Privatheit

Zur politischen Bedeutung eines umstrittenen Begriffs

Zum guten Schluss…

Nun kommt unser Seminar langsam zum Ende – wir haben intensiv diskutiert und ihr könnt hoffentlich einiges mitnehmen. Am Freitag wollen wir die vergangenen Monate nochmal Revue passieren lassen und gemeinsam der Frage nachspüren, was sich nach eingehender Beschäftigung mit dem Konzept der Privatheit dazu sagen lässt. Oder fällt dem einen oder der anderen schon vorher etwas dazu ein, was er oder sie als Kommentar schreiben möchte?

 

Als kleiner Denkanstoss können eure Beiträge dienen, die ja auch unseren Diskussionsprozess wiederspiegeln. Den Reigen der Blogbeiträge habe ich begonnen, mit kurzen Reflexionen zu Solove. Den ersten studentischen Beitrag schrieb Mirja und formulierte darin in Anlehnung an Warren/Brandeis, dass es nicht darauf ankommt, ob man etwas zu verbergen hat. Paul trieb besonders die Frage um, wie mit Privatheit von Organisationen umzugehen ist, die Westin aufwirft. Tillmann schrieb über die Unmöglichkeit, ein allgemeingültiges Konzept von Privatheit zu finden und bezog sich dabei auf Anita Allen. Maren griff unsere Diskussion auf, indem sie Regenschirm und Familienähnlichkeit gegenüberstellte. Daniel dachte im Anschluss an Arendt über die kontroverse Frage nach, ob das Öffentliche über dem Privaten steht. Und Kim fragte, ob sich Arendts Position mit dem Feminismus vereinbaren liesse. Malte Blau schlug dann den Bogen von Arendt zu Sennetts These von der Tyrannei der Intimität. Malte Grün untersuchte, welche Rolle öffentlicher Raum eigentlich für die Entfaltung der Persönlichkeit spielt. Den intrinsischen und extrinsischen Wert von Privatheit diskutierte Mirja in ihre Nachbereitung der Sitzung zu Anna Lever. Miriams Beitrag nahm Bezug auf die Räumlichkeit von Privatheit im Anschluss an Julie Cohens Überlegungen zum Selbst im vernetzten Zeitalter. Florian ging noch weiter ins Detail und argumentierte, dass das Argument, jeder hätte Wahlfreiheit im Bezug auf den Schutz seiner Privatheit im Netz zu greift.  Im folgenden Beitrag griff er die Post-Privacy Debatte auf und setzte sie in Bezug zu unserer lang erwarteten Diskussion über Big Data.  Den Abschluss der studentischen Beiträge machte Lelia mit ihren Ausführungen zu Transparenz und Privatheit, die die früheren Debatten zur Privatheit von Organisationen aufgriffen.

Eure beiträge haben mit ihrer Vielfalt einen wesentlichen Beitrag zu unserem Seminar geleistet. Dafür vielen Dank! Ich will die nächste Sitzung dazu nutzen, diesen Beiträgen noch einmal Raum zu geben – der beste bekommt eine besondere Auszeichnung, einen echten Publikumspreis, denn ihr dürft entscheiden, wer ihn bekommt. Es lohnt sich, nochmal zu lesen.

Und weil es die letzte Sitzung ist, gibt es auch eine Auswertung, die ihr vorab schon ausfüllen könnt.

Bis Freitag!

Der Beitrag wurde am Mittwoch, den 10. Februar 2016 um 15:30 Uhr von Ulrike veröffentlicht und wurde unter Inhaltlich abgelegt. Sie können die Kommentare zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.

Eine Reaktion zu “Zum guten Schluss…”

  1. Mirja

    Liebe Leute, helft mir, ich bin zu doof für die Umfrage. Ist bei Teil 1 je größer die Zahl, je besser (also quasi 8: am meisten)? Das hätte ich nämlich eigentlich gedacht, aber das Programm ordnet die Antworten am Schluss und dann steht ganz oben das mit den wenigsten Punkten…

    Merci für Tips jeder Art und bis morgen