Wohlfühlfaktor und „ökologischer Fußabdruck“

Der Bibliothekssoziologe Olaf Eigenbrodt äußert sich im Gespräch mit Goethe.de über deutsche Bibliotheksneubauten und seine Lieblingsbibliothek. Schade nur, dass man die beigefügten Bilder nicht vergrößern kann :(

(gesehen im netbib weblog).

Library of Congress richtet Twitter-Archiv ein

Gemeinsam mit dem Mikroblogging-Dienst hat sich die „Nationalbibliothek“ der USA darauf verständigt, alle jemals öffentlich einsehbaren Kurznachrichten digital zu archivieren. Twitter, gegründet im Jahr 2006, erlaubt seinen registrierten Benutzern das kostenfreie Einrichten eines „Mikroblogs“, mit dem man via PC oder Handy max. 140 Zeichen umfassende Texte („Tweets“) publizieren kann.
Neben Privatpersonen ist das Medium mittlerweile von der Privatwirtschaft, den Massenmedien oder der Politik entdeckt worden. Täglich entstehen weltweit etwa 50 Mio. neue „Tweets“.

„re:publica“ in Berlin eröffnet

Nach 2007 eröffnet ab heute die vierte re:publica ihre Tore in Berlin. Die Konferenz rund um das Thema Web 2.0 steht unter dem Motto „nowhere“ und präsentiert über 160 Veranstaltungen zum Echtzeit-Web. Alle Vorträge sollen als Videostream live ins Netz übertragen werden. Wer sich lieber persönlich unter die rund 2500 erwarteten Besucher aus 30 Ländern mischen möchte, der hat bis zum 16. April im Berliner Friedrichstadtpalast oder in der Kalkscheune Gelegenheit dazu.

Natürlich bleibt auch bei den Hauptstadtzeitungen die Veranstaltung nicht unbemerkt. Der Tagesspiegel widmet der Konferenz unter dem Titel Blogger suchen ihren Platz in der Medienlandschaft“ ein Porträt und diskutiert die Zukunft des geistigen Eigentums im Online-Zeitalter, die Berliner Morgenpost hat einige Blogger getroffen (via wiso praxis). Die Süddeutsche Zeitung hat ein Interview mit dem Berliner Netz-Aktivisten Markus Beckedahl veröffentlicht, Mitbegründer der re:publica.

Getty Trust stellt Arbeit an Bibliographien zur Kunstgeschichte ein

Vor kurzem erreichte uns die Nachricht, dass der US-amerikanische J. Paul Getty Trust die lizenzierte Datenbank Bibliography of the History of Art (BHA) bzw. International Bibliography of Art (IBA) nicht mehr weiterführen kann. Zum 1. April verlor damit die Freie Universität ihre Lizenzen für die BHA/IBA, sowie deren Vorgänger Répertoire d’Art et d’Archéologie (RAA) und International Repertory of the Literature of Art (RILA).

Die BHA/IBA gilt als Standardbibliographie zur europäischen Kunstgeschichte. Die Datenbank umfasst Literatur zur europäischen Kunst von der Spätantike bis zur Gegenwart, amerikanische Kunst von den europäischen Entdeckungen bis zur Gegenwart sowie christliche Kunst aus allen Teilen der Welt.

Als Ausgleich bietet der Getty Trust nun einen kostenfreien Zugriff auf das BHA mit dem Datenbestand von 1990 bis 2007 an (mittlerweile in der Digitalen Bibliothek der FU vertreten). Ergänzt wird dies um Bestände der International Bibliography of Art von 2008 und (teilweise) 2009. Zusätzlich wird ab 1. Mai 2010 das International Repertory of the Literature of Art (RILA) mit Daten von 1975 bis 1989 online verfügbar sein.

Eine Aufnahme des Répertoire d’art et d’archéologie (RAA), das bibliografische Angaben und Abstracs der Jahre 1973 bis 1989 zur europäischen und amerikanischen Kunstgeschichte und Architektur enthielt, ist nicht geplant.

Ob die kostenfreie Datenbank weitergeführt werden kann, bleibt abzuwarten. Das Getty Research Institute (GRI) hält sich in einer vorbereiteten Erklärung bedeckt:

„We realize that free access to the existing BHA on the Getty Web site is only one facet of a more comprehensive solution to the question of the future of bibliography in art history. To begin addressing the question more fully, the GRI has received a grant from the Kress Foundation to convene a meeting of an international task force of art librarians, scholars, and information specialists from Europe and the United States, to be held in New York later this month. The group will consider developing more sustainable and collaborative ways of supporting the bibliography of art history in the future. We are also open to working with any institution that wishes to explore continuing the BHA/IBA.“

Rockgitarrist als Bibliothekar?

Wer hätte gedacht, dass in Keith Richards ein kleiner Bibliothekar schlummert? Der Rockgitarrist und die zweite tragende Säule der Rolling Stones eröffnete vor ein paar Tagen in einem Interview mit der britischen Sunday Times, dass er seine Bücher pflichtbewusst nach der Dewey-Dezimalklassifikation (DDC) ordnet. Richards hat angeblich auch schon darüber nachgedacht, ein „professionelles Training“ zu absolvieren, um seinen großen Buchbestand noch besser verwalten zu können …

Mehr über den bibliophilen Rockmusiker wird in dessen Autobiografie zu lesen sein, die für kommenden Herbst erwartet wird.

Danke für das Bild an WikiCommons!

Menschen als „Lektüre“

Die Deutsche Welle berichtet in einem Beitrag über eine „Lebendige Bibliothek“ in der Türkei, die sich gegen Stereotypie, Ängste und Vorurteile wendet. Gesehen im netbib weblog, wo auch über ähnliche Konzepte im deutschsprachigen Raum hingewiesen wird. Ende August 2009 hatte bereits Spiegel Online über die dänische Initiative „Living Library“ berichtet. Hier konnten sich Schüler u. a. Muslime, Polizisten oder eine ehemalige Stripperin als „lebendige Bücher“ ausleihen.

Link des Monats April 2010: Sonnentaler

Sonnentaler ist die deutsche Internetplattform von La main à la pâte und soll – wie das Original aus Frankreich – Erzieherinnen und Erziehern oder Grundschulpädagogen zur Seite stehen, um in Kindergarten und Grundschule naturwissenschaftliche Aktivitäten zu fördern.

Die Internetplattformen von La main à la pâte und Sonnentaler bieten Unterrichtsmaterialien zu einer großen Anzahl naturwissenschaftlicher Themen (sortiert nach Altergruppen, vom Kindergarten bis zur 6. Klasse).

Und es wird natürlich auch das Geheimis um die Sonnentaler gelüftet.

Bücherwecker soll vor Mahngebühren schützen

Früher oder später erwischt es alle BibliotheksnutzInnen einmal. Man hat den Überblick über die in diversen Bibliotheken ausgeliehene Medien verloren und die Leihfrist des ein oder anderen Buches überzogen. Was natürlich bedeutet, dass Mahngebühren fällig werden. Geld, das man lieber für andere Dinge ausgeben würde.

Dieses Problem soll der „Bücherwecker“ lösen, ein Webdienst, der im Rahmen einer Diplomarbeit von Sven Stefani an der Universität Kassel enstanden ist. Mehr Informationen gibt es in einem Posting von Katharina Lachmann im Nachbarblog bibliothekarisch.de.

NutzerInnen der FU-Bibliotheken, die eine E-Mail-Adresse angegeben haben, werden bereits „geweckt“, d. h. sie bekommen 5 Kalendertage vor Ablauf der Leihfrist eine Erinnerungsmail zugesendet. Und so kommen unsere NutzerInnen glücklicherweise gar nicht erst in den Zwiespalt, Logindaten an Dritte weiterzugeben, wovor grundsätzlich abzuraten ist – auch wenn der jetzige Betreiber der Seite sicher vertrauenswürdig ist und sich intensiv mit dem Thema Datenschutz und Datensicherheit beschäftigt hat.

Schlaflos in London

Wer macht es sich nicht gern abends mit einer Lektüre im Bett bequem? Angehende Designstudenten des Londoner Royal College of Art haben dies wortwörtlich genommen – vor gut drei Jahren statteten sie ein Hotel in der britischen Hauptstadt mit ganz besonderer Bettwäsche aus. Bilder des Projekts „Sleepless“ gibt es u. a. im netbib weblog zu bewundern ;)