Mongolei

Journal einer Mongoleireise

Ausflug nach Delgerkhaan

Nach unserem ersten gelungenen Untersuchungsmarathon haben wir uns mit den Angestellten des Labors einen netten Abend mit chinesischem Essen, Bier und einer traditionellen Wodkarunde gegoennt. Am Samstagmorgen  ging es dann hinaus in die Geburtssteppe des Chinggis Khaan, nach Delgerkhaan. Dort wurden wir schon an einer Art Campingplatz, bestehend aus mehreren Ger, von der Familie unserer lieben Dolmetscherin Ulzii mit offenen Armen erwartet. Wir durften in ein wunderschoenes Sommerger mit traditionellen Betten aus Holz einziehen. Nach einer kalten Coca Cola ging’s gen Рашаан –  ein Salzsee, dessen Schlamm man heilende Kraefte zuschreibt und an den die Stadtbevoelkerung aus U.B. gerne am Wochenende zur Erholung faehrt.  Wir pflegten unsere Gesichter mit einer Schlammaske und durften selbstgemachte „Huushuur“(eine leckere frittierte Hackfleisch-Teigtasche) , „Gambir“ (Pancakes) und eine Suppe geniessen. Mit einem wunderschoenen Sonnenuntergang nahm dieser aufregende Tag sein Ende.                                               Anja Den Sonntagmorgen haben Kristin und Ulzii gleich noch einmal genutzt und sind ein zweites Mal im heiligen Wasser gewattet incl. Pflegemaske. Der Rest von uns wollte die Chance nutzen, mal ein bisschen laenger zu schlafen. Denkste. Saison vorbei. Zaeune abbauen. Camp fast verschwunden. Von einem Tag auf den anderen. Und UB hat pleotzlich ein paar hundert Einwohner mehr. Wir haben uns wahnsinnig gefreut, dass sich Ulziis Mama die Zeit nahm, um uns die Gegend zu zeigen. Na klar, Pflichtprogramm war natuerlich das Chiggis-Khaan-Monument mit einem Dutzend Fotos in allen vorstellbaren Positionen. Eine schlichte Marmorstatue zeigt den Herrscher mit seinen acht Pferden. Die Kroenung des Obelisken beschreibt die “ geheime mongolische Geschichte“…sagenumwoben! Niemand weiss, wie und wo und wann er genau gestorben ist. Die Pferde sollen sein echtes Grab beschuetzen. Aber genug der Geschichtsstunde. Weiter ging’s danach zu einer, na?…jawohl, heiligen Quelle. Auf einem kleinen abgezauenten Arreal befindet sich eine Huette, davor ein Mann mit einem Schlauch in der Hand. Er hat uns bereitwillig 4 Flaschen dieses heiligen Aqua minerale abgefuellt. Die Leute hier trinken es mit Begeisterung. Denn ,wie fast alles in der Monglei, macht auch dieses Wasser unheimlich gesund. Wir waren gerade dabei die Inhaltsstoffe zu diskutieren und wieder ein Ovoo zu umrunden, stand doch ploetzlich ein Fernsehteam vor unserer Nase. Ja, es wollte tatsaechlich ein Interview mit uns machen. Also, zack…Pokerface…Showbizz-Schnute und ploetzlich standen wir vor der Kamera. 2,3 Fragen zu unserem Tun hier und dann die wichtigste aller Fragen: „Wie schmeckt Ihnen das Wasser und wie fuehlen Sie sich nach dessen Genuss?“ Artig und ehrlich haben wir Rede und Antwort gestanden. Auf dem groessten TV-Sender der Mongolei werden wir  demnaechst auf Sendung gehen. Wenn dass keine Oeffentlichkeitsarbeit ist! Der Tag ist wunderschoen, aber wie alle in letzter Zeit, verboten heiss. Am Nachmittag war eine Besichtigung des Vet-Labors „Bat-Mend sureg“ von Dr. Mendjargal (Ulzii’s Vater)geplant. In Unterhaltungen ist immer wieder zu hoeren wie sehr Sie bemueht sind, die veterinaermed. Situation in jeder Hinsicht zu verbessern. Man wird um Meinung und Rat gebeten. Eine wirklich beeindruckende Arbeit und Einstellung. Als sich der Tag dem Abend zuneigte, sind wir bei einer Tante von Ulzzi eingeladen, wieder mit koeniglicher Verpflegung und liebenswerten Menschen. Geschlafen haben wir zwischen Kuh- und Schafherden und berauschender Kulisse. Den Montag hat unsere Jagoda genutzt, um Ihre ersten Runden auf einem echten mongolischen Pferde mit mongolisch ungemuetlichen Holzsattel zu drehen. Die Freude war Ihr ins Gesicht geschrieben, ein Laecheln, sag ich euch! Jetzt sitzen wir im Aimag-Lab , schreiben Euch und muessen unbedingt  mal wieder Waesche waschen, sonst haben uns die Mongolen bald dreckig oder nackt bei sich rumlaufen. Seid umarmt…wir arbeiten dran.                                                                   Kati

Der Beitrag wurde am Montag, den 13. August 2007 um 11:39 Uhr von Kristin Resch veröffentlicht und wurde unter Allgemein abgelegt. Sie können die Kommentare zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Sie können einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf Ihrer Seite einrichten.

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