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14. These: Die Wirkung von Wissen in der Entscheidungsfindung ist abhängig von den Entscheidungskontexten
Die Nutzung von Wissen ist in hohem Maße abhängig von dem jeweiligen Entscheidungskontext. Gleichzeitig sind politische Systeme, Politikfelder und Prozesse in unterschiedlichem Maße offen für die Aufnahme von neuem Wissen für die Entscheidungsfindung und –begründung. Dies ist keine neue Erkenntnis, sondern begleitet die soziologische und politikwissenschaftliche Forschung zur Nutzung von Wissen von Beginn an (z.B. Weiss/Bucuvalas 1980; Nullmeier 1993; Mayntz 2009). Die Frage, woraus sich Entscheidungskontexte konstituieren, ist bisher aber noch nicht Gegenstand der Politikanalyse gewesen: Zwar zeigt die vergleichende Forschung zur Praxis der Politikfolgenabschätzung, dass Ländervergleiche nicht ausreichen um die Varianz zu erklären (z.B. Hertin et al. 2009). Die Bedeutung von Wissen unterscheidet sich aber auch nach Politikfeldern (hohe Bedeutung in der Klimapolitik, geringere Bedeutung in der Sozialpolitik) oder sogar im Hinblick auf das jeweils dominierende politische Instrumentarium. Eine systematische Analyse der Wirkung von Entscheidungskontexten auf die Rolle und den Einfluss von Wissen im politischen Prozess steht noch aus (James/Jorgensen 2009: 142-143).

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