„Literature Resource Center“ lizenziert

Literaturwissenschaftler aufgepasst! Nach mehreren Tests haben FU-Angehörige nun regulär Zugriff auf das Literature Resource Center von Gale Cengage.

Die Datenbank bietet Informationen über Schriftsteller/-innen aller Zeiten und Länder, die u. a. in den Genres Fiktion, Nonfiktion, Lyrik, Drama, Geschichte und Journalismus geschrieben haben. Mit enthalten ist neben Contemporary Authors (biographisches Material zu über 135.000 Schriftstellern) Contemporary Literary Criticism Select (Informationen zu über 900 zeitgenössischen Autoren, darunter Biografien, Zeitschriften- und Buchartikel) und das Dictionary of Literary Biography Online (über 13.200 biographisch-bibliographische Aufsätze über Autoren und ihre Werke von ausgewiesenen Fachleuten).

Abgerundet wird das Angebot durch weitere Datenbanken bzw. Referenzwerke, darunter beispielsweise ein Sachwörterbuch der Literaturwissenschaft (Merriam Webster Encyclopedia of Literature), ausgewählte Weblinks, Interviews sowie die im Volltext enthaltenen Aufsätze aus mehr als 390 internationalen philologischen Fachzeitschriften und zahlreichen Aufsatzsammlungen.

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Ein Daumen für Fritz Lang

Gestern starteten die 60. Filmfestspiele von Berlin. Während in den nächsten zehn Tagen neue Produktionen aus Europa, Amerika und Asien um den Goldenen Bären wetteifern werden, zählt die heutige Wiederaufführung des Films „Metropolis“ von Fritz Lang (Bild) zu den Höhepunkten der diesjährigen Berlinale. Wer sich keine Karten für die Galavorstellung im Berliner Friedrichstadtpalast sichern konnte und wem die Temperaturen für die Freiluftübertragung am Brandenburger Tor zu eisig sind, der kann es sich heute Abend auch auf der heimischen Couch bequem machen – Arte überträgt den wahrscheinlich berühmtesten deutschen Stummfilm zeitgleich ins deutsche Fernsehen.

Vor 83 Jahren hatten Publikum und Kritiker den Film noch anders aufgenommen. Anfang Januar 1927 hatte „Metropolis“ im Berliner Ufa-Palast am Zoo mit einer Lauflänge von knapp zweieinhalb Stunden seine Premiere gefeiert. Mit Produktionskosten von fünf Mio. Reichsmark galt Fritz Langs Regiearbeit als teuerster deutscher Stummfilm der bis dahin gedreht wurde – 310 Drehtage, 36.000 Komparsen und 620.000 Meter Negativfilm waren u. a. für die Fertigstellung nötig gewesen.

Die Geschichte um ausgebeutete Arbeiter einer unterirdischen Stadt, die unter der Führung einer jungen Frau (gespielt von Brigitte Helm) gegen die Oberschicht rebellieren, wurde jedoch von der Kritik verrissen. „Der Film verabreicht in ungewöhnlicher Konzentration nahezu jede überhaupt mögliche Dummheit, Klischee, Plattheit und Kuddelmuddel über technischen Fortschritt überhaupt, serviert mit einer Sauce von Sentimentalität, die in ihrer Art einzigartig ist“, so beispielsweise der Science-Fiction-Pionier H. G. Welles in einer Kritik in der Frankfurter Zeitung (zitiert nach Großes TV-Spielfilm-Filmlexikon).

Nachdem der Film vier Monate ohne Erfolg in den Berliner Kinos gelaufen war, wurde „Metropolis“ von 153 auf 118 Minuten gekürzt, Teile der Handlung wurden umgearbeitet, aber ebenfalls ohne Erfolg in Deutschland veröffentlicht. Wider Erwarten avancierte der Film jedoch in den folgenden Jahrzehnten zum Meilenstein des Science-Fiction- und expressionistischen Film und wurde 2001 von der UNESCO zum Weltdokumentenerbe erklärt. Der Film sei „ein Psychogramm oder eine Fieberkurve der späten 20er-Jahre“, so der Filmwissenschaftler Thomas Elsaesser (vgl. film-dienst 11/2002 via Munzinger Online). Die ursprünglichen Originalkopien blieben aber weiterhin verschollen.

Eine davon war 1927 in den Besitz des Argentiniers Adolfo Z. Wilson gelangt, die über einen Kritiker und eine Kulturstiftung in den Bestand des Museo del Cine in Buenos Aires wanderte. Da die damalige Nitrokopie im 35-mm-Format leicht entflammbar war, wurde ein Duplikatnegativ auf 16-mm-Film erstellt, das erst 2008 „wiederentdeckt“ wurde – ein Filmkritiker hatte sich gegenüber einem Filmwissenschaftler beschwert, wie anstrengend es bei den zweistündigen Vorführungen gewesen sei, den Daumen auf den beschädigten Filmstreifen zu halten.

Nur ein halbes Jahr blieb den Restauratoren in Deutschland Zeit. Das Ergebnis kann man heute Abend begutachten, obwohl zur Original-Premierenfassung noch immer ein paar Minuten fehlen. Gleich nach dem Spielfilm informiert auf Arte der Dokumentarfilm „Die Reise nach Metropolis“ über die abenteuerliche Restaurierung. Wer Geschmack an Fritz Langs Regiearbeit gefunden hat, der kann noch bis 25. April die Ausstellung „The Complete Metropolis“ im Museum für Film und Fernsehen besuchen.

Medien zu „Metropolis“ im Online-Katalog der Freien Universität Berlin

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Papyri, Nietzsche und der CIA

In den vergangenen Wochen haben wieder einige freie Ressourcen Aufnahme in die Digitale Bibliothek gefunden. Sowohl FU-Angehörige als auch externe Nutzer können diese kostenfreien Titel bequem von zu Hause aus nutzen:

CIA – World Factbook: Das vom US-Auslandsnachrichtendienst CIA herausgegebene World Factbook enthält primär politische, wirtschaftliche und geographische Informationen über alle Staaten der Welt. Als Quellen wird Material von US-amerikanischen Behörden sowie hunderte diverser Veröffentlichungen herangezogen.

Kataloge der Frankfurter und Leipziger Buchmessen: Die Buchhandelskataloge, auch als Messkataloge bezeichnet, bieten einen einzigartigen Überblick über die deutsche und auch europäische Buchproduktion von fast 300 Jahren (1594-1860).

Nietzsche Source: Digitale Fassung der von Giorgio Colli und Mazzino Montinari herausgegebenen Referenzausgabe der sämtlichen Werke Nietzsches. Zudem stehen eine digitale Reproduktion des gesamten Nietzschenachlasses, einschießlich der Erstausgaben der Werke, Manuskripte, Briefe und biographische Dokumente zur Verfügung (ca. 9000 Seiten).

Digital Library of the Caribbean: Das Portal ermöglicht den Zugriff auf digitalisierte Materialien zur Kultur und Geschichte der Karibik. Zu den Ressourcen zählen u.a. Zeitungen, Fotos, Karten und historische Dokumente aus Bibliotheken und öffentlichen und privaten Archiven.

PONS: Das Sprachenportal: Die Online-Ausgabe der Pons-Wörterbücher umfasst die deutsche Rechtschreibung und folgende Fremdsprachen: Englisch, Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch, Spanisch und Slowenisch.

Chronicling America: Volltextsuche und Anzeige der layoutgetreuen Digitalisate von Zeitungen zahlreicher US-Bundesstaaten der Jahre 1880-1922. Zusätzlich werden bibliografische Informationen zu annähernd allen seit 1690 in den USA erschienenen Zeitungen geboten.

Darüber hinaus hat es mit der Berichtigungsliste der griechischen Papyrusurkunden aus Ägypten eine weitere lizenzierte Ressource in die Digitale Bibliothek geschafft, die mit über 45.000 veröffentlichten Texten aus der Zeit von 331 v. Chr. – 641 n. Chr. eine der bedeutendsten Urkundsquellen der Antike darstellt.

Testzugriff auf „Historical Abstracts with Full Text“

Bis zum 9. April 2010 besteht für FU-Angehörige ein Testzugriff auf Historical Abstracts with Full Text. Die Historical Abstracts sind die international renommierteste und größte Fachdatenbank für die Geschichtswissenschaft sowie benachbarte Disziplinen und Hilfswissenschaften.

Der Titel der neuen „Volltext“-Version ist vor dem ersten Gebrauch leicht irreführend. Nach wie vor ist nicht hinter jedem bibliographischen Nachweis automatisch ein Volltext hinterlegt. Der Inhalt der Datenbank wurde im Gegensatz zum bisherigen Zugang jedoch um mehr als 300 Zeitschriften und 130 Bücher ergänzt, so dass je nach Suchrecherche bis weit über 20 Prozent mehr Volltexte zur Verfügung stehen können. Die Ergebnisliste lässt sich mit wenigen Klicks auf Einträge mit Volltext oder Artikel mit Peer-Review limitieren.

Nachgewiesen werden internationalen Zeitschriften, Sammelwerke, Monographien und Dissertationen auf dem Gebiet der Geschichtswissenschaft für den behandelten Zeitraum von etwa 1450 (Frühe Neuzeit) bis zur Gegenwart. Mittelalterliche und Alte Geschichte werden nicht explizit berücksichtigt. Die Geschichte Nordamerikas wird ebenfalls nicht reflektiert, da es hierfür vom selben Anbieter die Datenbank America: History and Life gibt, die ebenfalls im FU-Netz angeboten wird.

Zwei neue E-Books via Gale Cengage

Ab sofort ist für FU-Angehörige über die Digitale Bibliothek ein direkter Zugriff zum zweibändigen E-Book Gale Encyclopedia of World History eingerichtet. Das Standardwerk wurde erstmals 2008 veröffentlicht und teilt sich in die beiden Bände „Governments“ und „War“.

„Governments“ blickt auf staatliche Regierungen – von deren Geschichte, über Strukturen und wichtige historische Ereignisse bis zu Schlüsselfiguren. Die chronologisch vorgestellten Völker und Länder sind breit gefächert und behandeln neben aktuellen Themen wie die Europäische Union oder Osttimor auch Stätten des Altertums (z. B. Ur, Babylon).

Der zweite Band „War“ (Bild) enthält Aufsätze zu bedeutenden Kriegen und geht auf deren Auslöser und Nachwirkungen ein. Ebenfalls chronologisch vorgestellt, reichen die Konflikte von den assyrischen Feldzügen, über den Hundertjährigen Krieg bis in die Neuzeit (u.a. Erster Golfkrieg, internationaler Terrorismus). Beide E-Bücher kommen auf ca. 400 Einträge.

Ebenfalls einen neuen Eintrag gibt es für die elektronische Version des fünfbändigen New Dictionary of the History of Ideas. Das Referenzwerk, 2005 erschienen, enthält Aufsätze zur Geschichte der westlichen Gedankenwelt und Kultur. Geboten werden 700 alphabetisch sortierte Einträge. Ob Themen wie „beauty“, „love“, „feminism“ oder „social capital“ – jedes Stichwort geht den Wurzeln, dem kulturellen Verständnis und geschichtlichen Aspekten auf den Grund.

Die Titel können einzeln oder gemeinsam mit anderen Werken auf der genannten Plattform im Volltext durchsucht werden.

Chinamaxx ab sofort online

Hinter „Chinamaxx“ verbirgt sich nicht etwa eine neue Schnellimbisskette, sondern eine abgeschlossene Volltext-Datenbank chinesischer Publikationen. Via Nationallizenz haben FU-Angehörige seit einigen Tagen Zugriff auf 700.000 chinesischsprachige Titel (Monographien, Sammlungen, teilw. Zeitschriften aus der Republikzeit und andere Textformen) aus allen Fachbereichen inkl. Literatur und Archivmaterial.

Angeboten werden im Ausland schwer beziehbare Titel, da der Buchmarkt für die Volksrepublik China erst nach den späten 1970er Jahren des letzten Jahrhunderts im großen Maßstab verfügbar war. Der Schwerpunkt liegt auf den Sozial- und Geisteswissenschaften. Die Berichtszeit erstreckt sich von 1911 bis in die Gegenwart, mit einem Schwerpunkt auf Publikationen aus der Zeit vor 1976.

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Neue Datenbanken via Nationallizenz

Im Rahmen der von der DFG finanzierten Nationallizenzen bekommen FU-Angehörige ab sofort Zugang zu Historical Newspapers und die Gerritsen Collection.

Historical Newspapers bietet Archivzugriff auf 19 Mio. Artikel von acht US-amerikanischen und britischen Tageszeitungen, darunter so illustre Titel wie die Los Angeles Times, The Guardian, The Washington Post oder The Wall Street Journal. Je nach Zeitschrift erhält man vom 19. Jh. bis in die 1920er Zugriff auf Artikel, Kommentare, Rezensionen, Fotos, Karikaturen und mehr.

Gerritsen Collection – Women’s History Online ist die weltweit größte Volltextdatenbank zur Geschichte der Frauen und des Feminismus und basiert auf der Sammlung der niederländischen Frauenrechtlerin Aletta Jacobs (1854-1929, Bild: WikiCommons). Mehr als 250 Zeitschriften mit über 471.000 digitalisierten Artikeln sowie ca. 4300 E-Books stehen für Interessierte bereit. Die Publikationen stammen aus Europa, Nordamerika und Neuseeland.

Zusätzlich ergänzt wurde das Digital National Security Archive durch weiteres Quellenmaterial zu Henry Kissinger, Kuba, Massenvernichtungswaffen und die Vergangenheit Perus. In der Datenbank findet man die unfangreichste Sammlung wesentlicher Primärdokumente zur US-Außen- und Militärpolitik seit 1945, darunter auch ehemals geheime Dokumente wie Sitzungsnotizen, E-Mails und Briefe.

Oxford Handbooks im Test

Bis 17. Februar 2010 haben FU-Angehörige kostenfreien Zugriff auf Oxford Handbooks Online. Die Plattform bietet Zugang zu 65 Handbüchern des Verlages Oxford University Press aus den Fachbereichen Business und Management, Philosophie, Politik und Religion. Der Gesamtumfang beläuft sich dabei auf über 2.000 Beiträge.

Hier ein Beispiel von mehr als 60 E-Books: The Oxford Handbook of Political Behavior, herausgegeben 2007 von Russell J. Dalton (siehe auch die komplette E-Book-Liste).

Jede Ausgabe wurde von anerkannten Wissenschaftlern geschrieben, die jeweils in eine Teildisziplin eines Fachgebietes einführen. Kurze Abstracts und die umfangreiche Stichwortvergabe ermöglichen eine komfortable Suche in dieser Online-Ausgabe. Einzelne Texte bzw. Kapitel lassen sich ausdrucken. Über die Suchmaske ist auch eine gleichzeitige Recherche in Oxford Scholarship Online möglich.

Die Leiden des Wiener Bibliotheksdirektors

Auch Bibliotheksdirektoren begegnet man mitunter auf seinen Streifzügen in der Blogosphäre. Und, zugegeben, sie haben es nicht immer einfach im Leben. Einer davon ist Herwig Jobst von der Arbeiterkammer Wien und in der Freizeit Comiczeichner. Seit Mitte November 2009 berichtet er mit trockenem, unnachahmlichem Humor in seinem Blog Bibcomic über Freud und Leid des „Bibliotheksdirektors (B.D.)“. Als „überzeugter Einzelgänger“, Eigenbrötler und „Pessimist aus Erfahrung“ sinnt B.D. beispielsweise über die Entwöhnung seiner Bibliophilie, einen gequetschten Adorno und das Geschäftsmodell der Bad Library nach.

Fazit: Diese Kurz-Comics darf man einfach nicht verpassen ;)

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„Communication & Mass Media Complete“ im Test

Kommunikations- und Medienwissenschaftler aufgepasst! Bis zum 12. März 2010 besteht für FU-Angehörige ein kostenfreier Zugriff auf die Datenbank Communication & Mass Media Complete.

Die Datenbank wurde ab dem 1. April 2010 lizenziert und der Test wurde bis Ende März verlängert.

Die Online-Ressource bietet umfangreiche Recherchemöglichkeiten im Bereich der Kommunikationswissenschaften und Massenmedien und basiert auf den Inhalten der Datenbanken CommSearch (bibliographische Daten von Aufsätzen aus kommunikationswissenschaftlichen Zeitschriften) und Mass Media Articles Index (bibliographische Daten von Aufsätzen aus Zeitschriften und Monographien mit Bezug zu Massenmedien und Kommunikationswissenschaften).

Insgesamt werden fast 700 Zeitschriftentitel bibliographisch ausgewertet. Außerdem besteht Zugriff auf die Volltexte (im PDF-Format) von über 380 weiteren Zeitschriften. Die Inhalte reichen bis ins Jahr 1915 zurück.