Technologien

297C2 Technologische Umwelten, Infrastrukturen und soziokultureller Wandel

Kursbeschreibung

Technologien und Infrastrukturen prägen nicht nur unsere Umwelt und unser Alltagsleben, sondern wir interagieren mit ihnen auf vielfältige Weise. Zwingen uns Technologien bestimmte Nutzungs- und Verhaltensweisen auf? Inwiefern sind Technologien und Infrastrukturen aber sozial und kulturell geprägt? Welche Machtbeziehungen sind in technologische Umwelten eingeschrieben? Welche (möglichen) Wandlungspozesse werden durch sie primär ausgelöst, wie werden diese gesellschaftlich debattiert?

Die Lehrveranstaltung führt in diese Fragenstellungen ein, und versucht dabei vor allem eine sozial-und kulturanthropologische Perspektive einzunehmen. Dabei geht es nicht allein um regionale Unterschiede in der Verfügbarkeit sowie der kulturellen Aneignung von Technologien zwischen dem globalen „Norden“ und „Süden“, sondern u.a. die Frage, welche neuen globalen Verkettungen durch Technologien und Verfahren entstehen, und warum man von einer zunehmenden Pluralität der Zentren technologischer Kreativität augehen muss. Immer wieder wird es auch darum gehen, inwiefern eine Analyse ausgewählter Felder technologischen Wandels auch Aufschluss über weitergehende Aspekte sozialen Wandels geben kann.

Nach einer Einführung in ausgewählte Arbeitsfelder, Begriffe und Methoden dieses Forschungsgebietes werden wir uns übergreifende Fragestellungen erarbeiten, die unsere Seminardiskussionen begleiten. Wir werfen auch einen Blick auf die gegenwärtig sehr einflussreichen Felder der Science and Technology Studies , aber immer ausgehend von erlebten technologisch-materiellen Umwelten.

Anschließlich werden alle Teilnehmer_Innen in kleinen Arbeitsgruppen Fallbeispiele zu unterschiedlichen Themen selbständig erarbeiten, diese entlang der übergreifenden Fragestellungen diskutieren und dabei eine vergleichende Perspektive (d.h. Fallbeispiele aus mind. zwei Regionen) einnehmen. Hier könnten so unterschiedliche Technologien wie z.B. Stau- und Bewässerungssysteme, Biometrische Bevölkerungszählung, Neue Reproduktionstechnologien, Videoüberwachungssysteme, gated communities, Call-center, Elektrizitätsnetze, Bahnhöfe, Strassen- und Transportmittel oder Handelswege, aber auch technische Objekte wie Mobiltelefone, Fahrräder etc. zu den gewählten Themen gehören. Die Beiträge können als medienbasierte Recherchen, aber auch empirisch erarbeitet werden. Die Ergebnisse sollen dann auf einem die Lehrveranstaltung begleitenden FU-Blog veröffentlicht werden. Der Kurs ist als Blockseminar konzipiert. Die Teilnahme an der Vorbereitungsitzung am 20.4. ist obligatorisch (Ausnahmen: Krankheit und Auslandsstudium jeweils mit Nachweis).

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