Vernetztes Lernen und Lehren mit Facebook: Starterhilfe (II)

Monatsspecial zum sozialen Netzwerk „Facebook“ (Teil 4/4)

Im letzten Beitrag zu unserem Monatsspecial werfen wir einen kurzen Blick auf die zentralen Elemente von Facebook und ziehen ein Fazit:

Zentrale Elemente

  1. Profil (enthält Foto, Name, Infos, Pinnwand mit Posts) – Tipp: ggf. ein Profil speziell für die Lehrtätigkeit anlegen (bspw. so gehandhabt von der Dozentin der LV „BWL für Veterinärmediziner“, vgl. Teil 1)
  2. Seiten (offizielle Seiten von Unternehmen, Organisationen, Produkten usw. sowie Gemeinschaftsseiten) 

    1. kann von mehreren Nutzer/innen verwaltet werden
    2. Administratoren legen fest, ob Nutzer/innen schreiben können
    3. Nutzungsstatistik
  3. Gruppen (kann jede/r Nutzer/in anlegen, Mitglieder müssen nicht „befreundet“ sein) – es gibt 3 Varianten:
    1. offen: die Gruppe ist für alle sichtbar und nutzbar
    2. geschlossen: die Gruppe und die Mitglieder sind für alle sichtbar; die Beiträge aber nur für die Mitglieder – dies bietet sich z.B. zur „Öffentlichkeitsarbeit“ durch Studierende an
    3. geheim: die Gruppe ist nicht sichtbar (ausschließlich für die Mitglieder)

Gruppentools: Chat, Umfragetool, Gruppendokumente, Veranstaltungskalender

Facebook-Hilfe zur technischen Einrichtung: Allgemeines zu Facebook-Gruppen, Gruppenfunktionen

Fazit

Gleichwohl soziale Netzwerke aufgrund ihrer Funktionen viele Vorteile zum vernetzten Lernen / für Communities of Practice bieten, sollten deren Nachteile bei der Nutzung im Lehrkontext bedacht werden. Bei Facebook gehört die Änderung der Nutzungsbedingungen schon fast zum Alltag (seit Ende Januar gelten wieder neue Regelungen, um das Nutzungsverhalten noch gründlicher auszuwerten, so z.B. die Auswertung der ID’s persönlicher Profile über mehrere Webseiten/Apps hinweg, intensivere Verarbeitung von Standortdaten, Teilung von Daten aus WhatsApp, Instagramm); dies betrifft auch die Kenntnis über das Surfverhalten von Nutzern mit falschen Namen/ohne persönliche Daten. Der Datenabgriff und die kommerzielle Verwendung von Nutzerprofilen sind maßgebliche Kritikpunkte an sozialen Online-Netzwerken (z.B. auch Google+). Neben datenschutzrechtlichen Aspekten und der damit einhergehenden Auflage zur Bereitstellung von Pflichtinhalten über die universitätseigenen Systeme (vgl. Teil 3/4) ist die Freiwilligkeit der Lernenden zentraler Ansatzpunkt für die Nutzung hochschulexterner Dienste (hier Social Networks). Zu bedenken ist eine mögliche, unerwünschte Eigendynamik aufgrund der Omnipräsenz von Facebook, ein potentiell entstehender Gruppendruck zur Nutzung sowie mögliche Auswirkungen des Online-Zwangs / der Informationsflut auf das Lernklima (vgl. e-teaching.org). Dementsprechend kann und sollte der Einsatz nicht eine Voraussetzung für die Seminarteilnahme bilden, sondern nur unterstützend aufgrund des Wunsches Studierender sein. Das Fazit von e-teaching.org aufgreifend, ist die Nutzung von Social Networks „aus pädagogischer Sicht nicht eindeutig zu bejahen oder zu verneinen“ und Online-Netzwerke sind aufgrund des hohen Ausmaßes für informelle Lernprozesse und des immer stärkeren Ineinandergreifens mit formalen Lernprozessen (auch im Kontext der „informellen Bildung“) nicht irrelevant. Auch wenn eine hochschuleigene Social-Networking-Plattform bzw. die Schaffung vergleichbarer Community-Funktionalitäten zur Integration in die zentralen Dienste nicht die gleiche Dynamik und Wirksamkeit entfalten wird, sei diese Lösung aufgrund der Datenschutz-/Nutzungsproblematik bestehender Netzwerke zumindest zu erwägen.

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