kritikerin), Regina Moths (Buchhandlung Literatur Moths) und Klaus Nüchtern (Der Falter).

Die Philologische Bibliothek war schnell und hat alle Titel auf der Short- und Longlist zur Ausleihe parat.

(Bildquelle: © Christof Jakob)

Vielen Dank an Alexander Baals (Auszubildender zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste) für die Mithilfe bei diesem Posting!

Autor: Marc Spieseke

Zentralbibliothek, Team Auskunft und Teaching Library / Stabstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

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