„Ich konnte mir nicht vorstellen, dass diese Klasse genug Konzentration für so eine Aufgabe aufbringen könnte.“

Ein Beitrag von Johanna R.

Ich beziehe mich hier auf eine Naturwissenschaftsstunde in der fünften Klasse bei Frau X, in welcher ich im Rahmen meines Praktikums hospitieren durfte. Ich kannte die Klasse bereits aus dem Mathematikunterricht und hatte sie als sehr laut und unruhig, aber auch interessiert und wissbegierig kennengelernt. Demnach war es auch sehr laut im Klassenraum, bis es klingelte und Frau X die Schüler und Schülerinnen aufforderte, aufzustehen. Nachdem dann Ruhe eingekehrt war, begrüßte die Lehrerin die Schüler und Schülerinnen ruhig und sie durften sich setzen. Die Lehrerin leitete die Stunde mit einer Wiederholung der letzten Woche ein und ließ eine Hausaufgabenkontrolle schreiben. Anschließend erklärte sie langsam und ausführlich, was in dieser Stunde gemacht werden sollte. Aufgabe der Stunde war es, mithilfe eines Präparierbestecks die einzelnen Bestandteile einer Blüte voneinander zu trennen und später als Blütendiagramm aufzukleben.
Nachdem Frau X den Schülern und Schülerinnen ganz genau erklärt hatte, was sie tun sollten, hatten diese die Chance, noch einmal Nachfragen zu stellen. Dies nutzten sie auch und die Lehrerin nahm sich geduldig die Zeit, noch mehrmals die Aufgabe langsam zu erklären, bis auch jeder verstanden hatte, was er zu tun hatte. Anschließend erklärte sie genau wo die Schüler und Schülerinnen langgehen sollten, um sich ihr Präparierbesteck abzuholen, damit dabei kein großes Chaos entsteht, was dann auch sehr gut funktioniert hat.
Der Rest der Stunde verlief größtenteils störungsfrei und die Schüler und Schülerinnen haben konzentriert und begeistert an ihren Blütendiagrammen gearbeitet und diese auch bis zum Ende der Stunde fertiggestellt, obwohl die Zeit relativ knapp geplant war.

Meine Einsichten

Als ich hörte, was die Lehrerin mit den Schülern und Schülerinnen vorhatte, war ich zuerst ein bisschen verwundert. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass diese, in meinen Augen sehr laute und unruhige Klasse, genug Konzentration für so eine Aufgabe aufbringen könnte, ohne dass diese Stunde in einem großen Chaos enden würde. Dies war allerdings absolut nicht der Fall. Zu Beginn der Stunde nahm Frau X sich Zeit, die Schüler und Schülerinnen erstmal komplett nur Ruhe zu bringen. Diese Ruhe konnte sie dann auch im Verlauf der ganzen Stunde durch ihre ruhige und langsame Stimme sowie ihre geduldige Art, welche auf die Schüler und Schülerinnen abfärbte, aufrechterhalten.
Da die Lehrerin geduldig auf die Schüler einging und jede Frage ganz ruhig und freundlich beantwortete, hatten die Schüler und Schülerinnen auch keine Angst, alle Fragen zu stellen und Frau X konnte somit sicher sein, dass auch jeder genau wusste, was zu tun war. Dadurch waren auch die Schüler und Schülerinnen sehr interessiert und konzentriert und haben bis zum Ende sehr gut mitgearbeitet.

Meine Folgerungen

Die Einstellung der Lehrperson färbt auf das Verhalten und Interesse der Schüler und Schülerinnen ab. Da die Lehrerin sehr ruhig und geduldig redete, kam es erst gar nicht dazu, dass bei den Schülern und Schülerinnen Unruhe ausbrach.
Diese Unterrichtsstunde hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, als Lehrer oder Lehrerin mit einer guten Einstellung in den Unterricht zu gehen. Wäre Frau X unstrukturiert oder hektisch in diese Stunde gegangen, hätte sich dies vermutlich auch auf die Schüler und Schülerinnen übertragen und die Stunde wäre nicht so reibungslos verlaufen, wie es der Fall gewesen war.

Meine Anschlussfragen

  • Welche anderen Wege gibt es, die Verbreitung von Unruhe in einer Klasse zu vermeiden?
  • Wie schaffe ich es, immer ruhig und geduldig vor einer Klasse zu stehen?

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