Mongolei

Journal einer Mongoleireise

Erster Untersuchungsteil in Khentii geglueckt!

Ist das Wort geglueckt das richtige Wort fuer eine wissenschaftliche Arbeit? In der Mongolei schon – denn was gibt es alles fuer Stolperfallen, wenn man 120 Schafe einer Altersgruppe in der Steppe sucht, mit vielen Wurmeiern, dies dann noch mikroskopisch bestaetigen moechte und zudem auch noch die Wirksamkeit von Medikamenten darstellen moechte? Heute abend sitzen fuenf gueckliche Tiermedizinstudentinnen mit Sonnenbrand, Schrammen, Muskelkater und zu wenig Schlaf zusammen und freuen sich, den ersten Teil ihrer Arbeit bewaeltigt zu haben.

Um es ein wenig plastischer zu machen hier ein paar Umstaende unserer letzten Tage.

Nicht weit vom Aimak-Zentrum Undorchan entfernt – ca. 35 km  – erwartete uns unser Gastgeber, der Leiter des Zentrallabors in Khentii, der sich auch als Besitzer einer Pferdezuchtherde mit ca. 130 Pferden  und einer Schaf- und Ziegenherde herausstellte, in seinem Sommerger. Dort konnten wir unsere Zelte aufstellen und sein Ger als Untersuchungslabor und Wohnzimmer mitbenutzen. Die Region Khentii besteht eigentlich hauptsaechlich aus Steppe und so hatten wir einen weiten Blick bis zu den angrenzenden Bergen, ein Fluss zum Baden vor der Tuer und nachts einen traumhaften Sternenhimmel. Was uns leider jedoch fehlte war eine Koppel, wo wir unsere zu untersuchenden Schafe haetten reintreiben koennen – der anfaengliche Versuch sie mit Hilfe von Pferden und unseren eigenen zwei Beinen zu treiben und zu fangen scheiterte nach der fuenften Probe klaeglich. Doch zum Glueck gibt es auch Nachbarschaftshilfe in der Mongolei und fortan wurden die Schafe fuer uns in den Nachbarkraal 5 km weiter getrieben.

Um uns fuer die Arbeit der naechsten Tage zu staerken, schlachtete unser Gastgeber eine Ziege vor unserer Nase – sehr interessant! Zusammen mit viel Airag, Keksen und Gemuese konnten wir uns dann noch einen Tag auf die Steppe einstimmen bevor es dann losging! Am ersten Tag haben wir wie die Wilden Proben gesammelt und dann untersucht. Nur da taten sich die ersten Schwierigkeiten auf – das alte polnische Spiegellichtmikroskop verlangte dauernd Sonne, das elektrische Lichtmikroskop dauernd mehr Benzin fuer den Generator – beides wurde schwierig! Nachts um zwei war es dann endlich soweit – wir hatten alle benoetigten Proben untersucht. 5 Stunden spaeter ging es dann weiter wieder zu den Schafen, um den Auserwaehlten ihre Medikamente zu verabreichen und sie zu untersuchen. 40 spezielle Schafe aus 300 rauszusuchen ist bei 40 Grad Celsius und Staub sehr anstrengend! Nach drei Stunden war auch das geschafft und Erleichterung verschaffte uns wieder der Fluss! Prima, erster Schritt getan – wir gehen jetzt Bier und Wodka (gegen die Wurmeier an unseren Haenden) trinken!!

Wir hoffen, auch die anderen beiden Gruppen haben ihre letzten Tage so erfolgreich verbracht und gruessen euch!

Der Beitrag wurde am Freitag, den 10. August 2007 um 14:50 Uhr von Kristin Resch veröffentlicht und wurde unter Allgemein abgelegt. Sie können die Kommentare zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Sie können einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf Ihrer Seite einrichten.

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