Alles im Kreislauf! Die AG „GreenFUBib“ unterwegs

Die AG „GreenFUBib“ besuchte das „C2C“-Bildungszentrum in Berlin, Prenzlauer Berg

Das Prinzip „Cradle to Cradle“

„Cradle to Cradle“ steht für das Denken in Kreisläufen: „Von der Wiege zurück zur Wiege“ ist in der Übersetzung die Verwendung von Produkten in biologischen und technologischen Kreisläufen. Stellen Sie sich vor, dass alle Materialien von der Wandfarbe über die Deckenplatten bis hin zum Bürostuhl und dem Teppich wieder zerlegbar sind und nach ihrer Nutzung weiterverwendet werden können als neues Material. Man spricht hier von der sogenannten „Technosphäre“: Die Zirkulation von Gebrauchsmaterialien in technischen Kreisläufen. Die Niederlande machen es vor: In Venlo gibt es das Stadtverwaltungsgebäude im ganzheitlichen Verfahren der Kreislaufwirtschaft.

Die Kreislaufwirtschaft-Zertifikate gibt es bisher nicht für Räume oder ganze Gebäude, sondern nur für einzelne Produkte. Das „C2C“-Lab ist primär ein Ort für Bildung und Vernetzung und in seiner Art einmalig in Deutschland. Gerade für Unternehmen, aber auch für Verwaltungen besteht dringender Bedarf, kreislauffähiges Material für Ausstattungen zu verwenden, die Digitalisierung für eine starke Infrastruktur zu nutzen und den ökologischen Fußabdruck damit zu verringern. Die „C2C“-Mitarbeitenden vermitteln auf Anfrage gern Kontakte zu Firmen, Architekten und Handwerkern.

Büroraum mit C2C Ausstattung

Unser Besuch

Anfang März wurde ein lang geplanter Termin zusammen mit Sabine Heckmann (Ideen- und Innovationsmanagement) und Dietrich von Tengg-Kobligk (Klimaschutz- und Energiemanager) von der Stabsstelle Nachhaltigkeit „in Persona“ wahrgenommen: Wir besuchten in kleiner Runde das NGO Unternehmen „C2C“ in Berlin-Prenzlauer Berg. Dieses 2019 gegründete Unternehmen ist im Erdgeschoss eines DDR-Plattenbaus in den Räumen einer ehemaligen Apotheke untergebracht. An diese Zeit erinnern noch Türen, Fliesen und Fußboden der gemeinschaftlichen Küche, in der wir uns bei Fairtrade-Kaffee und Tee erst einmal aufwärmen durften. Staunend hörten wir dabei, dass der Küchentisch aus alten Milchkartons besteht (was man ihm aber nicht ansah!) Für eine gesunde Ernährung am Arbeitsplatz liefert der Ökohof Brodowin den Mitarbeitenden wöchentlich saisonales Bio-Obst und Gemüse.

Unser Fazit

Die Summe der zahlreichen einzelnen Maßnahmen zeigt in den verschiedenen Räumen das Prinzip der Kreislaufwirtschaft auf sehr eindrucksvolle Weise – vieles davon ist Inspiration pur! Was haben wir nun von dieser Besichtigung für unsere Universitätsbibliothek mitgenommen?

Wir wünschen uns, dass auch unsere Büros und Bibliotheksräume nach und nach unter den Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit ausgestattet werden. Dazu brauchen wir viele Akteur*innen an verschiedenen Standorten und auf unterschiedlichen Ebenen. Ein „Best-Practice“-Beispiel liefert hier das bereits erwähnte Gebäude der Venloer Stadtverwaltung.

Zusammen mit den Kolleg*innen der Stabsstelle Nachhaltigkeit und Energie sind wir uns einig:  Die im „C2C“ Lab vielfältig aufgezeigten Innovationsmöglichkeiten müssen unbedingt auch an unserer Freien Universität bekannt werden! Darum wird sich unsere AG GreenFUBib in Zukunft bemühen.

Pflanzenwände in Innenräumen sehen nicht nur gut aus, sie erzeugen ein gesundes Raumklima und sorgen für Wohlfühlatmosphäre

(Bilder: © Janet Wagner)

Dauerausstellung „En Passant“ – 2. Teil

Im Foyer der Universitätsbibliothek können Sie seit April weitere En Passant Statements rund um das Thema Bibliothek lesen.
Die Ausstellung beleuchtet das Thema Bibliotheken durch Aussagen, Erinnerungen und Erlebnisse von bekannten oder innovativen Menschen, die einen Bezug zu unserer Universität haben. Ziel ist es, eine lebendige, persönliche und leichtgewichtige Auseinandersetzung mit der Rolle und Wahrnehmung von Bibliotheken zu ermöglichen. Die Ausstellung gibt kritischen, kuriosen, humorvollen und ehrlichen Erinnerungen Raum und lässt unsere (ehemaligen) Nutzenden zu Wort kommen.

Aktuell sehen Sie Statements von:

  • Janine Sundermeier – Botschafterin für Women’s Entrepreneurship
  • Amelie Wiedemann – ehemalige Promovendin der Psycholgie, Dearemployee GmbH
  • Gesine Schwan – ehemalige Professorin und Dekanin am Otto-Suhr Institut, Co-Vorsitzende des Sustainable Development Solutions Network (SDSN) Germany
  • Achim Gruber – Fachbereich Veterinärmedizin, Institut für Tierpathologie, geschäftsführender Direktor
  • Hans-Georg Treichel – Germanist, als auch Privatdozent im Fachbereich Germanistik, Schriftsteller

Wir danken allen gezeigten Personen für Ihre tatkräftige Unterstützung!

Wo?
Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin, Garystraße 39, 14195 Berlin

Wochentags ist die Ausstellung im Foyer von 09.00 -18.00 Uhr zu sehen.

Kontakt: kommunikation@ub.fu-berlin.de

Campus Welcome Day für Studierende der Philologien

Am 27.04.2022 organisiert das Institut für Deutsche und niederländische Philologie einen „Welcome Day“ für Studierende. Von 10.00 – 16.00 Uhr gibt es vielfältige Möglichkeiten, sich über das Studium mit anderen Kommiliton*innen auszutauschen, studentische Gremien und Initiativen kennenzulernen und Fragen zur Studienorganisation loszuwerden.

Mitarbeitende des Mentoringbüros stehen als Ansprechpartner*innen bereit.

Mit dem Angebot der Campus-Tour werden die wichtigsten Anlaufstellen rund ums Studium in der Rost- und Silberlaube gezeigt. Start dafür ist um 10.30 Uhr und um 15.00 Uhr im Innenhof hinter dem Café GE-RO-MAT (JK 30/140, Rostlaube).

In der Philologischen Bibliothek gibt es 20-minütige Hausrundgänge zu den Startzeiten: 09.30 Uhr, 11.30 Uhr und 14.30 Uhr. Treffpunkt ist vor dem Eingang der Philologischen Bibliothek. Bitte vorab anmelden unter:

mentoringprogramm@germanistik.fu-berlin.de

Zur Stärkung gibt es einen Getränke- und Waffelverkauf. Eine Büchertauschbörse gibt die Möglichkeit, Studienliteratur zu tauschen.

Die Organisator*innen freuen sich auf einen lebendigen Tag der Begegnung!

Text & Bild: Mentoring-Team der Deutschen Philologie

Willkommen zum Sommersemester 2022!

Die Vorlesungszeit startet am 19.04.2022, beim Rundgang über den Campus Dahlem an der Freien Universität sieht man viele Gruppen von Studierenden, die sich kennenlernen, gemeinsam zur Vorlesung gehen oder sich vor den Seminarräumen zum ersten Mal wieder real treffen.

Die Universitätsbibliothek bietet für das Sommersemester in vielen Fachbibliotheken verschiedene Kurse, Schulungen und auch Hausführungen an. Den Bibliotheksbeschäftigten ist bewusst, wie viele Studierende bisher noch keine wirkliche Gelegenheit hatten, „ihre“ Fachbibliothek kennenzulernen.

Philologische Bibliothek der Freien Universität Berlin, entworfen von Norman Foster

Eine Gelegenheit ab dem 19.04.2022 die Philologische Bibliothek kennenzulernen, bietet sich im Rahmen der Hausführungen an.

Täglich von 09.30 bis 10.00 Uhr werden Rundgänge durch die Bibliothek angeboten. Dabei gibt es Erstinformationen zur Benutzung der Bibliothek. Eine Anmeldung ist dafür nicht erforderlich.

Weitere Schulungsangebote zur Literaturrecherche gibt es zu unterschiedlichen Zeiten über das ganze Sommersemester hinweg. Für spontane Fragen stehen die Auskunftsplätze in den Bibliotheken zur Verfügung.

Wir wünschen allen Studierenden einen spannenden und erfolgreichen Auftakt bzw. eine gute Rückkehr zum Campus der Freien Universität!

Bildquelle: ©dbv/Thomas Meyer/Ostkreuz

Die Kartensammlung in der Geowissenschaftlichen Bibliothek in Lankwitz – eine Nutzendenbefragung

Ergebnisse der Nutzendenbefragung zur Kartensammlung am Fachbereich Geowissenschaften

Im Sommer 2021 veranlasste die Leitung der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin einen Bericht zur aktuellen Situation der Kartensammlung an der Geowissenschaftlichen Bibliothek in Lankwitz. Diese Studie wird genutzt, um verlässliche Entscheidungen zur zukünftigen Entwicklung der Sammlung zu fällen. Der Bericht „Analyse zur geowissenschaftlichen Kartensammlung an der FU Berlin und Handlungsoptionen“ ist im Refubium öffentlich zugänglich.

Für den Bericht wurde der Bedarf an analogen Karten in der Forschung, der Lehre und im Studium am Fachbereich Geowissenschaften erhoben. Im Fokus stand die Frage, welche Rolle analoges Kartenmaterial im Forschungs-, Lehr- und Studienalltag spielt. Hierzu wurden eine Online-Umfrage am Fachbereich realisiert und sechs ausführliche Interviews mit wissenschaftlichem Personal geführt. Zusammengefasst zeigen die Ergebnisse, dass analoge Karten in Forschung, Lehre und Studium in verschiedenen Fachrichtungen der Geowissenschaften nach wie vor genutzt werden, dabei jedoch unterschiedlich wichtig sind (siehe Abb. 2-3 und 6-9 des Berichts).

Abbildung 1: Teilnehmende der Online-Umfrage nach einzelnen Statusgruppen und Fachzugehörigkeit. (Quelle: http://dx.doi.org/10.17169/refubium-34217)

Insgesamt nahmen 137 Personen an der Online-Umfrage teil, wobei die Geographischen Wissenschaften als Fachrichtung und Studierende als Statusgruppe am stärksten vertreten waren (vgl. Abb. 1). Diese große Resonanz zeigt das Interesse an analogem Kartenmaterial am Fachbereich.

Analoge Karten: „wichtig für ein wirkliches Verständnis der raumbezogenen Zusammenhänge“

Für den Großteil der Befragten und Interviewten spielen analoge Karten eine wichtige Rolle für ihre Arbeit oder ihr Studium. Trotz fachspezifischer Unterschiede wird sehr häufig angemerkt, dass analoge Karten auch zukünftig von Interesse sind.

So zeigt die Auswertung, dass in Fachrichtungen wie der Physischen Geographie analoge Karten einen hohen Mehrwert für Forschung, Lehre und Studium bieten. Laut einer Geographin schaffen erst analoge Karten ein „wirkliches Verständnis der raumbezogenen Zusammenhänge“ und werden beispielsweise auch vor und während Expeditionen und Exkursionen genutzt. Karten werden zwar für Geländeaufenthalte häufig digital aufbereitet und georeferenziert. Digitale Karten, so wird häufig angemerkt, ersetzen jedoch analoge Karten nicht.

Der Bedarf an analogen Karten in der Meteorologie fällt im Vergleich zur Geographie eher gering aus. Wenn analoge Karten hier genutzt werden, dann z. B. für Vergleichsarbeiten mit Luft- und Satellitenaufnahmen.

Für Studierende insbesondere der Geologischen und Geographischen Wissenschaften ist die Arbeit mit analogem Kartenmaterial ein integraler Bestandteil des Studiums. In der Geographie ist sie ein wichtiger Teil der Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten und damit auch relevant für zukünftige Tätigkeiten. Auch für Fächer außerhalb der FB Geowissenschaften, wie etwa den Altertumswissenschaften, – so zeigt ein Interview mit einem Archäologen – sind analoge Karten ebenso ein wichtiges Medium, zum Beispiel für die Bestimmung von Toponymen.

Kartensammlung in Lankwitz: „überraschende Entdeckung“ – „Juwel“ – „Aushängeschild“

Der fachliche, ideelle und historische Wert der Kartensammlung der Geowissenschaftlichen Bibliothek wird an vielen Stellen der Befragung deutlich.  Herausgestellt werden insbesondere die breite räumliche Abdeckung, die historischen Karten und der teilweise unikale und daher sehr wertvolle Bestand. Die Vielfalt des Bestands wird als besonderer Mehrwert für die Wissenschaftsregion Berlin-Brandenburg wahrgenommen und geschätzt. Darüber hinaus werden die räumliche Nähe zum Fachbereich und die unkomplizierten Nutzungsmöglichkeiten als Vorteile betrachtet. Zwar gibt es mit der Kartenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin und dem Deutschen GeoForschungszentrum in Potsdam weitere Möglichkeiten für Forschende, Lehre und Studierende, analoges Kartenmaterial zu beziehen, jedoch werden diese Optionen aufgrund längerer Wege, Nutzungsgebühren und Wartezeiten als zu umständlich und teuer wahrgenommen. Nur etwa 15% des wissenschaftlichen Personals und gerade einmal 7 % der Studierenden greifen beispielsweise auf das Angebot der Staatsbibliothek zurück (siehe Abb. 2 und Abb. 3).

Abbildung 2: Kartenbezug der Forschenden und Lehrenden. Fächerdurchschnitt. Mehrfachantworten möglich. „AG“: Arbeitsgruppe. (Quelle: http://dx.doi.org/10.17169/refubium-34217)
Abbildung 3: Kartenbezug der Studierenden. Fächerdurchschnitt. Mehrfachantworten waren möglich. „ich weiß es nicht“: Studierende wissen nicht immer, woher analoge Karten kommen, die in Lehrveranstaltungen bereitgestellt und von ihnen genutzt werden. „AG“: Arbeitsgruppe.
(Quelle: http://dx.doi.org/10.17169/refubium-34217)

Herausforderung Marketing: „viele Studierende wissen gar nicht was unsere Kartensammlung ist“

Das von den Befragten beschriebene Potential der Kartensammlung kann ihrer Meinung nach aufgrund mangelnder Sichtbarkeit nicht voll ausgeschöpft werden. So kennen zum Beispiel 17 der 80 befragten Studierenden die Kartensammlung bisher gar nicht, 30 nutzten sie noch nie. Die Kartensammlung wird als „viel zu unbekannt“ eingeschätzt – auch vom wissenschaftlichen Personal. Über alle Statusgruppen hinweg wird deutlich, dass der Mehrwert, den die Kartensammlung bietet, „wirkungsvoll kommuniziert“ werden sollte. Hierfür sehen die Teilnehmenden – insbesondere die Lehrenden – sowohl sich selbst (z.B. analoge Karten als Studieninhalt stärken, Seminarbesuche der Kartensammlung) als auch die Geowissenschaftliche Bibliothek in der Verantwortung (z.B. durch Website, Informationsveranstaltungen und Gespräche mit Neuberufenen). Zudem besteht der Wunsch, das Angebot der Bibliothek auch nach außen zu tragen, etwa über das Forschungsnetzwerk Geo.X.

Nächste Schritte: „Betreuung der Kartensammlung ist essentiell“

Neben besserer Sichtbarkeit wünschen die Befragten eine verbesserte Betreuungssituation seitens der Geowissenschaftlichen Bibliothek. Insbesondere langjährige Mitarbeitende am Fachbereich wünschen sich, dass der Kartenservice „wieder auf das früher vorhandene Niveau“ gehoben wird. Dazu zählen eine verbesserte Kuratierung der Kartensammlung und eine fachlich versierte Betreuung der Nutzdenden. Auch Studierende sagen: „es fehlt fachkundiges Personal“. Häufig angeregt werden darüber hinaus technische Verbesserungen wie eine umfassende digitale Erschließung der Kartenbestände und aussagekräftige Metadaten in einem elektronischen Recherchesystem, im besten Falle versehen mit Vorschaubildern oder digitalisierten Indexblättern.

Welche konkreten Maßnahmen nun ergriffen werden können, um diese Anregungen in der Praxis umzusetzen und wie das Angebot der Kartensammlung der Geowissenschaftlichen Bibliothek perspektivisch weiterentwickelt wird, wird derzeit gemeinsam von der Geowissenschaftlichen Bibliothek und der Universitätsbibliothek (Zentralbibliothek) erarbeitet.

Text: Lea Schneider und Julian Katz
Titelbild: Geowissenschaftliche Bibliothek

Neues aus der Bibliothek am Botanischen Garten

Die Arbeitsplätze in der Bibliothek am Botanischen Garten sind ab sofort wieder buchbar über das Raumbuchungssystem. Es gibt verschiedene Zeitfenster, auch ganztags einen Arbeitsplatz zu buchen ist möglich. Es ist ebenfalls möglich, telefonisch oder direkt vor Ort einen Platz zu buchen, so dass eine Reservierung vorab nicht zwingend erforderlich ist.

Buchbar ist ganztags von 10-17 Uhr, 10:00-13:30 sowie 13:30 – 17:00.

Die aktuellen Öffnungszeiten sind: Montag – Freitag von 10-17 Uhr.

Außerdem ist die Ausleihe des Großteils unseres Bestandes ab jetzt auch für alle Nutzergruppen möglich. Voraussetzung ist der Besitz einer Campuscard oder eines Bibliotheksausweises der Freien Universität. Die Ausleihdauer beträgt jeweils zwei Wochen, kann aber verlängert werden, wenn keine Vormerkung vorliegt.


Kontakt:

Bibliothek am Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin

Freie Universität Berlin

Königin-Luise-Str. 6–8

D-14195 Berlin

Tel.: (+4930) 838-50191

E-Mail: library@bgbm.org

Bildquellen: © Mar Diehl und ©Amina Al-Bayati

Zum Lernen „goldrichtig“ – Die neue Arbeitskabine der Geowissenschaftlichen Bibliothek

Es ist nicht alles Gold was glänzt? – In diesem Fall schon, denn seit kurzem stellt die Geowissenschaftliche Bibliothek neben den bisherigen Gruppenarbeitsräumen und dem frisch eingeführten Haven Pod noch eine weitere Arbeitskabine für schallgedämmtes Lernen zur Verfügung.

Der in den modischen Farben Gold und Weinrot gehaltene Raum befindet sich im Erdgeschoss unmittelbar vor der Lehrbuchsammlung. Er bietet neben einer schallgedämmten Arbeitsatmosphäre eine via Fernbedienung verstellbare Beleuchtung sowie eine selbst bedienbare Lüftungsanlage.

Gedimmtes Licht für mögliche Präsentationen? Passende Lichtverhältnisse für die warme und kalte Jahreszeit? Komplette Lichtdurchflutung oder ein einzelnes Spotlight für Entspannungsmomente? – Kein Problem! Mithilfe manuell verstellbarer Lichtelemente bietet die Arbeitskabine die optimale Be- und Erleuchtung vor, während und nach dem Lernprozess.

Der Raum verfügt weiterhin über einen Gruppentisch, welcher aktuell Platz für vier Personen bietet. Im Gegensatz zu dem zuvor eingeführten Haven Pod, ist die neue Arbeitskabine verschließbar und innen mit einem Vorhang ausgestattet. Lernende können in dieser Arbeitsatmosphäre ruhig und konzentriert arbeiten.

Bildquelle: © Geowissenschaftliche Bibliothek

Kontakt: geolib@zedat.fu-berlin.de

In eigener Sache: Öffnungszeiten der Bibliotheken unter Pandemie-Bedingungen – die Herausforderungen bleiben auch 2022

Viele Faktoren spielen bei den Öffnungszeiten der Bibliotheken der Freien Universität Berlin eine Rolle.

Aktuell hat uns die Omikron-Welle fest im Griff. Die Universitätsbibliothek (gemeint sind hiermit das Archiv, die Bibliotheken und das CeDiS) der Freien Universität ermöglicht unter hohem persönlichen Einsatz der Mitarbeitenden täglich den Zugang zu Fachliteratur, Schulungsangeboten, Lehr- und Lernservices und Arbeitsplätzen für Studierende, Lehrende, Forschende und externe Bibliotheksnutzer*innen. In den vergangenen Monaten haben sich unsere Services (z.B. die Öffnungszeiten) stets den Bedingungen anpassen müssen – dafür gibt es Gründe, die auf den ersten Blick vielleicht nicht sofort ersichtlich sind und die wir erläutern möchten.

Um das Infektionsgeschehen auf dem Campus so gering wie möglich zu halten, haben wir zur Einhaltung der hygienischen Bestimmungen (nach aktuellem Hygiene-Rahmenplan der Freien Universität), zur Steuerung des Zutritts, zur Wegeführung und zur Sicherung des Mindestabstandes zwischen Personen getroffen und ständig den rechtlichen Rahmenbedingungen angepasst. Diese Rahmenbedingungen umfassen u.a. Hygieneauflagen, die Pflicht zum Home-Office und das Gebot des kontaktarmen Betriebes. Gleichzeitig wurden erhebliche Anstrengungen durch die Universitätsbibliothek unternommen, um die Öffnung der Standorte und die Versorgung mit Literatur, beispielsweise durch vermehrte digitale Angebote und den Ausbau der Digitalisierungsservices, aufrecht zu erhalten.


Die Pandemie hat das soziale und berufliche Miteinander verändert. Die Vorsicht bezüglich einer möglichen Gefährdung von sich oder anderen wirkt sich im Arbeitsalltag und bei der Personaleinsatzplanung auch in den Bibliotheken aus.

Die Maßnahmen zum Schutz aller tragen dazu bei, dass die Mitarbeitenden einer Mehrbelastung ausgesetzt sind. Regelmäßiges Lüften, das Desinfizieren von Arbeitsflächen und die Kontrolle von Nachweisen und dem Einhalten der jeweils geltenden Hygienevorschriften war vor der Pandemie kein Bestandteil des täglichen Arbeitens – heute sind diese Aufgaben Alltag, ohne dass es zu einer Personalaufstockung gekommen ist. Auch die Bereitstellung von bestellten Büchern erfordert mehr Personalaufwand als die Selbstausleihe. Die durch diese Tätigkeiten verbrauchte Personalkapazität steht an anderer Stelle (z. B. bei den Öffnungszeiten) nicht mehr zur Verfügung.


Diese ohnehin schwierige Situation wird durch die aufwändigen und oft langwierigen Stellenbewertungs- und -besetzungsverfahren an der Freien Universität noch verschärft. Vorhandene Stellen werden lange nicht ausgeschrieben, und im schlimmsten Fall sagen ausgewählte Bewerber*innen ein Stellenangebot ab, weil ein Stellenantritt aufgrund der Dauer interner Verwaltungsvorgänge nicht zeitnah erfolgen konnte.

Ein Beispiel hierfür zeigt die aktuelle Situation im E-Learning-Team: hier ist nur ein eingeschränkter Support möglich, weil vier von sechs Halbtagsstellen unbesetzt sind. Zurzeit kann nur Unterstützung via E-Mail angeboten werden, keine Hotline-Betreuung. Eine Entspannung der Situation wird nicht vor dem Frühjahr erwartet.

Auch in den Bibliotheken müssen immer wieder Services und Öffnungszeiten aufgrund von Personalmangel durch nicht besetzte Stellen zusätzlich eingeschränkt werden. Dies betrifft hier in großer Zahl bibliothekarische Hilfskräfte, die für die Abdeckung der Öffnungszeiten gerade am Nachmittag und in den Abendstunden eingesetzt werden, aber auch andere Servicebereiche der Universitätsbibliothek, für welche dringend qualifiziertes Personal benötigt wird. In dieser Situation sind die einzelnen Bibliotheken bestrebt, eher kürzere, dafür aber gesicherte Öffnungszeiten anzubieten, als ständig wechselnde Öffnungszeiten.

Die Universitätsbibliothek der Freien Universität kann dank des persönlichen Engagements vieler Mitarbeiter*innen trotz allem ihre Räumlichkeiten und Services anbieten. So konnten 2021 beispielsweise ca. 16.000 Digitalisierungswünsche erfüllt werden. Die Arbeitsplätze in den Bibliotheken der Freien Universität waren zu keiner Zeit komplett ausgebucht – Platz ist für alle Wissenssuchenden vorhanden. Dank dem disziplinierten Einsatz der Mitarbeitenden kam es durch die Einhaltung von Maskenpflicht, Abstands- und Hygieneregeln seit dem Frühjahr 2020 bislang zu keiner Schließung von Häusern durch Corona-Fälle.

Eine Übersicht der Regelungen in den einzelnen Bibliotheken finden Sie hier.

Wir hoffen Ihnen weiterhin guten und verlässlichen Service anbieten zu können, bitten um Verständnis, wenn es einmal länger dauert und freuen uns über Ihr Feedback.

Text: Leitungsteam der Universitätsbibliothek, Kontakt

Bildquelle: Pixabay.com

Colonia Dignidad – Ein chilenisch-deutsches Oral History-Archiv

Die Colonia Dignidad ist ein zentrales und kontroverses Kapitel der deutsch-chilenischen Geschichte, das aber lange Zeit weder offen diskutiert noch wissenschaftlich erforscht wurde. Der international beachtete Fall wirft vielfältige gesellschaftlich relevante Fragen auf, die für die Diktatur- und Widerstandsforschung, die Fundamentalismus- und Sektenforschung, die Geschichte der zwischenstaatlichen Beziehungen und der Diplomatie bis hin zur Traumaforschung und zum Vergleich von Erinnerungskulturen von Bedeutung sind.

Chilenisches Interviewteam mit Mercedes Fernández Barra: (v.l.n.r.) Evelyn Hevia Jordán (Interviewerin), Edison Cájas González und Manuel Loyola Bahrs (Kamerateam)

Das Team der Digitalen Interviewsammlungen am Bereich Dienste für Forschung hat zusammen mit dem Lateinamerika-Institut eine gemeinsame Interview-Plattform erarbeitet. Es handelt sich um das Oral-History-Archiv.

Nach einer dreijährigen Projektlaufzeit findet am 17. März 2022 um 17.00 – 20.30 Uhr der Launch dieser Interview-Sammlung statt. 64 lebensgeschichtliche Interviews stehen für die geschichtliche Forschung dann zur Verfügung. Um Anmeldung wird gebeten.

Am 18. März 2022 findet ein Symposium mit Vorstellung der Plattform und einer Tagung mit dem Thema „Perspektiven des Oral History-Archivs CDOH“ in der Zeit von 09.00 – 13.00 Uhr statt.

Die Veranstaltungen finden im Humboldt-Forum in Berlin statt. Es werden Interviewte anwesend sein.

Ex-Colono Harald Lindemann im Interview für das Oral History-Archiv

Die Interviewsammlungen der Zeitzeug*innen wurden per Videoaufzeichnungen durchgeführt. Die Interviews werfen viele Fragen auf. Fragen zu religiösem Fundamentalismus, sexueller Gewalt, zu autoritären und kolonialen Strukturen, zum Umgang mit Diktaturen.

Das Projekt wurde vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland gefördert und von der Abteilung Geschichte des Lateinamerika-Instituts und dem Bereich Digitale Interview-Sammlungen der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin umgesetzt.


Kontakt:

Philipp Kandler und Dorothee Wein

Freie Universität Berlin

Lateinamerika-Institut & Digitale Interview-Sammlungen der Universitätsbibliothek

E-Mail: mail@cdoh.net 

Homepage: https://www.cdoh.net 

Bildquellen: Colonia Dignidad. Ein chilenisch-deutsches Oral History-Archiv (cdoh.net), Freie Universität Berlin; Kurzform: cdoh.net/FUB.

Krieg in Europa!

Die letzte Woche hat alles verändert. Der Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine brachte den Krieg nach Europa. Menschen sind auf der Flucht, müssen ihre Heimat verlassen, sich verstecken und die demokratischen Werte verteidigen.

Die Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin schließt sich der Stellungnahme des Deutschen Bibliotheksverbandes an und verurteilt den Angriff Russlands auf die Ukraine.

Einige fragen sich vielleicht, was wir in der aktuellen Lage konkret machen können, um persönlich bekannten und allgemein Ukrainerinnen und Ukrainern zu helfen.

Drei Ansatzpunkte gibt Martin Lee dazu konkret:

1) Informationen, Sichtbarkeit und Kommunikation

Eine Unterstützung ist durch die Verbreitung und Bündelung von hilfreichen Informationen möglich (s. Linkliste unten und #StandWithUkraine). Gerade auch falsche Information auf sozialen Medien zu korrigieren ist wertvoll.

Viele fragen sich, ob die Teilnahme an Demonstrationen helfen. Darüber können wir viel diskutieren und philosophieren. Aber ich kann Ihnen sagen, dass ich heute und gestern viele Stimmen aus ukrainischen Städten wie Charkiw, Lviv, Kyjiw, Sumy und Odessa gehört habe, die Kraft und Trost aus der Nachricht der gestrigen Berliner Demo erhalten haben.

Im Gespräch bleiben, miteinander reden, sich austauschen bleiben wichtig – mit der russischen und ukrainischen Diaspora in Berlin, aber auch innerhalb der Freien Universität Berlin.

2) Spenden, Mittel und Förderung

In den Medien sind zahlreiche Spendenaufrufe zu finden (z.B: ARD oder ZDF). Falls Ihnen das zu unpersönlich oder unübersichtlich ist: Seit über 15 Jahren bin ich in einem Verein, welcher aktuell die Kommunikation zwischen verschiedenen Partnern in der Ukraine, Polen, Moldawien, Litauen, Ungarn und der Slowakei koordiniert. Die dort handelnden Personen kenne ich persönlich gut: https://www.mitost.org/#donate-to-ukraine.

Sonderforschungsbereiche und Exzellenzcluster können ihre pauschalen Mittel verwenden, um geflüchtete Personen einzubinden. Für Postdocs gibt es speziell für Personen aus Risiko-Gebieten das Walter-Benjamin-Programm. Der Twitter-Kanal Science for Ukraine bündelt Informationen speziell für Forschende und Studierende.

3) Links teilen und ergänzen


Text von: Martin Lee

Bildquelle: https://www.worldnewsdiscussions.com/2022/02/27/standwithukraine-update/