The State of American Democracy

Research-based Analysis and Commentary by the Department of Politics at the John-F.-Kennedy Institute

Margit Mayer: Sozialpolitischer Kontext amerikanischer Programme und Initiativen

Seit der Reagan-Ära sind zwei gleichzeitige Trends in der amerikanischen Stadtentwicklung zu beobachten: zum einen massive Kürzungen und Streichungen bei Sozial- und Wohnungsprogrammen des Bundes, verbunden mit einer Dezentralisierung der verbleibenden Programme auf die Ebenen der Einzelstaaten und Counties; zum anderen die Ausbreitung und Konsolidierung von Initiativen und Programmen zur integrierten Erneuerung in benachteiligten Stadtteilen. Vor allem die sog. Community Development Corporations (CDCs), die schon in den 1960er und 70er Jahren als Instrumente zur Revitalisierung problematischer Stadtteile entstanden waren, erfuhren seit 1981 einen massiven Wachstumsschub. Dabei sind bei diesen Erneuerungsansätzen in den letzten Jahren Veränderungen in der Ausrichtung und in der Schwerpunktsetzung festzustellen, die möglicherweise neue governance-Strukturen auf lokaler Ebene entstehen lassen: Strukturen, die traditionelle sozialpolitische Orientierungen durch eine qualitative Umstrukturierung lokaler Wohlfahrtsstaatlichkeit ersetzen.
Um diese Veränderungen einzukreisen, strukturiert sich dieser Beitrag in drei Teile. Zunächst geht es um den Wandel in den sozialpolitischen und stadtpolitischen Rahmenbedingungen, der mit den Kürzungen für städtische Infrastruktur und soziale Dienstleistungen 1978 einsetzte und mit der jüngsten Welfare Reform der Clinton-Regierung seinen einstweiligen Höhepunkt erreicht hat. Im zweiten Teil geht es darum, die Bandbreite von stadtteilorientierten Initiativen und Programmen, die in amerikanischen Städten (in viel größerem Umfang als hierzulande) aktiv sind, vorzustellen, die sich mehr und mehr in Richtung eines bestimmten Typs, nämlich zu sog. „community-based, collaborative, strategic initiatives“ zu entwickeln scheinen. Und schließlich geht es, drittens, um die Frage, ob wir in diesen Entwicklungen bereits neue institutionelle Strukturen und neue Policies ausmachen können, die sich möglicherweise durchsetzen im Kontext der amerikanischen Stadtentwicklung und Armutsbekämpfung – und wenn, welche neuen Probleme und Gefahren sie aufwerfen.

Erschienen in: ILS (Institute for Regional and Urban Development Research of the State of NRW), ed., Integrierte Stadtteilerneuerung und Bewohneraktivierung in den USA, Dortmund: ILS, 1999, pp. 9-19.
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Der Beitrag wurde am Dienstag, den 27. November 2007 um 00:58 Uhr von Nikolas Rathert veröffentlicht und wurde unter Arbeitsmarkt und Soziales, The State of American Democracy: Innenpolitik, Urban America abgelegt. Sie können die Kommentare zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.

Eine Reaktion zu “Margit Mayer: Sozialpolitischer Kontext amerikanischer Programme und Initiativen”

  1. Tanisha

    Free knowledge like this doesn’t just help, it promote deocmracy. Thank you.