Es gibt unzählige Systeme, wie man seine Fussnoten und Bibliographien anlegt. Jedoch gibt es in Politikwissenschaft zwei verschiedene Typen, die sich dann noch weiter in den Details unterscheiden. Der erste Typ entstammt eher den Geisteswissenschaften. Man erkennt diesen Typ daran, dass Fuss- oder Endnoten gemacht werden, in denen ausführliche Literatur- und Quellenangaben enthalten sind. Außerdem ist es häufig so, dass die Bibliographie untergliedert ist z.B. in Quellen und Sekundärliteratur oder auch nach Publikationstyp z.B. Monographie, Sammelband, Zeitschriftenaufsätze, usw.
Der zweite Typ entstammt eher den Naturwissenschaften. Er ist dadurch gekennzeichnet, dass Literaturangaben im Text in Klammer angegeben werden. Dieser Typ verzichtet weitgehend auf Fuss- bzw. Endnoten – außer bei Kommentaren, die den Lesefluß stören könnten. Die Bibliographie ist hier nicht untergliedert, sondern wird strikt alphabetisch geordent nach Autor und Erscheinungsjahr.
Gerade bei Buchpublikationen kann man häufig schon am gewählten Bibliographietyp erkennen, ob sich eine Autorin eher der geisteswissenschaftlichen oder der sozialwissenschaftlichen, d.h. scientistischen Tradition zugehörig fühlt.
Ein häufiger Fehler in studentischen Arbeiten ist nicht nur, dass verschiedene Zitiersysteme mit einander vermischt werden sondern schlimmer, dass auch die beiden verschiedenen Zitier- und Bibliographietypen vermischt werden. So benutzt man z.B. den sozialwissenschaftlichen Zitierstil (mit Literaturangaben in Klammern im Text), untergliedert jedoch die Literaturangaben in der Bibliographie dann gemäß dem geisteswissenschaftlichen Typ. Diese Vermischung macht es dem Leser extrem schwer, die Literaturangaben zu finden.
Ein anderes Beispiel ist, dass die Literaturangaben in den Klammern nicht kurz gehalten werden, sondern dass man noch allerhand unnütze Information erhält wie z.B. „(vgl. Peters, 1999).“ Hier kann man sich das „vgl.“ wirklich schenken, denn es unterbricht den Lesefluss unnötigerweise. Auch Angaben wie a.a.O. gehören nicht in den sozialwissenschaftlichen Typ, sondern sollten nur im geisteswissenschaftlichen benutzt werden.
Wichtiger als die Frage, für welchen Typ und für welches Zitiersytem man sich entscheiden sollte, ist, dass man sich für eines entscheidet und es konsequent durchhält. Man sollte auf keinen Fall verschiedene Zitiersysteme miteinander kombinieren.
Die einfachste Art, Fehlern und Problemen aus dem Weg zu gehen, ist es eine Literaturverwaltungssoftware zu benutzen, die mit dem Textverarbeitungsprogramm kompatibel ist. Die Freie Universität empfiehlt und unterstützt Endnote. Literaturverarbeitungssoftware nimmt einem üblicherweise die Probleme ab. Häufig kann man auch aus diesen Programmen heraus nach Literatur recherchieren, so dass man die Literaturangaben gar nicht mehr von Hand eingeben muss und zusätzlich Falschangaben vermeidet.
Wer diese Programme nicht beschaffen möchte, da sie nicht billig sind, kann die kostenlose Online Version von Endnote (Endnoteweb) benutzen. Je früher man im Studium beginnt, diese technischen Probleme ein für alle mal zu lösen, desto eher trainiert man sich an, ein einheitliches System bei den vielen Arbeiten, die man schreibt zu benutzen. Dann muss man nicht noch im Examensstress die technischen Kinkerlitzchen beachten.
Am 5. April 2010 um 13:24 Uhr
Für den Fall, dass man gerade nicht USD 300,- zuviel hat, kann man auch das kostenlose JabRef benutzen oder hier
https://en.wikipedia.org/wiki/Comparison_of_reference_management_software
nach einer sinnvollen Alternative schauen.