Blick auf den französischen Buchhandel zur Zeit der Aufklärung

Neu in der Digitalen Bibliothek der FU Berlin vertreten ist die freie Ressource The French Book Trade in Enlightenment Europe, 1769-1794. Die Datenbank der University of Leeds wurde im Rahmen eines Projektes zum Handel mit französischsprachigen Büchern im Europa der späten Aufklärungszeit entwickelt. Anhand des Schweizer Verlages STN (Société Typographique de Neuchâtel) der auch Werke anderer Verlage und in Frankreich zensierte Werke sowie Raubdrucke vertrieb, und somit als repräsentativ für den französischen Buchhandel dieser Zeit gelten kann.

Die Verbreitung von ca. 400.000 Exemplaren von 4.000 Werken in ganz Europa und somit auch der Ideen der Aufklärung, lässt sich durch auswählbare Grafiken und Tabellen visuell und statistisch nachvollziehen.
Die Datenbank basiert auf den Inhalten der Rechnungsbücher der STN. Ausgewertet wurden u. a. Daten zur Herkunft des Buches, Verkaufsort, Käufer, Genre und Inhalt. Abgefragt werden können Autor, Titel, Verleger, Sachgebiet, Genre, Zeitperiode als auch Namen, Beruf und Wohnort der Käufer und Lieferanten. Durch spezielle Abfragen lassen sich beliebte Bücher und Autoren für bestimmte Zeiten und Orte ermitteln. Sich verändernde Lesevorlieben und Nachfrage-Muster sowie Netzwerke des europaweiten Handels mit Büchern sind ebenfalls nachvollziehbar. Durch diverse Filter und Optionsmenüs kann man z. B. die Verkäufe von illegalen Büchern, den Verkauf von Büchern an weibliche Buchhändler oder die Verbreitung von englischen Werken in französischer Übersetzung ermitteln.

Danke für dieses Posting an Hannes Dress, Azubi zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste an der FU Berlin.

Global Books in Print mit neuer Benutzeroberfläche

Mit „Books In Print 2.0 (BIP2.0)“ wurde eine neue Plattform für die Datenbank Global Books in Print (GBIP) eingeführt, die nun auch über die Digitale Bibliothek angesteuert werden kann. Bei der Datenbank handelt es sich um ein von der FU lizenziertes Buchhandelsverzeichnis, das alle in Nordamerika, Großbritannien und Australien lieferbaren Titel sowie englisch- und spanischsprachige Bücher und Medien im Buchhandel weltweit nachweist. Angezeigt werden auch Titel, die nicht mehr lieferbar sind (out of print) oder demnächst erscheinen werden sowie die Kontaktadressen von Verlagen. Die Datenbank wird u. a. von uns Bibliotheksmitarbeitern genutzt, um den Anschaffungspreis Ihrer Kaufvorschläge zu bestimmen, sofern diese nicht im deutschen Buchhandel erschienen sind ;).

Die positiven Veränderungen machen sich schon auf der Startseite bemerkbar, auf der man früher von zu viel Text buchstäblich „erschlagen“ wurde. Der Suchschlitz befindet sich nun zentral am oberen Bildschirmrand – mit deutlich weniger Begleittext. Weiterhin hat sich die neue Benutzeroberfläche mehr der Digitalen Bibliothek bzw. dem neuen Bibliotheksportal | Primo angenähert. Die Trefferergebnisse kann man durch sogenannte Facetten nach verschiedenen Kategorien (z. B. Buchmarkt, Autor, Sprache oder Preis) eingrenzen. Ebenfalls kann links neben dem Eingabefeld eine Tag-Cloud aktiviert werden. Neu hinzugekommen sind Titelabbildungen (Buchcover) und wie in Primo werden in Global Books in Print nun alle Ausgaben eines Werkes zusammengeführt – FRBRisiert (FRBR= Functional Requirements for Bibliographic Records).
Eine weitere Neuerung ist das Angebot an RSS-Feeds, während sich Möglichkeiten zur sozialen Vernetzung und Interaktion (nach kostenfreier Registrierung) hinter der Schaltfläche „My Discoveries“ verbergen – u. a. das Schreiben von Rezensionen oder Bewertungen.

Gegenwärtig enthält die Datenbank 20 Mio. Datensätze mit über 4 Mio. Beschreibungstexten, mehr als einer Mio. Inhaltsverzeichnissen und 900.000 Rezensionen. Entgegen dem Datenbanktitel kann auch nach E-Books (820.000), Audio- (470.000) und Video-Materialien (420.000) recherchiert werden. Die Suche schließt auch Anmerkungen oder Inhaltsverzeichnisse mit ein.

Die alte Plattform ist für FU-Angehörige noch immer unter www.globalbooksinprint.com erreichbar.