Veranstaltungshinweise Oktober 2023

(weiter zu November 2023)

Anmerkung zu dieser Rubrik: Das OABB erstellt monatlich eine Übersicht über Termine und Veranstaltungen zu Open Access und Open Research in Berlin bzw. an Berliner Einrichtungen. Der Fokus liegt dabei auf unseren Partnereinrichtungen und auf Veranstaltungen, die sich an die Öffentlichkeit richten bzw. die offen sind für Angehörige der Wissenschafts- und Kulturerbeeinrichtungen in Berlin. Wir ergänzen diese Liste gerne (Info bitte via Mail an OABB).

5. Oktober: Open-Science-Stammtisch

Termin: 5. Oktober 2023, 17.30 bis 19 Uhr
Ort: Göttin der Weisheit in Berlin-Neukölln
Organisiert von: Berlin University Alliance und Open-Access-Büro Berlin
[Information]

4.-6. Oktober: „Zugang gestalten!“ Konferenz in Münster

Konferenzthema: „Hindernisse überwinden“
Ort: Universität Münster, Fürstenberghaus, Domplatz 20-22, 48143 Münster sowie viele Vorträge auch im Live-Stream
Organisiert von: Deutsche Nationalbibliothek, Bundearchiv, digiS und weitere Einrichtungen des kulturen Erbes
[Information]

10. Oktober, 13:00-16:30 Uhr: 28th Open Science Meet-up: Social Networking around Open Science

Ort: Digital Creative Space (SUB Göttingen)
Organisiert von: Astrid Orth, Birgit Schmidt, Daniel Beucke und Julika Mimkes (alle SUB Göttingen)
[Information]

ab 9. Oktober: ReproducibiliTeach: Strategies to make your research more transparent, robust & reproducible

Date: Every Monday from 9 October until 6 November from 3.30pm to 5pm
Location: Online via Zoom, with registration
Organisation: NeuroCure Exzellence Cluster & BIH-QUEST Charité
Target group: biomedical researchers from BUA institutions
[Information]

11. Oktober: Online-Workshop: Open Access – freier Zugang zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen, Forschungsdaten und Software 

Ort: online [im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Lost in Dissertation?“ vom 9. bis 13. Oktober 2023]
organisiert von Juliane Brosowsky (Freie Universität Berlin) und Michaela Voigt (Technische Universität Berlin)
„In der Veranstaltung werden zunächst verschiedene Wege des Open-Access-Publizierens und deren Finanzierungsmöglichkeiten erläutert. Darauf aufbauend werden urheberrechtliche Fragen rund um Verlagsverträge und Creative-Commons-Lizenzen diskutiert.“
[Information]

23.-28. Oktober: International Open Access Week: Community over Commercialization

Ort: online und vor Ort an den Einrichtungen | Veranstaltungen in Berlin und Brandenburg
Organisiert von: SPARC („SPARC is a non-profit advocacy organization that supports systems for research and education that are open by default and equitable by design.“)
[Information]

24. Oktober: Diskussionsveranstaltung „Open Access in der Region Berlin-Brandenburg: Was wurde erreicht und wo geht es hin?“

Termin: 24. Oktober 2023, 15:00-17:45 Uhr
Ort: Verbundzentrale des Kooperativen Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg (KOBV) mit Livestream
Organisiert von: Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft (IBI) der Humboldt-Universität zu Berlin (HU), Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg, Open-Access-Büro Berlin und Vernetzungs- und Kompetenzstelle Open Access Brandenburg
[Information]

Siehe für #oaweek-Veranstaltungen in Berlin und Brandenburg auch folgende Überssichtsseite:

23. bis 29. Oktober: International Open Access Week 2023 „Community over Commercialization“ – Veranstaltungen in Berlin und Brandenburg

Veranstaltungshinweise September 2023

(weiter zu Oktober)

Anmerkung zu dieser Rubrik: Das OABB erstellt monatlich eine Übersicht über Termine und Veranstaltungen zu Open Access und Open Research in Berlin bzw. an Berliner Einrichtungen. Der Fokus liegt dabei auf unseren Partnereinrichtungen und auf Veranstaltungen, die sich an die Öffentlichkeit richten bzw. die offen sind für Angehörige der Wissenschafts- und Kulturerbeeinrichtungen in Berlin. Wir ergänzen diese Liste gerne (Info bitte via Mail an OABB).

4.–8. September: OAI13 Conference

Termin: 4.– 8. September 2023
Ort: Online
Organisiert von: CERN & University of Geneva
[Weitere Infos]

7. September: Open-Science-Stammtisch

Termin: 7. September 2023, 17.30 bis 19 Uhr
Ort: Göttin der Weisheit in Berlin-Neukölln
Organisiert von: Berlin University Alliance und Open-Access-Büro Berlin
[Weitere Infos]

18 Sep until 23 October

! postponed to October!

ReproducibiliTeach: Strategies to make your research more transparent, robust & reproducible

Date: Every Monday from 9 October until 6 November from 3.30pm to 5pm
Location: Online via Zoom, with registration
Organisation: NeuroCure Exzellence Cluster & BIH-QUEST Charité
Target group: biomedical researchers from BUA institutions
[Information]

19.–21. September: OASPA annual conference

Termin: 19.-21. September
Ort: Online
Organisiert von: Open Access Scholarly Publishing Association (OASPA)
Zielgruppe: Interessierte Öffentlichkeit, mit Registrierung
[Weitere Infos]

20. September: 5. Informationstag Brandenburg-digital

Termin: 20. September 2023, 10 bis 16 Uhr
Ort: Online
Organisiert von: Koordinierungsstelle Brandenburg-digital
Zielgruppe: Interessierte Öffentlichkeit
[Weitere Infos hier und hier]

21. September: Barcamp Open Science

Termin: 21. September 2023
Ort: Hybrid (Wikimedia Deutschland Berlin & Online)
Organisiert von: Leibniz Strategy Forum Open Science & Wikimedia Deutschland
Zielgruppe: Public, with registration
[Weitere Infos]

21. September: Netzwerktreffen Forschungsdaten Berlin-Brandenburg

Termin: 21. September 2023, 12-16 Uhr
Ort: Fachhochschule Potsdam
Organisiert von: Netzwerk Forschungsdaten Berlin-Brandenburg
Zielgruppe: FDM-Aktive in Berlin und Brandenburg; mit Registrierung
[Weitere Infos]

26. September: Konferenz „Wissenschafts-geleitetes Open-Access-Publizieren“ (Satellitenveranstaltung zu den Open-Access-Tagen 2023)

Termin: 26. September 2023, 11-17 Uhr
Ort: Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin
Organisiert von: Lehrstuhl Information Management am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin
Zielgruppe: Interessierte Öffentlichkeit
[Weitere Infos]

 

27.–29. September: Open-Access-Tage 2023

Termin: 27.-29. September 2023, ganztägig
Ort: Freie Universität Berlin
Organisiert von: Berliner Hochschulen, Universitäten und Charité sowie Open-Access-Büro Berlin (Koordination)
Zielgruppe: Open-Access-Praktiker*innen, Wissenschaftler*innen, Leitungen von Wissenschaftseinrichtungen sowie die Open-Access-interessierte Öffentlichkeit (mit Teilnahmegebühr, auf max. 450 Teilnehmende begrenzt)
[Weitere Infos]

Wie es gelingt, Wissen zu demokratisieren: Rückblick auf die Diskussionsveranstaltung „Berlin goes Open Research!?!“ im Mai 2023

Rückblick auf die Diskussionveranstaltung zu Open Research an der FU Berlin Anfang Mai 2023.

Ein Beitrag von Maaike Duine, Georg Fischer, Maxi Kindling, Linda Martin, Maike Neufend (Open-Access-Büro Berlin), Heinz Pampel und Laura Rothfritz (HU Berlin)

Zitiervorschlag:

Duine et al. (2023). Wie es gelingt, Wissen zu demokratisieren: Rückblick auf die Diskussionsveranstaltung „Berlin goes Open Research!?!“ im Mai 2023. Open Access Blog Berlin. DOI: https://doi.org/10.59350/fv526-nvk44

Am 4. Mai 2023 organisierten das Open-Access-Büro Berlin an der Freien Universität Berlin und der Lehrstuhl Informationsmanagement am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin eine öffentliche Diskussionsveranstaltung im Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin.

Anlass der Diskussion war die Weiterentwicklung der Open-Access-Strategie des Landes Berlin zu einer Strategie für offene Wissenschaft (Open-Research-Strategie) im Laufe des Jahres 2023. Das Ziel der Veranstaltung bestand darin, die wissenschaftspolitischen Perspektiven auf die Entwicklung einer Strategie zusammenzubringen und zu diskutieren. Dazu wurden wissenschaftspolitische Sprecher*innen der demokratischen Parteien angefragt, die sich in ihren Wahlprogrammen zur Wiederholungswahl im Februar 2023 zu Themen der Öffnung der Wissenschaft geäußert haben (Bündnis 90/Die Grünen, CDU, Die Linke, SPD; siehe unser Blogbeitrag „Wie viel offene Wissenschaft ist drin?“).

An der Diskussion nahmen die Abgeordneten Laura Neugebauer (Bündnis 90/Die Grünen), und Tobias Schulze (Die Linke) teil. Aus der Wissenschaft waren Prof. Dr. Ulrich Dirnagl (Charité – Universitätsmedizin Berlin) und Prof. Dr. Heinz Pampel (Humboldt-Universität zu Berlin/Einstein Center for the Digital Future/Helmholtz Open Science Office der Helmholtz-Gemeinschaft) vertreten. Und Dr. Maxi Kindling (Leiterin Open-Access-Büro Berlin) sprach für das Open-Access-Büro Berlin. Die Moderation übernahm Dr. Christina Riesenweber (Kommissarische Leiterin Open Access und wissenschaftliches Publizieren, Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin).

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Podiumsdiskussion: Open Access in der Region Berlin-Brandenburg: Was wurde erreicht und wo geht es hin? (Hybrid)

Auftaktveranstaltung der Reihe „Quo vadis offene Wissenschaft“ am 24. Oktober 2023

Termin: 24. Oktober 2023, 16:00–17:45 Uhr
Ort: Hörsaal des Zuse Instituts Berlin, Takustraße 7, 14195 Berlin und Livestream
Veranstaltende: Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft (IBI) der Humboldt-Universität zu Berlin (HU), Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg, Open-Access-Büro Berlin und Vernetzungs- und Kompetenzstelle Open Access Brandenburg

Im zwanzigsten Jubiläumsjahr der „Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen“ widmet sich ein Bündnis von wissenschaftlichen Einrichtungen und Bibliotheken dem Stand und der Perspektive der offenen Wissenschaft (Open Research/Open Science) in Berlin und Brandenburg. Es handelt sich bei dieser Auftaktveranstaltung um die erste in der Reihe Quo vadis offene Wissenschaft in Berlin und Brandenburg: Open Access Week 2023/24 (#OAWeekBBB)

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Workshop „Open-Access-Publizieren durch wissenschaftliche Einrichtungen: Maßnahmen für die Open-Research-Strategie Berlin“

Termin: 4. Juli 2023, 10–15:00 Uhr
Ort: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin, Konferenzraum 2
Organisiert von: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften/TELOTA/Initiative Forschungsdatenmanagement und Open-Access-Büro Berlin
Zielgruppe: Open-Access-Praktiker*innen an Berliner Wissenschafts- und Kulturerbeeinrichtungen (mit Anmeldung via OABB, Zahl der Teilnehmenden begrenzt)

„Workshop „Open-Access-Publizieren durch wissenschaftliche Einrichtungen: Maßnahmen für die Open-Research-Strategie Berlin““ weiterlesen

Quo vadis offene Wissenschaft in Berlin und Brandenburg: Open Access Week 2023/24 (#OAWeekBBB)

Open Access ist seit vielen Jahren eine Herzensangelegenheit der Wissenschaftsregion Berlin-Brandenburg. Beide Bundesländer setzen sich seit Jahren aktiv für die Open-Access-Transformation ein, indem sie strategische Rahmenbedingungen schaffen (Open-Access-Strategie des Landes Berlin 2015, Open-Access-Strategie des Landes Brandenburg 2019) und Ressourcen für die Transformation bereitstellen, insbesondere das Open-Access-Büro Berlin, die Vernetzungs- und Kompetenzstelle Open Access Brandenburg, aber auch durch lokales Engagement, vor allem an den Bibliotheken der Wissenschaftseinrichtungen in den beiden Bundesländern.

„Quo vadis offene Wissenschaft in Berlin und Brandenburg: Open Access Week 2023/24 (#OAWeekBBB)“ weiterlesen

Workshop „Open Research Data: Infrastrukturangebote an Berliner Einrichtungen. Maßnahmen für die Open-Research-Strategie Berlin“

Termin: 10. Juli 2023, 10–14:30 Uhr
Ort: Seminarraum in der Zentralbibliothek der TU Berlin/Universität der Künste Berlin, Fasanenstraße 88, Charlottenburg, 10623 Berlin
Organisiert von: Universität der Künste Berlin und Open-Access-Büro Berlin
Zielgruppe: Personen aus dem Informationsinfrastrukturbereich (Forschungsdatenmanagement, Open Access, Open Science; zunächst per Einladung, da die Zahl der Teilnehmenden auf max. 25 Personen begrenzt ist)

„Workshop „Open Research Data: Infrastrukturangebote an Berliner Einrichtungen. Maßnahmen für die Open-Research-Strategie Berlin““ weiterlesen

Berlin goes Open Research!?! Wir diskutieren mit Berliner Wissenschaftspolitiker*innen (4. Mai 2023)

+++ Zur Veranstaltung ist hier im Blog ein ausführlicher Bericht zu finden +++

Termin: 4. Mai 2023, 17-19 Uhr mit anschließendem gemeinsamem Ausklang bei Getränken und Snacks

Ort: Henry-Ford-Bau an der Freien Universität Berlin (Garystraße 35), Hörsaal C (2. Etage)

Die im Jahr 2015 durch das Berliner Abgeordnetenhaus verabschiedete Open-Access-Strategie war ein Meilenstein für die Berliner Wissenschaftslandschaft.

Wissenschaftlich begleitet und unterstützt durch die Politik wurden die Chancen der digitalen wissenschaftlichen Kommunikation aufgegriffen, um die Ergebnisse öffentlich finanzierter Forschung allen Interessierten uneingeschränkt verfügbar zu machen. Das Land Berlin hat diesen Weg seitdem weiter durch vielfältige Maßnahmen unterstützt. In den vergangenen Jahren hat sich die Entwicklung hin zu offener Wissenschaft massiv beschleunigt. Globale Krisen haben gezeigt, wie wichtig die schnelle, offene und verlässliche Bereitstellung von Forschungsergebnissen ist. Die Lehre aus der Covid-19-Pandemie ist: Den weltweiten Herausforderungen wird nur durch gemeinsames Handeln und gemeinsame Strategien für größtmögliche Offenheit im gesamten Forschungsprozess zu begegnen sein.

„Berlin goes Open Research!?! Wir diskutieren mit Berliner Wissenschaftspolitiker*innen (4. Mai 2023)“ weiterlesen

Open Access zur Norm machen? Ein kontroverser Austausch in den Technik- und Ingenieurwissenschaften

Von Carsten Elsner, Matthias Fuchs, Linda Martin, Eric Retzlaff, Sebastian Schaarschmidt, Katja Wermbter

Am 3. Mai luden die Fachinformationsdienste Move und BAUdigital, das Fraunhofer IRB und open-access.network gemeinsam Forschende und OA-Professionals aus den Technik- und Ingenieurwissenschaften ein, um über den Stand von Open Access in ihren Fachdisziplinen  ins Gespräch zu kommen. Der Online-Workshop bot Wissenschaftler*innen und Infrastrukturanbietenden Raum, sich über Chancen und Herausforderungen des Publizierens in Open Access auszutauschen.

Was verknüpfen Sie mit Open Access? – Die Diskutant*innen Dr. Antje Witting (Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung), Prof. Dr. Constantinos Antoniou (TU München) und Dipl.-Ing. Martin Scheidt (TU Braunschweig) traten am Vormittag in eine Diskussion über Erfahrungen, Reputationsmechanismen, Qualitätskriterien und die eigene Rolle innerhalb des Systems der wissenschaftlichen Kommunikation. Indem sie auf einem virtuellen Stuhl Platz nahmen, konnten sich die Teilnehmenden mit Impulsen als Diskutant*innen selbst aktiv in die Gespräche einbringen.

Top down oder bottom up? – Die Empfehlungen des Wissenschaftsrates und die Anforderung der Europäischen Union zur sofortigen Open-Access-Stellung von Publikationen im Rahmen des Förderprogramms Horizon Europe stießen auf geteilte Meinungen. Wo Open Access gefordert werde, müsse eine Ausstattung mit finanziellen Mitteln gegeben sein, so eine Stimme. Jedoch wurden Richtlinien und Handlungsempfehlungen, die auf mehr Open-Access-Publikationen zielen, seitens wissenschaftlicher Organisationen und Forschungsfördernden prinzipiell begrüßt. Martin Scheidt führte die Diskussion auf die Rolle jedes*r einzelnen Autor*in zurück: „Die Frage ist für mich eher, ob sich die Partizipation am „Wissen“ verändern wird. […] Ich versuche meine Echokammer mit guter wissenschaftlicher Praxis aufzubrechen.“ (Anm. d. Red.: Eine hervorgehobene Stellung nimmt Open Access mit Blick auf die Leitlinie 13 des Kodex „Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“ ein.)

Open Access, Wissenschaft und Reputation – Wo der Weg in eine Karriere stetig über Einbindung des Impact Factors führe, „bietet die San Francisco Declaration on Research Assessment die Möglichkeit Zwänge des Reputationssystems aufzubrechen“, so Constantinos Antoniou und weiter: „[…] wichtig sei, die unterschiedlichen Wege des Publizierens der verschiedenen Karrierestufen sowie der einzelnen Disziplinen zu berücksichtigen.“
Einigkeit herrschte darüber, dass der Weg der Qualitätssicherung über Review-Verfahren führe. Darüber hinaus betonte Antje Witting: „Forschung ist einsam und der Austausch, der darin eigentlich angelegt ist, findet zu wenig statt und geht im jetzigen Review-Prozess verloren.“ Open Peer Review, als ein Verfahren der Qualitätssicherung bei Open-Access-Angeboten, könne hierbei eine Lösung darstellen.

Open Access ist wichtig für die eigene Forschung – der freie Zugang zu wissenschaftlicher Information komme den Wissenschaftler*innen bei ihrer eigenen Forschung zugute. Aber auch die Industriepartner*innen können davon profitieren und begännen zunehmend in den Diskurs um Open Access und Open Data einzusteigen –  ein Open-Innovation-Prozesse könne hier förderlich sein, um Informationslücken zu schließen. 

Anschließend an die Diskussion luden Gruppenarbeitsräume die Teilnehmenden ein, sich über Publikationsformate für die Community, das zielgruppengerechte Publizieren und die Ideen hinter konventionellen Publikationsformaten auszutauschen.
Wichtige Take-Aways der Sessions waren:

  • Review-Verfahren stellen eine Form der Qualitätssicherung und eine Zusatzaufgabe, die von Wissenschaftler*innen erbracht wird, dar. Diese haben, neben klassischen Gutachter*innen-Verfahren, hohe Relevanz für die eigene Forschung. Bibliotheken können eine vermittelnde Funktion einnehmen und Reviewer*in und Wissenschaftler*in zusammenbringen. Eine Umleitung der Geldströme von einer Finanzierung von APC-Kosten hin zum Ausbau interner Strukturen kann hierbei einen möglichen Weg darstellen.
  • Community-basierte Anpassungen des Publikationswesen stellen nachhaltige Veränderungen dar: Neue Publikationsformate müssen in der Hand der Wissenschaftler*innen liegen. Diese erkennen die Herausforderungen, die verschiedene Formate (Text, Code, Data usw.) innerhalb der eigenen Disziplin mit sich bringen. In der Community gibt es eine grundsätzliche Offenheit, sich selbst an neuen Publikationsformaten zu beteiligen.
  • Open Access ist immer eine gute Option um die Sichtbarkeit der eigenen Forschung zu erhöhen. Sollten Kosten des Publizierens einen sofortigen freien Zugang erschweren, ist eine Zweitveröffentlichung der Texte auf einem institutionellen oder disziplinspezifischen Repositorium lohnenswert, da die Auffindbarkeit der eigenen Forschungsergebnisse dort langfristig gesichert ist. Die Auswahl eines Publikationsortes stützt sich zumeist auf die Empfehlung von Kolleg*innen.
  • Die häufig antagonistisch dargestellte Stellung zwischen Top-Down-Ansatz und Wissenschaftsfreiheit kann durch einen aktiven Diskurs und die Einbindung von Fachgesellschaften, Prüfungskommissionen, Fördernden u.a. aufgebrochen werden. Um eine Diskussion anzuregen, werden Good-Practice-Beispiele und Incentivierungen (bspw. in Form von Lektoraten) als notwendig angesehen.

Open Access in der chemischen Forschung

Ein Online-Workshop aus und für die Wissenschaft

Von Dr. Janna Neumann und Linda Martin

Wie kann Open Access in der Praxis aussehen und in den Forschungsalltag integriert werden? Dieser Frage gingen Wissenschaftler*innen, Forschungsreferent*innen und Publizierende in dem gemeinsam von open-access.network und der Technischen Informationsbibliothek (TIB) für die Fachdisziplin Chemie ausgerichteten Online-Workshop am 16. März nach.

Open Access ist bereits seit über 20 Jahren in der Atmosphärenwissenschaft von Relevanz, so Dr. Robert Wegener vom Forschungszentrum Jülich. Erste Journal-Gründungen wie die der Open-Access-Zeitschrift Atmospheric Chemistry and Physics ermöglichen ein transparentes Peer Review und weisen mittlerweile einen hohen Journal Impact Factor auf. Eine Erleichterung des Wissenstransfers zwischen Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft als auch die Möglichkeit zur Nachnutzung offener Daten sind für die Atmosphärenwisenschaftler*innen zentral.

Dr. Juliane Simmchen gab einen Einblick in die Anwendenden-Perspektive: „Das Publizieren auf Preprint-Servern wie ChemRxiv ist für Nachwuchswissenschaflter*innen wichtig, da es schnelles Feedback und Austausch ermöglicht.“ Die Nachwuchsgruppenleiterin eines Freigeist-Fellowships an der Technischen Universität Dresden empfiehlt die Beantwortung von zwei Fragen bei der Auswahl eines Preprint-Servers: „Welche Server kommen generell für die eigene Fachdisziplin in Frage?“ und „Warum eignet sich dieser am besten für das eigene Paper?“

Professor Dr. Wolfram Koch, Geschäftsführer der Gesellschaft Deutscher Chemiker*innen wies auf die zentrale Stellung, die Open Access in der Fachgesellschaft einnimmt, hin. „Chemistry open“ – unter diesem Motto beleuchtete er sowohl die Relevanz von DEAL für die Forschung als auch das Publikationsorgan der GDCh, die „Angewandte Chemie„.
Demfolgend berichtete Dr. Marc Kielmann (Beilstein Institut) unter dem Titel „Why diamonds are a chemist’s best friend“ die Vorzüge einer Publikation in einem Diamond Open Access Journal. Das Non-for-Profit-Institut  bietet die Möglichkeit zur APC-freien Open-Access-Publikation.
Der freie Zugang zu wissenschaftlicher Information bedeutet auch die freie Nachnutzbarkeit von Forschungsdaten. Die Unterstützung verschiedener Repositorien und die Möglichkeit den Datenfluss durch Software und Tools zu vereinfachen, dafür tritt der NFDI4Chem ein. Dr. Nicole Jung zeigte auf, wie sich die Datenbereitstellung im Datenrepositorium Chemotion realisieren ließe und  in welchem Umfang dabei Kooperationen mit Verlagen möglich sein können.
Stehen die Forschenden vor den Fragen des Publikationsortes und der Unterstützungsmöglichkeiten, ist eine Anfrage an Open-Access-Beauftragte bzw. Personen aus dem publikationsunterstützenden Bereich der Bibliothek an der eigenen Einrichtung sinnvoll. Michaela Voigt von der Technischen Universität Berlin beleuchtete einzelne Services und zentrale Open-Access-Förderkriterien ihrer Einrichtung, die sich in dieser oder ähnlicher Form auch an vielen anderen wissenschaftlichen Bibliotheken finden lassen.

Gemeinsam deckten die Wissenschaftler*innen über den Workshop hinweg Bedarfe, Fragen und Herausforderungen auf: Die Erhöhung der Transparenz stehe neben dem Wunsch einer unkomplizierten Finanzierung der eigenen Publikation. Einige Aussagen betrafen Daten- und Open-Access-Publikationen: Es werde ein Qualitätssicherungsprozess benötigt. Dieser sollte aus der wissenschaftlichen Community heraus gestaltet werden und dem Bild eines unkontrollierten Massenpublizerens vorbeugen.