Neptun, Walross & Co.

Keep Cool muss dieser Tage die Devise lauten – zumindest noch bis zum Wochenende. Einer ähnlichen Parole müssen auch unsere Auszubildenden gefolgt sein. Fernab der Bibliothek sind sie die letzten Wochen über kreuz und quer durch Berlin gefahren und haben die schönsten öffentlichen Brunnen der Stadt ausfindig gemacht.

Das Ergebnis des Projekts kann sich sehen lassen: ein zwölfseitiger Kalender ist entstanden, der flirtende Walrosspärchen, Wasserfälle oder wahre Sintfluten auf Bild festhält. Neugierig geworden? Dann besuchen Sie doch einfach mal den FaMI-Kalender-Blog unserer Azubis und holen sich vielleicht ein paar Berliner Brunnen nach Hause ;)!

Freiheitspreis für Desmond Tutu

Am 17. Juli wird der Freiheitspreis der Freien Universität Berlin zum dritten Mal verliehen. Die Auszeichnung geht auf eine Initiative des Center for Area Studies zurück und wurde erstmals 2007 an den südkoreanischen Politiker und Friedensnobelpreisträger Kim Dae-jung vergeben. Mit dem Preis ehrt die FU Personen von weltweiter Bedeutung, die sich um politische, gesellschaftliche oder wissenschaftliche Freiheit verdient gemacht haben. 2008 wurde dem polnischen Historiker, Schriftsteller und Politiker Władysław Bartoszewski diese Ehre zuteil.

2009 geht der Freiheitspreis wieder an einen Friedensnobelpreisträger: der südafrikanische Erzbischof Desmond Tutu wird die Auszeichnung persönlich entgegennehmen. Der ehemalige High-School-Lehrer gab seine Stelle Ende der 1950er Jahre aus Protest in Zeiten der Apartheid-Politik auf. Tutu absolvierte daraufhin eine theologische Ausbildung und trat ab den 1970er Jahren als Bischof von Lesotho aktiv gegen die Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung ein. Als erster schwarzer anglikanischer Bischof von Johannesburg und späterer Erzbischof von Kapstadt war er maßgeblich an der Aufhebung der Rassentrennung in den 1990er Jahren beteiligt.

Die Feierlichkeiten finden am 17. Juli 2009 um 17 Uhr im Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin statt.

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Run auf Biografien

Das Biographie-Portal wurde mittlerweile ins Angebot der Digitalen Bibliothek aufgenommen.

Wie begehrt in Zeiten von Wikipedia kostenfreie und verlässliche lexikalische Inhalte sein können, konnten vor zwei Tagen die Macher von biographie-portal.eu erfahren. Das Kooperationsprojekt der Bayerischen Staatsbibliothek, der Historischen Kommission der Bayerischen Akademien der Wissenschaften, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖBL) und der Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) wurde am vergangenen Montag in München vorgestellt und erlebte offenbar einen Ansturm, der die Server noch bis heute schwitzen lässt.

Die noch in der Entwicklung befindliche Datenbank, zusammengestellt von Wissenschaftlern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, enthält laut den Initiatoren mehr als 100.0000 Einträge, die auf den Inhalten der Allgemeinen Deutschen Biographie (ADB), der Neuen Deutschen Biographie (NDB), des Österreichischen Biographischen Lexikons 1815-1990 (ÖBL) und des Historischen Lexikons der Schweiz (HLS) basieren. Das kumulierte Gesamtregister kann, wenn es denn die Server zulassen, nach Name, Geburts- und/oder Sterbejahr oder Beruf durchsucht werden. Der Datenbankeintrag präsentiert dann im Idealfall einen Link zum digitalisierten Volltext.

Der Anspruch der Betreiber ist hoch. Das Online-Portal möchte weitere biografische Nachschlagewerke und Personendatenbanken kostenfrei erschließen und europaweite Kooperationen mit Universitäten und Archiven anstreben, um so zu einer „vereinten europaweiten Kommunikationsplattform“ zu werden (vgl. dpa-Meldung bei welt.de, 06.07.). Als direkte Konkurrenz zu Wikipedia versteht sich biographie-portal.eu nicht und so werden die Einträge von einer Redaktion betreut und nicht frei zu bearbeiten sein. Die deutschsprachige Ausgabe der freien Online-Enzyklopädie enthält derzeit Lexikonartikel zu 235.700 Männern und 39.700 Frauen. Sämtliche 26.000 Einträge der Allgemeinen Deutschen Biographie werden im Wikipedia-Schwesterprojekt WikiSource zur Verfügung gestellt, wo diese von den Benutzern schon seit längerer Zeit korrekturgelesen werden.

Unser Freund das Buch

Die Deutschen mögen zwar in Zeiten der Wirtschaftskrise vielleicht auf die teure Urlaubsreise verzichten, nicht aber auf das Buch, wie die vor zwei Tagen veröffentlichten Zahlen des Börsenvereins des deutschen Buchhandels belegen. Insgesamt wurde 2008 ein Umsatz von 9,6 Mrd. Euro erwirtschaftet, was im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 0,4 Prozent darstellt. Auch in den ersten fünf Monaten des Jahres 2009 braucht sich die Bundesregierung wohl keine Gedanken über die Einführung einer möglichen „Buchprämie“ zu machen, bei 1,4 Prozent Wachstum.

Die Publikumsverlage steuern mehr als die Hälfte des Umsatzes bei, während Hörbücher stagnieren und das zukunftsorientierte E-Book laut dem deutschen Börsenverein noch gar keine wirtschaftliche Rolle spielt. Weiter auf dem Vormarsch ist dagegen der Online-Verkauf von Büchern. Die Frankfurter Rundschau kommentiert die Meldung als „kleines Wunder“, die FAZ verweist auf einen billigeren Preis von Belletristik-Büchern und beschwört mögliche Entlassungswellen bei großen Ketten wie Thalia oder Hugendubel herauf.

Weitere Zahlen aus dem Jahr 2008:
– Mehr als eine Milliarde Bücher und Druckerzeugnisse wurden produziert – Rekord.
– Die Zahl der Neuerscheinungen schrumpft um 3,3 Prozent auf 94.276 Titel.
– Mit 7.340 Titel sind über 19 Prozent mehr Bücher als im Vorjahr übersetzt worden, Hauptsprachen sind Englisch (66,9 Prozent) und Französisch (11,5 Prozent).

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Online-Enzyklopädie im moralischen Zwiespalt

Auch auf Wikipedia und ihren Gründer Jimmy Wales (Bild) ist nicht immer Verlass – aus einem sehr zwiespältigem Grund, wie die Medien in den letzten Tagen zu berichten wissen. Vor wenigen Wochen konnte sich der US-Journalist David Rohde selbstständig aus seiner Geiselhaft in Afghanistan befreien, nachdem Taliban-Kämpfer ihn und zwei weitere Begleiter im November 2008 entführt hatten. Daraufhin hatte die New York Times, der Arbeitgeber des zweimaligen Pulitzer-Preisträgers, alles daran gesetzt, Rohdes Leben zu retten.

Die Tageszeitung zog zahlreiche Pressedienste ins Vertrauen, nachdem schon ausländische Agenturen über den Entführungsfall berichtet hatten. Daraufhin wurde eine Nachrichtensperre verhängt, die auch auf die englischsprachige Wikipedia ausgedehnt wurde. Rohdes Eintrag stand seitdem unter der Beobachtung von Administratoren unter der Führung von Jimmy Wales. Änderungen von Autoren, die die Nachricht über den Entführungsfall in den Artikel eingebracht hatten, wurden zurückgesetzt, der Artikel selbst mehrfach für die Bearbeitung gesperrt.

Die New York Times „korrigierte“ in den folgenden Monaten ihr Online-Archiv, um ein äußerst positives und auf gar keinen Fall islamkritisches Bild des Entführten zu vermitteln. Gleiches erfolgte bei Wikipedia, wo ein mit Rohde befreundeter Journalist die Biografie schönte. Mit dem Ende der Entführung vor anderthalb Wochen ist eine Diskussion in der Community und den Medien entstanden – die „freie Enzyklopädie“, doch nicht ganz so frei?

Mit der Selbstzensur, laut Kritikern, habe Gründer Jimmy Wales gegen die eigenen formulierten Grundsätze verstoßen, andere belobigen die Nachrichtensperre als verantwortliches Handeln. Die Wikipedia-Community leidet an diesem Präzedenz-Fall, so Spiegel-Autor Frank Patalong. Rechtfertigt ein Menschenleben die Zensierung von Informationen? Wäre Rohdes Leben durch eine Ergänzung des Artikels überhaupt in größerer Gefahr gewesen? In der deutschsprachigen Wikipedia hat sich diese Frage nie gestellt – erst nach der Enthüllung der ganzen Geschichte machte sich ein Autor daran, den englischen Artikel zu übersetzen.

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Von der Schweiz des 19. Jh. ins New York der Gegenwart

In den letzten Wochen haben wieder mehrere freie Ressourcen den Sprung in die Digitale Bibliothek geschafft. Es handelt sich ausnahmslos um kostenfreie Zeitungs- und Zeitschriftenarchive, die sowohl FU-Mitglieder als auch externe Benutzer bequem von zu Hause aus einsehen können:

Le Temps – Archive historique: Das Archiv bietet Zugang zu allen Ausgaben der Schweizer Tageszeitung Journal de Genève. Das französischsprachige, liberale Blatt ist einer der Vorgänger der heute verlegten Zeitung Le Temps und erschien vom 6. Januar 1826 bis 28. Februar 1998. Das Journal hat die Schweiz über Jahrzehnte hinweg auf politischer, wirtschaftlicher, kultureller und gesellschaftlicher Ebene geprägt und war ein konstanter und häufig engagierter Zeuge des Weltgeschehens und ein ständiger Verfolger der Meinungsdebatten.

DiePresse.com: Die Presse gehört zu den führenden Qualitäts-Tageszeitungen in Österreich. Sie ist parteipolitisch unabhängig und bürgerlich-liberal orientiert. Sie hat ihre Schwerpunkte in Politik, Wirtschaft und Kultur. Das kostenfreie Online-Archiv enthält Artikel im Volltext ab dem Jahr 2001, sowie den Zugriff auf die Digitalisate der Presse und Neuen freien Presse der Jahrgänge 1848 bis 1937 aus der ebenfalls in der Digitalen Bibliothek enthaltenen Datenank ANNO.

Hamburger Abendblatt: Das Archiv der Hamburger-Abendblatt-Redaktion bietet Zugriff auf Artikel von 1948 bis heute. Die Tageszeitung ist eine der am meisten gelesenen in der Metropol-Region Hamburg. Sie gilt auch als eine der innovativsten und erfolgreichsten regionalen Abonnement-Zeitungen Deutschlands, in der nicht nur über lokale Themen, sondern auch über nationale und internationale Ereignisse in Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport und Wissenschaft berichtet wird.

The New Yorker: Obwohl kulturell auf die amerikanische Großstadt ausgerichtet, erreicht das seit 1925 herausgegebene Magazin ein breites Publikum. Das Angebot des New Yorker ist vielfältig und enthält Cartoons, Lyrik, Porträts und vieles mehr. Zu den bisher veröffentlichten Autoren zählen so bekannte Literaten wie Roald Dahl, Vladimir Nabokov oder John Updike. Im Online-Archiv ist der Großteil der seit 2001 veröffentlichten Artikel kostenfrei abrufbar. Vor 2001 sind die Artikel nur in Auswahl bzw. als Abstracts zugänglich und durchsuchbar.

Nicht mehr in der Digitalen Bibliothek enthalten ist die erst kürzlich eingepflegte Bibel in gerechter Sprache, da es sich bei diesem Titel „nur“ um ein normales PDF-Dokument handelt, ohne jegliche Datenbankstruktur. Für Benutzer im Campusnetz bzw. FU-Mitglieder von zu Hause aus ist die Ressource aber weiterhin über einen Link im Online-Katalog zu erreichen ;-).

Sie kennen ein Online-Zeitschrifenarchiv, das in der Digitalen Bibliothek nicht fehlen darf? Dann immer her damit, wir freuen uns über Ihre Vorschläge!

Oxford English Dictionary wieder online

Anfang Februar diesen Jahres lief ein Langzeittest für mehrere Online-Ressourcen des Verlags Oxford University Press aus, darunter auch der Online-Zugriff zum Oxford English Dictionary. Daraufhin haben uns zahlreiche E-Mails von Studenten und Wissenschaftlern erreicht, die um eine erneute Lizensierung des Wörterbuchs baten. Zwar sind mittlerweile einige Monate ins Land gegangen, doch haben wir die Kommentare, die sich einstimmig lobend über die Datenbank äußerten, nicht vergessen und ab heute hat das Oxford English Dictionary Online wieder seinen festen Platz in der Digitalen Bibliothek ;-).

Bei „OED Online“ handelt es sich um das Standard-Nachschlagewerk zur Entwicklung der englischen Sprache von 1150 bis heute. Grundlage hierfür war die 20-bändige „second edition“ des Oxford English Dictionary und der zwischen 1993 und 1997 erschienen Ergänzungsbände. Das Sprachwörterbuch umfasst mehr als 500.000 Stichwörter und Wendungen mit detaillierten Angaben zu Aussprache, Bedeutung, Verwendung und Geschichte sowie über 2,5 Millionen Belegstellen.

Sollten weitere unserer Testdatenbanken Ihr Interesse geweckt haben, so lassen Sie uns bitte Ihre Bewertung zukommen. Auf deren Grundlage können wir über eine Verlängerung des Tests bzw. den Erwerb entsprechender Lizenzen entscheiden.

King of Pop ließ Internet erzittern

grimmeDer Tod des amerikanischen Musikers Michael Jackson vor ein paar Tagen kam für die Welt überraschend. Der „King of Pop“ hatte noch im März sein Comeback mit einer Reihe von Konzerten in London angekündigt. Genauso überraschend war am vergangenen Freitag aber auch das Informationsbedürfnis der Massen, die die Server vieler Online-Dienste in die Knie zwangen. Neben Twitter und Google News hatte vor allem die freie Online-Enzyklopädie Wikipedia mit dem Ansturm zu kämpfen.

Eine gute Zusammenfassung über den Vorfall bietet eine vor zwei Tagen veröffentlichte Meldung in der Wikipedia Signpost, dem internen Nachrichtenblatt der englischsprachigen Wikipedia. So wurde der englischsprachige Michael-Jackson-Artikel innerhalb einer Stunde fast eine Million Mal aufgerufen – Rekord! Unter der hohen Zahl an Seitenaufrufen in so kurzer Zeit brachen die Server natürlich zusammen und Wikipedia war vorübergehend nicht mehr zu erreichen.

Insgesamt wurde der Artikel an diesem Tag 5,9 Mio. Mal angeklickt, was selbst die Bestmarke der US-Politikerin Sarah Palin in den Schatten stellt, deren Artikel nach Ihrer Ernennung als Vizepräsidentschaftskandidatin 2,5 Mio. Klicks hervorrief. Das weiß der Amerikaner William Beutlin auf seiner Website thewikipedian.net zu berichten. US-Präsident Barack Obama brachte es dagegen am Tag seiner Wahl auf „nur“ 2,3 Mio. Seitenaufrufe.

Die deutschsprachige Wikipedia backt in dieser Hinsicht kleinere Brötchen. Der deutschsprachige Artikel zu Michael Jackson verzeichnete am 26. Juni immerhin fast eine Million Klicks. Auskunft darüber, wie oft ein Wikipedia-Artikel täglich oder monatlich angeklickt wird, bietet übrigens seit Dezember 2007 die Wikipedia article traffic statistics, betreut von einem schwedischen Wikipedianer. So brachte es der EM-Sieg von Deutschlands U-21-Fußballern am Montag auf nur nur magere 23.100 Klicks.

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Grimme Online Award vergeben

grimme Wie schon vor ein paar Tagen berichtet (s. Posting vom 19. Juni) sind gestern in Köln zum neunten Mal die Grimme Online Awards vergeben worden. Neben dem Publikumspreis wurden insgesamt acht Webangebote prämiert:

Kategorie Information

carta.info (Blog für Politik, Medien und Ökonomie)
jensweinreich.de (Blog zu den Themen Politik und Sport)
ZDFparlameter (Blick auf die Abstimmungen der einzelnen Bundestagsabgeordneten)

Kategorie Wissen und Bildung

Design Tagebuch (Blog zum Thema Design, Webdesign, Fotografie)
zzzebraNetz (Online-Angebot für Kinder)

Kategorie Kultur und Unterhaltung

Krimi-Couch.de (Literaturseite zum Thema Kriminalroman)
Tom und das Erdbeermarmeladebrot mit Honig (Online-Angebot für Kinder)

Kategorie Spezial

ByteFM (Webradio)

Kategorie Publikumspreis

Wissen macht Ah! (Angebot des gleichnamigen TV-Wissensmagazins für Kinder)

Von dieser Stelle Glückwunsch an alle Gewinner! Neu ins Programm aufgenommen wurde übrigens auch ein so genannter „klicksafe-Preis“, der die Sicherheit im Internet fördern soll. Ausgezeichnet wurden das Jugendmagazin der Verbraucherzentrale NRW, checked4you, und das vom Amt für Soziale Arbeit Wiesbaden ins Leben gerufene „Medienkompetenzprogramm für einen sicheren Umgang mit Web 2.0“.

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Wikipedia goes Video

Laut einem vor ein paar Tagen veröffentlichten Bericht der Zeitschrift Technology Review des Massachusetts Institute of Technology (MIT) plant Wikipedia sich in den kommenden Monaten ihrem Leser multimedialer zu präsentieren. Während Filme oder Animationen wie beispielsweise in dem Artikel Sternmotor rar gesät sind, sollen Benutzer bald mit Hilfe einer zusätzlichen Funktion die Möglichkeit haben, selbst das Web nach freien Inhalten zu durchsuchen und einzubinden.

Helfen dabei wird eine Schaltfläche namens „Add Media“ (dt.: „Medien ergänzen“), die zu Anfang das Internet Archive, das Wikimedia-eigene Medienarchiv „Commons“ und die Datenbank Metavid (enthält Reden und Anhörungen des US-Kongresses) durchsuchen soll. Neben der Einbindung sollen die Wikipedia-Benutzer auch mit Hilfe von einfachen Web-Werkzeugen gefundene Videos schneiden oder Notizen nachträglich einfügen können.

Eine öffentliche Projektseite gibt es noch nicht, da sich das von der Mozilla-Stiftung finanzierte Video-Upgrade noch im Programmierstadium befindet. Auch ist noch nicht bekannt, in welchen Sprachversionen der neue Service getestet wird. Die Wikimedia Foundation, Betreiber von Wikipedia, hofft darauf, dass der neue Knopf mehr Anbieter dazu einlädt, ihr Material unter eine freie Lizenz zu stellen.

Interessant zu beobachten dürfte auch sein, wie sich die Community mit dem Problem der von Sprachversion zu Sprachversion unterschiedlichen Regelungen zum Urheberrecht auseinandersetzt. So werden beispielsweise im englischsprachigen Artikel zu Friedrich Wilhelm Murnaus Filmklassiker Nosferatu (1922) Szenenbilder gezeigt, da der Film in den Vereinigten Staaten mittlerweile als gemeinfrei (public domain) gilt. In Deutschland, Österreich oder der Schweiz liegt die Rechtslage anders. So dürften im deutschsprachigen Artikel frühestens 2019 Szenenbilder oder der gesamte Film eingebettet werden, da sich dann der 70. Todestag des Nosferatu-Drehbuchautoren Henrik Galeen jährt.

Momentan arbeitet man bei Wikipedia im Rahmen einer Usability-Initiative auch an einer Weiterentwicklung der MediaWiki-Software. Die Online-Enzyklopädie könnte sich möglicherweise bald in einem etwas anderen Layout präsentieren.