„Bibliography of British and Irish History“ im Test

Bis zum 3. November 2011 können FU-Angehörige kostenfrei die Bibliography of British and Irish History (BBIH) testen.

Die fachbibliographische Datenbank bietet mehr als 470.000 Literaturnachweise zur Geschichte Großbritanniens und Irlands an (inkl. Empire und Commonwealth). Dabei wird ein Zeitraum von der römisch-britischen Frühzeit bis zur Gegenwart abgedeckt. Erfasst werden Monographien, Zeitschriftenaufsätze und Beiträge aus Sammelwerken. Vollständig enthalten sind u. a. die Nachweise der gedruckten Bibliographien Writings on British History (1901-1974) und Annual Bibliography of British and Irish History (1975 ff.). Der Datenbestand wird viertelmonatlich aktualisiert und wächst jährlich um ca. 10.000 Litertaturnachweise an.

BBIH Online ging aus den bis 2009 kostenfrei angebotenen Datenbanken Royal Historical Society Bibliography des UK Arts and Humanities Research Council (AHRC), London’s Past Online sowie die noch existierende freie Datenbank Irish History Online (über 75.000 Literaturnachweisen zur Geschichte Irlands von der Frühzeit bis zur Gegenwart) hervor. Nach Einstellung der Finanzierung durch das AHRC haben sich das britische Institute of Historical Research und die Royal Historical Society mit dem kommerziellen Anbieter Brepols zusammen getan, um die Datenbank unter neuem Namen kostenpflichtig anbieten zu können.

Die Datenbank selbst präsentiert sich mit einem neuen Interface einfach und intuitiv in der Bedienung und verfügt u. a. auch über eine deutschsprachige Menüführung. Eine „Autocomplete-Funktion“ ermöglicht die schnellere Eingabe von Suchbegriffen. Icons weisen ähnlich wie in Primo bereits auf die Medienart (Monografie oder Artikel) hin. BBIH Online unterstützt u. a. den Export in die Literaturverwaltungsprogramme EndNote und RefWorks.

Spinoza-Bibliografie neu in der Digitalen Bibliothek

Die frei zugängliche Spinoza-Bibliografie weist Primär- und Sekundärliteratur über den niederländischen Philosophen Benedictus de Spinoza (1632-1677) nach. Angestrebt wird eine vollständige Erfassung der Spinoza-Literatur seit 1663. Der Datenfundus soll kontinuierlich aktualisiert und erweitert werden. Nicht zuletzt helfen außer den Redakteuren auch Spinoza-Forscher mit ihren selbst erbrachten Nach- und Hinweisen dabei, die Datenbank so aktuell und umfassend wie möglich zu gestalten. Schon jetzt sind mehrere tausend Titel erfasst.

Neben der deutschsprachigen Oberfläche steht auch eine englischsprachige Menüführung zur Verfügung. Ein Import der Treffer in gängige Literaturverwaltungsprogramme wird leider noch nicht angeboten.

Danke für dieses Posting an Samuel Schlicht, Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste an der Freien Universität Berlin

Aufsatzdatenbank zur Geschichte der Frühen Neuzeit

Neuaufnahme in der Digitalen Bibliothek der Freien Universität Berlin: Die Aufsatzdatenbank zur Geschichte der Frühen Neuzeit beruht auf der laufenden Auswertung von ca. 60 Zeitschriften. Sie enthält über 4.000 Aufsätze zur Geschichte der Frühen Neuzeit, die über Stichwortsuche und systematische Auswahl recherchiert werden können. Jedem Beitrag ist die erste Seite des Textes oder ein Abstract beigefügt.

Zugriff auf das Reichsgesetzblatt

Das Reichsgesetzblatt (Abkürzung: RGBl.) war das amtliche Verkündungsblatt für die Gesetze des Deutschen Reichs 1871–1945. Hin und wieder lautet auch für geltendes Recht manchmal noch die Fundstelle RGBl. Über die Plattform ALEX lassen sich gegenwärtig die Jahrgänge von 1919 bis 1945 kostenfrei einsehen. Einzelne Seiten oder ganze Jahrgänge können als Bild- bzw. PDF-Dateien abgespeichert werden. Der Ausdruck ist begrenzt auf max. 20 aufeinander folgende Seiten.

ALEX ist der digitale Lesesaal der Österreichischen Nationalbibliothek für Gesetze und entsteht in Kooperation mit weiteren Bibliotheken aus der Alpenrepublik. Nicht nur gesamtstaatliche Gesetzgebungen sondern auch Landesgesetzgebungen oder Parlamentaria sind zu finden. Neu eingeführt hat die Plattform auch eine inhaltliche Suche.

Forschungslandschaft im Überblick mit dem „Research Explorer“

Der Research Explorer ist ein Forschungsverzeichnis, das über 19.000 Institute an deutschen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen nach geografischen, fachlichen und strukturellen Kriterien nachweist. Recherchiert werden kann u. a. geographisch anhand einer Karte, fächerbezogen bzw. über eine Freitextsuche (Erweiterte Suche). Einrichtungen, bei denen Promotionsmöglichkeiten bestehen, verweisen auf das Angebot Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), wo weitere Informationen u. a. zu Zulassungsvoraussetzungen oder der Promotionsordnung bereitgestellt werden.

Das Verzeichnis wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) in Zusammenarbeit mit der Hochschulrektorenkonferenz zur Verfügung gestellt.

JSTOR stellt „Early Journal Content“ kostenfrei online

Seit dem 6. September 2011 macht sich JSTOR daran fast 500.000 Artikel aus mehr als 200 Zeitschriften kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Dieser sogenannte „Early Journal Content“ deckt Artikel aus den Bereichen Geistes- und Sozialwissenschaften, Mathematik sowie den Naturwissenschaften ab und soll sechs Prozent aller JSTOR-Inhalte ausmachen. Begonnen wird mit den Geistes- und Sozialwissenschaften. Eine Titelliste soll laut offiziellem Twitter-Channel bald veröffentlicht werden.

Die Artikel werden auf der regulären JSTOR-Plattform angeboten und als „Free“ gekennzeichnet. Benutzer können in der „Advanced Search“ den Suchfilter „Include only content I can access“ aktivieren und so kostenfrei – auch ohne Uni-Zugang – auf US-amerikanische Zeitschrifteninhalte zugreifen, die vor 1923 veröffentlicht wurden. Um nicht gegen die schärferen Urheberrechte außerhalb der USA zu verstoßen, gilt für nicht-amerikanische Titel der freie Zugriff „nur“ für Artikel die vor 1870 publiziert wurden.

In ihren FAQs bestreitet JSTOR das Angebot als direkte Reaktion auf die „Swartz-“ und „Maxwell-Affäre“. Der US-amerikanische Internetaktivist Aaron Swartz wurde im Juli 2011 angeklagt über mehrere Monate hinweg 4,8 Mio. Wissenschaftsartikel von JSTOR illegal heruntergeladen zu haben. Daraufhin hatte ein weiterer Internetaktivist, Gregory Maxwell, 19.000 Artikel von JSTOR heruntergeladen und auf einer Tauschplattform zur Verfügung gestellt. Maxwell veröffentlichte jedoch ausschließlich gemeinfreie Texte, die vor 1923 publiziert wurden. Daraufhin wurde in den Medien diskutiert, ob es sich bei dieser Aktion um Diebstahl oder etwa die „Befreiung“ von Wissen handle. JSTOR hatte bis zu 19 US-Dollar pro Artikel verlangt und dies mit Kosten für Digitalisierung und Softwareverwaltung gerechtfertigt. Allerdings ist die Stiftung eine Non-Profit-Organisation – die steigenden Überschüsse der letzten Jahre werden an die Verlage abgeführt.

FU-Studenten raten wir an dieser Stelle zum Verschnaufen, nicht nur bei E-Zeitschriften sondern auch beim beliebten Thema E-Books. Diese werden von der Universität gekauft und dauerhaft im FU-Netz angeboten. Trotz alledem setzt sich die FU natürlich auch für die Open-Access-Bewegung ein und freut sich über jede wissenschaftliche Arbeit von Universitätsangehörigen auf dem Dokumentenserver!

Literatur zu Osteuropa

Der Dokumentenserver OstDok, momentan im Beta-Test, gewährt freien Zugriff auf die Volltexte von über 1200 Publikationen aus dem Bereich der interdisziplinären Osteuropa-Studien. Nachgewiesen werden u. a. Monografien, Schriftenreihen, Zeitschriften, Hochschulschriften. Den fachlichen Schwerpunkt bilden die Geschichte, Politik und Kultur der Länder Ost-, Ostmittel- und Südosteuropas. Zeitlich liegt der Fokus des Materials auf urheberrechtlich geschützten Publikationen des 20. Jahrhunderts sowie aktuellen Veröffentlichungen. Einzelne Seiten oder auch ganze Bücher können als PDF-Datei abgespeichert werden.

Das Gemeinschaftsprojekt der Bayerischen Staatsbibliothek, des Collegium Carolinum München, des Herder-Instituts Marburg und des Osteuropa-Instituts Regensburg wird seit 2009 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Geplant ist auch eine Einbindung in die Virtuelle Fachbibliothek ViFaOst. Auch darf die eigene wissenschaftliche Veröffentlichung passend zum Thema auf dem Dokumentenserver abgelegt werden, allerdings wird dieser Service aufgrund technischer Störungen z. Zt. nicht angeboten.

Auch die FU Berlin blickt mit der Bibliothek des Osteuropa-Instituts auf eine bedeutende internationale Sammlung von ca. 300.000 Bänden. Der Bestand gehört zur Sozialwissenschaftlichen Bibliothek.

Online-Bibliographie zu Friedrich Hölderlin

In der Internationalen Hölderlin-Bibliographie Online (IHB online) werden ab 1984 im Hölderlin-Archiv der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart eingegangenen Neuerwerbungen dokumentiert. Maßgeblich ist das Zugangs-, nicht das Erscheinungsjahr. Nachgewiesen werden selbstständig und unselbstständig erschienene Dokumente (u. a. Quellenliteratur, Sekundärliteratur, Rezensionen, Graue Literatur, Zeitungsausschnitte). Noten und Tonträger werden vollständig verzeichnet und ausgewertet. Die Datenbank löste die bis 1996 erschienene Druckausgabe ab, kommt für Kenner von Primo oder dem FU-Katalog layouttechnisch etwas „altmodisch“ daher – aber man gelangt dennoch zum Ziel.

Nicht in IHB online verzeichnet werden Anthologien, sofern diese nicht zusätzliche Erläuterungen enthalten oder aus anderen Gründen von herausragender Bedeutung für die Hölderlin-Rezeption sind.

Infos zu Filmen aus den USA und Großbritannien

Mit dem AFI Catalog of Feature Films und dem Angebot des British Universities Film & Video Council sind neue Datenbanken in der Digitalen Bibliothek abrufbar, die Auskunft über US-amerikanische und britische Filme geben.

Der Katalog des American Film Institute (kurz „AFI“) verzeichnet ca. 60.000 Spielfilme sowie 17.000 Kurzfilme der Jahre 1893 bis 2011, die in den USA produziert bzw. von einem amerikanischen Unternehmen finanziert wurden. Jeder Eintrag gibt Auskunft über Thema/Genre, Schauspielbesetzung, technischen Stab (Regisseure, Kameraleute etc.), Filmhandlung und teilweise auch Notizen zum Produktionshintergrund und Trivia. So erfährt man z. B. im Eintrag zum Oscar-Preisträger Casablanca mehr über das Besetzungskarussell, ehe endgültig Humphrey Bogart und Ingrid Bergman die Hauptrollen übernahmen oder das „Sams” Original-Piano 1988 für 154.000 US-Dollar nach Japan verkauft wurde. „No other source of information is as complete and accurate, and no other source is produced with the scrupulous level of attention to scholarship and research as the AFI Catalog”, wird Kultregisseur Martin Scorsese schon auf der Eingangsseite zitiert.

Das British Universities Film & Video Council (BUFVC) stellt dagegen im Beta-Test mehrere Datenbanken für den Nachweis von Film- und Tonbeiträgen in Großbritannien zur Verfügung, teilweise mit Links auf weiterführende Online-Angebote. Drei davon sind frei nutzbar. News on Screen (NoS) enthält Bestandsnachweise zu ca. 180.000 Wochenschau- und Kinomagazin-Beiträgen. Die Datenbank „Find DVD / Hermes“ bietet Einträge zu mehr als 25.000 audiovisuellen Programmen (u. a. Kino, TV, Radio), die in Großbritannien vertrieben werden, während Shakespeare on Film, Television and Radio internationale Film-, Fernseh-, Radioproduktionen sowie Video-Aufnahmen zum Thema Shakespeare bereithält.

Grafik: Bromskloss (GFDL, CC-BY-SA)

In Büchern aus dem 18. Jahrhundert blättern

Nachdem mit dem VD 16 und VD 17 retrospektive Nationalbibliographien für im 16. und 17. Jahrhundert im deutschen Sprachraum erschienene Literatur vorliegen, folgt chronologisch mit dem VD 18 das nächste Jahrhundert. Das von der DFG geförderte Projekt befindet sich noch in der Pilotphase, weist aber bereits mehr als 37.000 Titel aus dem 18. Jahrhundert nach. Beteiligt sind sechs Bibliotheken in Deutschland, u. a. die Staatsbibliothek zu Berlin und die Bayerische Staatsbibliothek München.

Anders als bei den Vorgängerprojekten gehen beim Projekt VD 18 Erschließung und Digitalisierung der Drucke Hand in Hand. So hat man nicht nur den Bestandsnachweis im Katalog sondern kann sogleich auch die gescannten Bücher elektronisch auf den Servern der jeweiligen Bibliothek durchblättern oder (je nach Bibliothek) auch komplett als PDF-Datei herunterladen. Da man beim Download die Original-Bilddateien herunterlädt, können die erhaltenen PDFs verhältnismäßig groß werden – bis zu 100 MB oder mehr pro Buch. Die Autoren sind in VD 18 mit Links auf die entsprechenden Wikipedia-Biografien versehen.

Möchte man den Band trotz guter Scans auch in den Händen halten, lassen sich mit wenigen Klicks Recherchen nach dem gewünschten Titel im heimischen Online-Katalog oder anderen Bibliotheksverbünden starten.

Bild: Detail aus dem Titelblatt der Allgemeinen Verordnung des Lüneburgischen Zucht- und Werck-Hauses (1701; bereitsgestellt durch die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen)