Nachschlagewerke über Nachschlagewerke …

… haben in den letzten Tagen Eingang in die Digitale Bibliothek der FU gefunden. Ein Großteil der alten elektronischen Wörterbücher und Enzyklopädien wurden vom Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften an der Universität Trier erschlossen und über die Plattform Wörterbuchnetz bereitgestellt. Die angebotenen Ressourcen sind teilweise untereinander vernetzt und manchmal auch mit Primärquellen versehen.

Neben der Erforschung der Etymologie bietet der Blick hinein doch die ein oder andere Kuriosität – wer hätte beispielsweise gedacht, dass das Fett vom Aal früher als Arzneimittel gegen Taubheit bzw. Haarwuchsmittel angepriesen (s. Oeconomische Encyclopädie online) oder das Wort „knutschen“ als Synonym für „zerquetschen“ oder „zermalmen“ verwendet wurde (s. Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm)?

Bild: Detail aus dem Titelblatt des ersten Grimm-Bandes (1854)

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Kostenfreie E-Books bei Digi20

Digi20, getragen von der Bayerischen Staatsbibliothek, ermöglicht eine Volltextsuche in mehr als 4000 digitalisierten Monographien aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Bedient werden vorwiegend das geistes- und sozialwissenschaftliche Fächerspektrum. In einer ersten Phase werden ca. 4700 Titel aus den Programmsegmenten der Verlage Vandenhoeck & Ruprecht, Wilhelm Fink / Ferdinand Schöningh sowie Otto Sagner digitalisiert.

Nur eines von vielen E-Büchern: Kalter Krieg auf der Aschenbahn: Der deutsch-deutsche Sport 1950-1972 von Uta A. Balbier (2007).

Bis 2014 sollen weitere 1750 Titel angeboten werden. Durch entsprechende Vereinbarungen mit Verlagen werden die eigentlich urheberrechtsbehafteten Werke kostenfrei im Open-Access-Verfahren angeboten.

Die E-Books können u. a. im FU-Katalog (externe Links hängen an den Druckausgaben in FU-Besitz – s. Zeile „Externe Dat.“) und im Portal Europeana recherchiert werden. Die Volltextsuche innerhalb aller Titel ist aber nur über die Plattform Digi20 möglich.

Die gescannten Seiten liegen im PDF-Format vor und können komplett oder in Teilen für den privaten oder wissenschaftlichen Gebrauch heruntergeladen werden. Da man beim Download die einzelnen Bilddateien herunterlädt, können die erhaltenen PDF-Dateien verhältnismäßig groß werden – bis zu 100 Megabyte oder mehr pro gesamtes Buch.

Longlist der kuriosesten Buchtitel bekanntgegeben

Parallel zur Longlist für den Deutschen Buchpreis 2011 wurde diese Woche auch die Auswahl für den „kuriosesten Buchtitel des Jahres“ veröffentlicht. Die Redaktionen des Branchenblatts BuchMarkt und von Bloomsbury Berlin haben aus über 300 Online-Vorschlägen 20 Titel ausgewählt. Bis 28. September darf sich jeder an der offenen Internet-Abstimmung beteiligen und einmal für seinen Favoriten stimmen.

Die sechs beliebtesten Titel landen auf einer Shortlist, unter denen der Gewinner von einer Jury ermittelt wird. Wie schon im letzten Jahr besteht diese aus der ZDF-Aspekte-Moderatorin Luzia Braun, dem Kabarettist und Autor Eckart von Hirschhausen sowie dem Journalist und Autor Bodo Mrozek. Der Gewinner wird am 12. Oktober auf der Frankfurter Buchmesse bekannt gegeben.

Zu diesem frühen Zeitpunkt führt in der Publikumsgunst „Die Moldau im Schrank“ von Nina Maria Marewski (bilgerverlag), gefolgt von „Opium bringt Opi um: 175 Ideen für einen Vollrausch OHNE Drogen“ von James Nestor (Bastei Lübbe) und „Wie wir damals auf dem Bauernhof geheiratet haben, und der Alois am Tag drauf fast den Hund erschossen hat, weil er was gegen die Stadtmenschen hat und das Glück überhaupt“ von Kerstin Höckel (Fischer Taschenbuch Verlag).

Die Sieger der vergangenen Auflagen im Überblick:

  • 2008: „Begegnungen mit dem Serienmörder. Jetzt sprechen die Opfer“ – Stephan Harbort
  • 2009: „Das Leben ist keine Waldorfschule“ – Mischa-Sarim Vérollet
  • 2010: „Zehn Tipps, das Morden zu beenden und den Abwasch zu beginnen“ – Hallgrímur Helgason

„Wer war wer in der DDR?“ aufgestockt

Die seit mehreren Jahren von der Bundesstiftung Aufarbeitung angebotene Datenbank wurde zwischenzeitlich erweitert und aktualisiert. Die Artikel aus dem „Lexikon ostdeutscher Biographien“ orientieren sich nun an der Druckausgabe aus dem Jahr 2010 des Ch. Links Verlags (5. Aufl.). Ergänzt werden die 4000 Biografien durch das Nachschlagewerk „Deutsche Kommunisten: Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ des Karl Dietz Verlags aus dem Jahr 2008 mit rund 1400 Lebensläufen.

Daneben bietet die Webseite der Bundesstiftung Aufarbeitung in ihrem „Recherche“-Bereich einen Historischen Kalender mit Daten zur SED-Diktatur und zur deutschen Teilungsgeschichte, diverse Linklisten, eine kleine Mediathek sowie die Online-Version des von Ulrich Mählert herausgegebenen Vademekum DDR-Forschung aus dem Jahr 2002.

Longlist für den Deutschen Buchpreis 2011 veröffentlicht

Der Börsenverein des deutschen Buchhandels hat heute die 20 nominierten Romane für den Deutschen Buchpreis bekanntgegeben. Erst seit 2005 verliehen, gilt die mit insgesamt 37.500 Euro dotierte Auszeichnung als deutsche Antwort auf den französischen Prix Goncourt oder den britischen Booker Prize.

In diesem Jahr treffen die Werke von 15 Deutschen, drei Österreichern und zwei Schweizern aufeinander, darunter der Büchner-Preisträger Wilhelm Genazino, Peter Kurzeck oder die FU-Absolventin und letztjährige Heiner-Müller-Gastprofessorin Sibylle Lewitscharoff.
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E-Books von Cambridge Books Online nutzen

Für FU-Angehörige neu lizenziert wurden ca. 500 elektronische Bücher des Verlags Cambridge University Press. Diese können über die E-Book-Plattform Cambridge Books Online (CBO) aufgerufen werden. Das Angebot deckt Titel aus den Bereichen Klassische Altertumswissenschaft, Kunst, Psychologie und Soziologie ab. Ein Überblick zu allen lizenzierten Titeln bietet der Menüpunkt „Access to“ (oben rechts auf jeder Seite). Weitere Lizenzen sollen folgen. Die Titel können bereits jetzt über das FU-Rechercheportal Primo gefunden werden; der Nachweis im FU-Katalog folgt etwas später.

Nur eines von vielen aktuellen E-Büchern: The Cultural Politics of Human Rights: Comparing the US and UK von Kate Nash (2009).

Cambridge Books Online bietet mehr als 10.000 Front- und Backlist-Titel ab dem Jahr 1958 an. Bedient werden nahezu alle Fachgebiete – Literatur aus den geisteswissenschaftlichen, sozialwissenschaftlichen sowie den naturwissenschaftlich-technischen und medizinischen Fachbereichen.

Die Suche erfolgt plattformübergreifend, so dass auch nicht-lizenzierte Titel und das E-Zeitschriften-Angebot durchsucht werden (einen Filter für lizenzierte Titel im Suchformular gibt es z. Zt. noch nicht!). Die schon aus der Digitalen Bibliothek oder Primo bekannte Facetten-Suche hilft, die Suchergebnisse z. B. nach Medientyp, Schlagwort, Erscheinungszeitraum oder viel genutzten Titeln einzugrenzen.

Die lizenzierten E-Books selbst liegen kapitelweise als PDF-Dateien vor und können auch für den Eigengebrauch abgespeichert werden. Die Plattform unterstützt Citation-Alerts und –exporte (Direkt-Export nur in RefWorks möglich) sowie sogenannte „Cited by“-Suchen für Titel in CrossRef und Google Scholar. Die kostenfreie Registrierung erlaubt z. Zt. „nur“ sich über neue E-Books nach Fächern informieren zu lassen.

Von „A fortiori“ bis zum Zyniker …

Nach dem Wörterbuch Erwachsenenbildung (s. Posting vom Februar) hat der UTB-Verlag nun auch das Handwörterbuch Philososphie kostenfrei zur Verfügung gestellt. Die Druckausgabe des 2003 von Wulff Rehfus herausgegebenen Werks gilt mittlerweile als vergriffen.

An dem Lexikon haben mehr als 50 Autoren Grundlagenwissen zum gesamten Gebiet der Philosophie zusammengetragen. Von A wie „A fortiori“ bis Z wie „Zyniker“ informiert es über die großen Epochen der Philosophiegeschichte, bekannte Philosophinnen und Philosophen, Methoden, Schulen und Disziplinen sowie wichtige Themen und Begriffe.

Weiterführende Informationen des Anbieters

Wem das elektronische Buch gefallen hat, kann auch gerne einen Blick in die für FU-Angehörige lizenzierte „utb-studi-e-book“-Plattform werfen, wo hunderte deutschsprachige Lehrbücher aus einem breiten Fächerspektrum zum Online-Lesen angeboten werden.

Mit Historypin auf Zeitreise!

HistorypinMöchten Sie auch einmal gerne in die Vergangenheit blicken können? Oder fragen Sie sich, wie Ihre Straße zu den Zeiten Ihrer Großeltern aussah? Das ist seit geraumer Zeit mit dem kostenfreien Online-Dienst Historypin möglich, der neu in unserer Digitalen Bibliothek vertreten ist.

Wenn Sie Nostalgiker oder einfach nur neugierig sind bietet Ihnen diese Seite die Möglichkeit bekannte Orte, Straßen oder Plätze zu einer anderen Zeit zu erleben. Dabei wird mit Hilfe von Google Maps ein historisches Bild mit der
Landkarte oder der aktuellen Street-View-Ansicht verknüpft („gepinnt“). Der Clou dabei ist, dass diese Bilder exakt übereinander liegen und somit „ein ganzes, vollständiges“ Bild ergeben.

Nationale Bibliotheken und Museen kooperieren bereits mit Historypin, um das Angebot zu erweitern.

„Gepinnt“ werden können übrigens auch Videos, und die die gern möchten können zu ihren Bildern oder Videos auch Geschichten schreiben.

Wer an einer kurzen Einleitung von historypin interessiert ist, für den gibt es ein nettes Video auf YouTube zum ansehen. Zusammenfassend gesagt kann Historypin eine interessante Reise in die Vergangenheit darstellen, die Sie selbst – gemäß Web-2.0-Gedanke – mitgestalten können.

Hinweis: Aufgrund eines fehlenden Plugins kann es an den Benutzerarbeitsplätzen („ThinClients“) in den Bibliotheken zu Darstellungsproblemen kommen.

Danke für dieses Posting an Sandra Wawrzyniak, Azubi zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste!

Happy Birthday, PC!

„Es ist der Computer für jeden, der schon immer einen persönlichen Rechner im Büro, auf dem Campus einer Universität oder zu Hause haben wollte“, so bewarb der US-amerikanische Computerhersteller IBM Anfang der 1980er Jahre sein Modell 5150. Genau vor dreißig Jahren, am 12. August 1981 in New York, wurde der erste kommerzielle „Personal Computer“ vorgestellt. Das Gerät war innerhalb von dreizehn Monaten in Boca Raton, Florida, entwickelt worden und bald in vielen Büros und Privathaushalten zu finden. Das erste Modell 5150 verkaufte sich drei Mio. Mal – ursprünglich hatte man den Verkauf von „nur“ 200.000 Geräten anvisiert. Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Computerspiele für 1565 US-Dollar (ca. 3540 Mark). Im Vergleich zu heute tausendfach weniger Prozessor-Geschwindigkeit (damals „nur“ 4,77 Megahertz) und mehr als hunderttausend Mal weniger Arbeitsspeicher (1981 lag der bei 16 Kilobyte!).

Danke für das Bild an Boffy b (CC-/GFDL-Lizenz)!

Über 300 freie E-Books auf „Muse“-Beta-Seite

Zur Einführung ihrer neuen Beta-Seite im August hat sich das „Project Muse“ einen besonderen Service für die Benutzer einfallen lassen. Bis zum „offiziellen“ Start der Seite am 1. Januar 2012 kann kostenfrei eine Auswahl von fast 350 E-Books überwiegend US-amerikanischer Universitätsverlage eingesehen werden. Abgedeckt werden fast alle Fachgebiete aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, darunter Geschichte, Literatur, Philosophie, Politik, Religion und die darstellenden Künste (vollständige Excel-Liste).

Nur eines von vielen aktuellen E-Büchern: The Limits of U.S. Military Capability – Lessons from Vietnam and Iraq von James H. Lebovic (The Johns Hopkins University Press, 2010).

Auf der neu eingerichteten Plattform soll ab Jahreswechsel der reguläre E-Zeitschriften-Bestand durch ein erstes E-Book-Angebot von mehr als 12.000 kostenpflichtigen Titeln des University Press Content Consortium (Universitäts- und Wissenschaftsverlage) gemeinsam präsentiert werden. Entsprechend wartet man bereits jetzt mit netten Neuerungen auf. Die oben rechts auf jeder Seite platzierte Suchmaske macht bereits bei Eingabe der Suchbegriffe Google-like Vorschläge für mögliche Stichwörter. Die Ergebnisliste ermöglicht eine intuitive Navigation mittels Facetten, wie bereits aus Primo oder der Digitalen Bibliothek bekannt. So kann man schnell seine Treffer u. a. nach Medientyp, Themengebiet, Autor oder Sprache eingrenzen. Auch ist die Kennzeichnung von lizenzierten und nicht lizenzierten Texten im Vergleich zur alten Homepage auffälliger. Weitere technische Neuerungen sind für die nächsten Monate angekündigt.

Die E-Books selbst liegen kapitelweise im PDF-Format vor und können für den Eigengebrauch heruntergeladen werden. Auch kann der gesamte Inhalt eines einzelnen E-Books separat durchsucht werden. Ebenso ist der E-Zeitschriften-Bereich laut Anbieter bereits voll funktionsfähig und weist die lizenzierten Titel der FU Berlin wie auf der alten Seite nach.