“ … gähnte Schüler X demonstrativ laut.“

Ein Beitrag von Anntina I.

Die folgende Situation spielte sich in dem ersten Unterrichtsblock am Montag im Sprachenunterricht eines jahrgangsübergreifenden Klassenverbands, bestehend aus Schüler*innen der Klassenstufe sieben bis zehn, ab. Die Lehrkraft begann die Stunde mit dem Ritual des Tons einer Klangschale, woraufhin die zuvor unruhige Klasse ihren Fokus der Aufmerksamkeit der Lehrkraft zuwendete. Nach der Begrüßung formulierte die Lehrkraft die Lernziele für die Stunde und moderierte das zunächst stattfindende Unterrichtsgespräch über die vergangenen Lerneinheiten an. Kurz nach Beginn des Unterrichtsgesprächs gähnte Schüler X demonstrativ laut.

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„Bankrutschen“

Ein Beitrag von Marleen M.

Die im Folgenden beschriebene Unterrichtssituation ereignete sich im Englischunterricht einer vierten Klasse. Zur Wiederholung und Festigung von Vokabeln spielte die Lehrerin mit den Schüler*innen das Spiel „Bankrutschen“. Die Lehrkraft nennt eine Vokabel auf Deutsch und wer der beiden Schüler*innen, die an einem Tisch stehen, diese schneller auf Englisch sagt, darf zum nächsten Tisch weitergehen. Dann bekommen die Schüler*innen an diesem Tisch ein Wort, welches sie übersetzen sollen, dann geht es zum nächsten Tisch usw.

Anfangs funktionierte das Spiel noch sehr gut und die Klasse schien Spaß dabei zu haben, jedoch begann ein Schüler, laut die Antworten zu rufen, während er nicht an der Reihe war.

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„Das Lineal“

Ein Beitrag von Lena M.

Bei der folgenden Situation handelt es sich um eine JüL-Klasse, in der Kinder der ersten, zweiten und dritten Jahrgangsstufe gemeinsam unterrichtet werden. Zu Beginn der dritten Stunde durften die Kinder noch ein wenig frühstücken. Schon während der Frühstückspause fiel auf, dass sich ein Schüler intensiv mit seinem Lineal beschäftigte. Unter anderem schlug er mit dem Lineal sowohl auf den Tisch als auch an seinen Stehordner. Bevor die Lehrkraft den Unterricht startete, fragte sie, ob ihr jemand ein Lineal borgen könne, weil sie ihr eigenes nicht findet.

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„Pausen müssen nicht immer starr sein, …“

Ein Beitrag von einem Lehramtsstudenten im 2. Semester

In meiner Praktikumsschule wird neben JüL (= jahrgangsübergreifendem Unterricht) auch Unterricht in 90-Minuten-Blöcken praktiziert, weswegen oft innerhalb eines Blocks zwei Fächer behandelt werden, wie zum Beispiel an diesem Tag Mathematik und Deutsch. Die Klassenlehrerin Frau X der JüL Klasse 4-6 arbeitet im Unterricht mit selbst erstellten „Lernwegen“ für die Kinder. Dies sind Aufgabenhefte unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade, die es den Schülerinnen und Schülern (SuS) ermöglichen, entsprechend ihres Leistungsniveaus Aufgaben in Selbstarbeit und durch Kooperation mit Tischnachbarn zu lösen. Die individuellen Leistungsziele werden am Ende einer jeden Woche für die jeweils nächste Woche von den Kindern selbst definiert und in ihren Logbüchern eingetragen.
Am Montag im ersten Block besprach die Lehrerin mit den SuS noch einmal deren selbst gesteckte Wochenziele. Dabei gab sie lediglich vor, dass zunächst mit den Deutschaufgaben angefangen werden sollte, um im zweiten Teil des 90-Minuten-Blocks dann die Mathematik-Lernwege zu bearbeiten. Nach individueller Absprache mit der Lehrerin und unter Angabe von konkreten Gründen durften einige SuS auch mit den Mathematik Aufgaben beginnen.
In (für mich) erstaunlich ruhiger und motivierter Weise bildeten sich selbstständig Lerngruppen, die die jeweiligen Aufgaben in konzentrierter und kooperativer Weise durchgingen. „„Pausen müssen nicht immer starr sein, …““ weiterlesen

„Ich finde es wichtig, den Kindern auch schon in der Grundschule etwas zuzutrauen.“

Ein Beitrag von Desiree B.

In der Deutschstunde einer 4. Klasse der Grundschule XY kommt es bei der Besprechung und Wiederholung, der in der Stunde zuvor erarbeiteten Grammatikregeln, zu folgender Situation. Ein Mädchen (Sandrine, Name geändert) meldet sich um der Lehrerin mitzuteilen, dass sie einen Teil der Grammatikregeln noch nicht in ihrem Hefter hat, weil sie in der letzten Stunde krank – also nicht da – war. Die Lehrerin Frau Z. reagiert zunächst verärgert und fragt die Sandrine, ob sie denn nicht wisse, was sie im Falle einer Abwesenheit zu tun hätte. Sandrine ist zunächst verunsichert, gibt aber schließlich zögerlich wider, dass sie ihre “Anrufpartnerin” Pia (Name geändert), wie vorgesehen, angerufen habe. „„Ich finde es wichtig, den Kindern auch schon in der Grundschule etwas zuzutrauen.““ weiterlesen

„Mir ist klargeworden, dass diese Kategorisierung in gut und schlecht nicht so einfach ist.“

Ein Beitrag von Mirjam K.

Im folgenden Beitrag wird die „Unterrichtsführung“ in einer Willkommensklasse einer Berliner Grundschule genauer dargestellt. Die Willkommensklasse der Grundschule wird hauptsächlich von der Klassenlehrerin Frau T. unterrichtet. Sie ist Mitte 50 und ist seit sechs Jahren als Lehrerin tätig. Sie geht streng mit den Kindern um, ist leicht genervt und meiner Meinung nach oft auch ungerecht.
Wenige Stunden in der Woche unterrichtet Frau P. die Willkommensklasse. Sie ist Ende 30, eine ausgebildete DaZ-Lehrerin (DaZ = Deutsch als Zweitsprache), methodenstark und sehr fair den Schüler*innen gegenüber.
In der Klasse sind zwei Jungs, die ständig laut sind, viel reden und oft dazwischenrufen. Frau T. (Klassenlehrerin) hat die Klasse fest im Griff. Durch Anschreien, Drohungen und Strafarbeiten bringt sie besonders auch die beiden Jungen immer wieder zur Ruhe und zum Arbeiten. Frau P. (DaZ-Lehrerin) hingegen versucht sehr sachlich und methodisch den Unterricht zu leiten. Dies führt jedoch nicht immer zum gewünschten Ergebnis. „„Mir ist klargeworden, dass diese Kategorisierung in gut und schlecht nicht so einfach ist.““ weiterlesen

„Dabei stellte sich heraus, dass kein Schüler die genaue Aufgabenstellung verstanden hatte.“

Ein Beitrag von Friederike L.

Im Rahmen meines Orientierungspraktikums hospitierte ich zwei Unterrichtsstunden im „Themenbezogenen Unterricht“ (TZU), in dem zurzeit Physik der Schwerpunkt ist. Die Klasse ist jahrgangsübergreifend zusammengesetzt (Jahrgangsstufen 7 bis 10). Im TZU wird den Schüler*innen die Möglichkeit geboten, ein Thema aus verschiedenen Perspektiven und fachübergreifend zu bearbeiten. In dieser Stunde waren 23 Schüler*innen (SuS) anwesend.
Zum Anfang der Stunde fasste der Lehrer kurz den Inhalt der letzten Stunde, ein Struktogramm zum Thema Elektrizität, zusammen. Im Anschluss leitete er die neue Aufgabe an, indem er erklärte, dass die Aufgabe in 2er-Gruppen bearbeitet werden sollte, die die SuS selbstständig bilden sollten. Es entstand Unruhe, da die SuS aufstanden und sich einen Partner suchten. „„Dabei stellte sich heraus, dass kein Schüler die genaue Aufgabenstellung verstanden hatte.““ weiterlesen

„Von da an meldete er sich die ganze Stunde nur noch leise.“

Ein Beitrag von Sebastian Schöttler

In diesem Mikroartikel beziehe ich mich auf eine Mathematikstunde in einer 8. Klasse. Ich gehe auf das Verhalten der Lehrkraft M. und den Schüler Anton (Name geändert) ein. Die Stunde war eine Wiederholungs- und Übungsstunde zum Thema binomische Formeln.
Nach der Begrüßung wollte Herr M. wissen, was sie in der letzten Stunde gemacht hatten. Es meldeten sich fast alle Schüler/innen. Auch Anton meldete sich. Allerdings meldete er sich nicht leise und Herr M. ignorierte ihn bei jeder Frage. Das Gleiche passierte auch beim Vergleichen der Hausaufgaben. Als Anton sich dann schließlich beschwerte und Herrn M. fragte, warum er denn nie antworten darf, antwortete Herr M. nur, dass sich die Anderen leise melden und er nicht. „„Von da an meldete er sich die ganze Stunde nur noch leise.““ weiterlesen

„Ein Schüler … war sehr unzufrieden …, weil er nach mehrmaligem Melden noch nicht drangekommen war.“

Ein Beitrag von Sandra K.

Die Klasse, in der ich den größten Teil meines Praktikums absolvierte, ist eine JüL-Klasse mit 13 gerade neu eingeschulten Erstklässlern und zwölf Zweitklässlern zuzüglich einer Verweilerin. Die Klasse wird von einer Lehrerin mit langjähriger Erfahrung und sonderpädagogischer Ausbildung geleitet. Die folgende Situation ereignete sich während einer Mathematikstunde im Teilungsunterricht, bei der nur die Erstklässler anwesend waren.
Die Lehrerin musste am Anfang der Stunde kurz aus dem Klassenzimmer heraus, somit bereitete ich schon einmal mit den Schülern gemäß den Anweisungen an der Tafel die Arbeitsplätze vor. Es war ein sehr heißer Tag und die Kinder waren einige Minuten zuvor zum Teil sehr überdreht und verschwitzt aus der Hofpause zurückgekommen. Als die Lehrerin wieder hereinkam, machte sie zunächst eine kurze Gleichgewichtsübung mit allen. Die Kinder machten mit, waren aber zum Teil noch etwas unruhig. Daraufhin wich sie vom eigentlich angeschriebenen Plan ab, indem sie ein Spiel ankündigte. Sie stellte sich so hin, dass alle sie gut sehen und Augenkontakt halten konnten und erklärte die Regeln des Spiels: Sie würde sehr kurz eine Zahl im Zahlenraum von eins bis zehn mit den Fingern zeigen, indem sie die Hände hochhielt und dann direkt wieder hinter den Rücken steckte, dabei aber nichts sagen. Die Erstklässler sollten sich dann melden und wer drangenommen wurde, sollte die gezeigte Zahl nennen.
Alle Schüler sprachen sehr begeistert auf das Spiel an und meldeten sich eifrig, wobei einigen Kindern die Zurückhaltung und das Melden ohne Aufstehen, Schnipsen oder Dazwischenrufen noch besonders schwerfiel. Ein Schüler, dem dies besonders schwerfiel und der auch des Öfteren andere Schüler laut und ungebeten korrigierte, war sehr unzufrieden (zappelte und machte Laute), weil er nach mehrmaligem Melden noch nicht drangekommen war. „„Ein Schüler … war sehr unzufrieden …, weil er nach mehrmaligem Melden noch nicht drangekommen war.““ weiterlesen

„Ich hätte wahrscheinlich schon deutlich früher aufgegeben.“

Ein Beitrag von Hannah W.

Heute habe ich den Gesellschaftswissenschaftsunterricht einer 5. Klasse beobachtet. Die Kinder sollten einen Zeitstrahl über die Geschichte der Schule gemeinsam erstellen. Ein paar Kinder arbeiteten noch an ihren persönlichen Zeitstrahlen. Die Klasse diskutierte sehr laut über die Gestaltung des Zeitstrahls der Schule. Der Lehrer musste die Kinder immer wieder ermahnen.
Nach einer Weile unterbrach er den Unterricht, „„Ich hätte wahrscheinlich schon deutlich früher aufgegeben.““ weiterlesen