Pulitzer-Preise vergeben

Während momentan leider ganz andere Nachrichten aus den USA die Welt bewegen, sind gestern die Gewinner der Pulitzer-Preise bekannt gegeben worden. 1917 von dem aus Österreich-Ungarn stammenden Journalisten und Zeitungsverleger Joseph Pulitzer (1847–1911) gestiftet, gelten sie als wichtigste Medienpreise in den Vereinigten Staaten. Ausgelobt werden gegenwärtig 21 Kategorien, in denen Journalisten, Schriftsteller und Komponisten von einer Jury aus Journalisten und Verlegern prämiert werden. Von den 2013 preisgekrönten oder nominierten Werken lassen sich einige auch im FU-Bereich nachweisen.

In den Kategorien für Journalismus schnitt die New York Times mit insgesamt vier gewonnenen Preisen (Bester investigativer Journalismus, Beste Hintergrundberichterstattung, Beste Auslandsberichterstattung, Bester Fachjournalismus) am erfolgreichsten ab. Über lizenzierte Presse-Datenbanken wie LexisNexis Wirtschaft (Berichtszeit: Juni 1980 ff.) können FU-Angehörige das Archiv der Tageszeitung durchsuchen, aktuelle Artikel im Volltext aufrufen und abspeichern.

In der Kategorie für den besten Roman gewann Adam Johnsons Das geraubte Leben des Waisen Jun Do (Originaltitel: The Orphan Master’s Son), der das Leben eines Waisenkindes in Nordkorea erzählt. Ebenfalls nominiert war Nathan Englanders What to Talk About When We Talk About Anne Frank. Der Kurzgeschichtenband präsentiert zum Teil ganz eigen erzählte Episoden zur jüdischen Geschichte, Religion und Gegenwart und kann in der Bibliothek des John-F.-Kennedy-Instituts für Nordamerikastudien ausgeliehen werden.

Ebenfalls am JFKI ausleihbar sind zwei weitere Preisträger. In Embers of War spürt Fredrik Logevall, Geschichtsprofessor an der Cornell University, dem Konflikt in Vietnam nach – vom Ende des Zweiten Weltkriegs unter der damaligen französischen Kolonialmacht bis Ende der 1950er-Jahre und der sich allmählich abzeichnenden Intervention der USA. Die New York Times lobte Anfang September in ihrer Kritik Logevalls Buch als bislang umfangreichstes Werk über diese Epoche. Als bestes Sachbuch setzte sich Gilberts Kings Devil in the Grove durch. Es zeichnet den Kampf des afroamerikanischen Bürgerrechtsanwalts Thurgood Marshall für die Abschaffung der Rassentrennung an öffentlichen Schulen („Brown v. Board of Education“) nach.

Das jährliche Pulitzer Prize luncheon findet übrigens seit 1984 in der Low Library der Columbia University statt.