„Ich kann das nicht!“

Ein Beitrag von Franziska E.

Die folgende Situation erlebte ich in einer Montessori-Grundschule in einer JüL Klasse der Jahrgangsstufen 123 während einer Mathearbeitszeit. In dem Teil des Unterrichts arbeiten die Kinder frei in ihren Arbeitsheften, an Arbeitsblättern, mit Montessorimaterialien oder bekommen in Kleingruppen direkte Instruktionen von der Lehrkraft. Ich unterstützte Mara (Name geändert), eine Schülerin der zweiten Klasse, die zu den lernschwachen Kindern der Klasse gehört, bei der Bearbeitung ihrer Arbeitsblätter auf denen Wiederholungsaufgaben der ersten Klasse im Zahlenraum bis 20 waren. Mara fielen die Aufgaben schwer, sie brauchte viel Zeit, wurde unkonzentrierter und sagte immer wieder zu mir: “Ich kann das nicht!“. „„Ich kann das nicht!““ weiterlesen

„Dann stellt sie sich, ohne etwas zu sagen und mit ruhigem Gesichtsausdruck, vor die Klasse … “

Ein Beitrag von Antonia K.

Bei der im Folgenden beschriebenen Situation handelt es sich um den Mathematikunterricht einer siebten Klasse in der fünften Stunde. Wie bei jeder Unterrichtsstunde treffe ich einige Minuten vor Stundenbeginn im Klassenraum ein. Die Klasse ist sehr unruhig. Alle Schülerinnen und Schüler (SuS) laufen umher, es gibt kleinere Streitigkeiten oder Diskussionen und einige jagen sich gegenseitig durch den Klassenraum. Schließlich kommt die Lehrkraft in den Raum und fängt an, ihre Sachen auszupacken und die Tafel für die Stunde vorzubereiten. „„Dann stellt sie sich, ohne etwas zu sagen und mit ruhigem Gesichtsausdruck, vor die Klasse … ““ weiterlesen

„Den Kindern scheint es Spaß zu machen …“

Ein Beitrag von einer Lehramtsstudentin im 2. Semester

Der Mikroartikel bezieht sich auf eine Deutschstunde in einer ersten Klasse (JÜL- Klasse) einer Grundschule/ Gemeinschaftsschule. Die Klasse besteht aus acht Schülerinnen und Schülern, die alle anwesend sind. Das Thema dieser Unterrichtsstunde ist die Bildung von Wörtern. Die Lehrerin fordert die Schülerinnen und Schüler auf, sich um einen Teppich aus einzelnen Buchstaben (a, e, i, o, u, l, m, p), die die Kinder bereits gelernt haben, zu versammeln und sich die Schuhe auszuziehen. Die Lehrerin tritt nacheinander auf einzelne Buchstaben, um den Kindern zu zeigen, wie sie vorgehen müssen. Sie fragt die Kinder, ob einer von ihnen das gebildete Wort benennen kann. „„Den Kindern scheint es Spaß zu machen …““ weiterlesen

“ … wie schon kleine Dinge, die ich als Lehrkraft tue, einen großen Effekt auf die SchülerInnen haben können.“

Ein Beitrag von Katharina K.

Der folgende Mikroartikel bezieht sich auf das Unterrichtsgeschehen während des Kunstunterrichts in einer Jül-Klasse an der XY-Grundschule. In der betroffenen Klasse werden Kinder von der ersten bis zur dritten Jahrgangsstufe beschult, wobei das Verhältnis der einzelnen Jahrgangsstufen in den einzelnen Klassen relativ ausgeglichen ist. So befinden sich in dieser Klasse sieben Erstklässler, neun Zweitklässler und sieben Drittklässler. Der Unterricht fand in den ersten beiden Schulstunden statt und hatte das Thema „Ich und meine Besonderheiten“. Die Lehrkraft strukturierte ihren Unterricht dabei so, dass die Kinder sich – zur Einleitung des neuen Themas – erst einmal im Nachbarraum zu einem Gesprächskreis trafen.
Um die folgende Situation besser verstehen zu können, ist es noch wichtig zu wissen, dass „“ … wie schon kleine Dinge, die ich als Lehrkraft tue, einen großen Effekt auf die SchülerInnen haben können.““ weiterlesen

„Wie kann Gruppenarbeit umgesetzt werden, ohne dass SchülerInnen unter- bzw. überfordert werden?“

Ein Beitrag von Max M.

Der Mikroartikel bezieht sich auf eine Doppelstunde, der ich am XY-Gymnasiumin beigewohnt habe. Das Thema dieses Blocks war der Nationalsozialismus. Nach einer Wiederholung vom Unterrichtsstoff der letzten Stunde, wurde das neue Thema „Eingliederung der Jugend in das nationalsozialistische System“ durch einen Vergleich zwischen früher und heute eingeleitet. Die Lehrkraft zeigte den SchülerInnen zwei Fotos in schwarz-weiß. Auf mündlichem Wege war es nun die Aufgabe der SchülerInnen diese beiden Fotos zu vergleichen. Sie sollten Gemeinsamkeiten in Aktivitäten und Emotionen der Jugendlichen auf beiden Fotos finden.
Der Clou dahinter war, dass  „„Wie kann Gruppenarbeit umgesetzt werden, ohne dass SchülerInnen unter- bzw. überfordert werden?““ weiterlesen

„Als die Lehrerin das Thema an die Tafel schreibt, lachen bereits die ersten Schülerinnen und Schüler.“

Ein Beitrag von Johanna S.

Wir befinden uns in einer 10. Klasse, die Schülerinnen und Schüler (SuS) dieser Klasse werden als Sprachlerner bezeichnet und können alle mindestens in den Grundzügen deutsch sprechen. Das Thema der heutigen Biologiestunde ist Fortpflanzung und Entwicklung. Als die Lehrerin das Thema an die Tafel schreibt, lachen bereits die ersten SuS.
„„Als die Lehrerin das Thema an die Tafel schreibt, lachen bereits die ersten Schülerinnen und Schüler.““ weiterlesen

„Lars“

Ein Beitrag von Sophie S.

Der Mikroartikel bezieht sich auf eine Musikstunde in einer dritten Klasse an einer musikalisch orientierten Grundschule. Die Klasse ist im Vergleich zu den anderen Klassen der Schule sehr klein. Sie besteht nur aus 20 Schülerinnen und Schülern, wobei in dieser Stunde zwei Kinder aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend waren. In den vorhergehenden Stunden haben die Schülerinnen und Schüler die Laute erforscht, welche sie mit ihrem eigenen Körper erzeugen können wie z.B. Klatschen, Stampfen, Pfeifen und viele mehr. Außerdem haben sich Frau X. und die Schülerinnen und Schüler mit dem Kinderlied „Musik den ganzen Tag“ auseinandergesetzt, es gemeinsam gehört und auch schon gesungen. Diese Stunde soll in der Aula stattfinden, wobei es wieder um die bereits zuvor behandelten Inhalte gehen soll. Bereits vor der Unterrichtsstunde wurde ich vorgewarnt, dass in dieser Klasse auch ein Schüler sei, welcher durch besonders störendes, geradezu unkontrolliertes Verhalten auffiele, die anderen Schülerinnen und Schüler aber einen Weg gefunden hätten, damit umzugehen, was als interessant und bewundernswert anmoderiert wurde. „„Lars““ weiterlesen

„… ich wusste nicht, worüber ich mit den Schülerinnen und Schülern reden kann.“

Ein Beitrag von Vanessa Laabs

In meiner dritten Woche des Orientierungspraktikums begleitete ich mit einer weiteren Praktikantin eine der Willkommensklassen während ihres Kunstunterrichts. Thema der Stunde war die Fertigstellung eines farbigen Hintergundes, welcher aus verschieden farbigen Papierstücken kreiert werden sollte.
Meine Aufgabe bestand darin, den Schülern zu helfen und so viel wie möglich mit ihnen zu reden, da sie zu diesem Zeitpunkt kaum Deutsch sprachen. Die Lehrerin der Klasse musste nebenbei eine Klausur beaufsichtigen, wodurch die Praktikantin und ich die Klasse überwiegend alleine betreuten. Anfangs hatte ich starke Berührungsängste und wusste nicht, worüber ich mit den Schülern und Schülerinnen reden kann oder wie sensibel ich gewisse Themen ansprechen muss, da ich die Gründe ihrer Flucht beispielsweise nicht kannte. Nach den ersten drei Minuten fragte mich ein Mädchen, ob sie sich neben mich setzen kann, da sie meine Hilfe benötigte. Ich bemerkte ihr Interesse und Engagement, etwas zu lernen und sich mit mir zu unterhalten, wodurch unser Gespräch automatisch vorangetrieben wurde. „„… ich wusste nicht, worüber ich mit den Schülerinnen und Schülern reden kann.““ weiterlesen

“ … flog der Schuh eines Schülers durch den Raum …“

Ein Beitrag von einer Lehramtsstudentin im 2. Semester

Der Mikroartikel stellt eine Situation in einer JüL-Klasse (jahrgangsübergreifendes Lernen: Erst- und Zweitklässler zusammen) im Mathematikunterricht dar. Ziel der beschriebenen Unterrichtsstunde ist das Durchführen von Mathespielen zur Sicherung des Wissens im jeweiligen Zahlenraum.
Zu Beginn dieser Mathestunde schoben die Lehrkraft, die Erzieherin und ich Tische und Stühle um, damit die Schülerinnen und Schüler (SuS) immer zu dritt an einem Platz sitzen konnten. Währenddessen wurden die SuS bereits unruhig oder unterhielten sich laut miteinander. Es sollten sich immer zwei Erstklässler zusammenfinden und sich noch einen Zweitklässler aussuchen. Der Zweitklässler sollte als Spielleiter fungieren und die beiden Erstklässler unterstützen. Dies barg schon die ersten Probleme. „“ … flog der Schuh eines Schülers durch den Raum …““ weiterlesen

„Welcher Tag ist heute?“

Ein Beitrag von Tessa C.

Die folgende Darstellung bezieht sich auf das Ritual zu Beginn jeder Deutschstunde der Klasse 1/2, welches von der Lehrkraft C. (Klassenleitung) durchgeführt wird. C. bereitete die im Folgenden genannten Kärtchen bereits vor, diese liegen stets griffbereit in einem Kästchen.
Zu Beginn der Unterrichtsstunde wurden die Kinder gebeten, sich an ihre Plätze zu begeben und Ruhe einkehren zu lassen. Daraufhin begrüßte die Lehrperson die Schüler*innen und fragte direkt im Anschluss:
„Gestern war Dienstag, welcher Tag ist dann heute?“. „„Welcher Tag ist heute?““ weiterlesen