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18. These: Die neuen Informationstechnologien haben das Potential die Bereitstellung und Nutzung von Umweltinformationen zu verändern
Die Bereitstellung und die Verfügbarkeit von Umweltinformationen ist ein zentraler Bestandteil umweltpolitischer Kapazitäten (Jänicke 1997). Wer diese Informationen in welcher Form bereitstellt und welche Indikatoren dabei erhoben und berichtet werden war regelmäßig Gegenstand von Auseinandersetzungen (Achtziger et al. 2004). Die Erhebung von Umweltinformationen erfordert auch erhebliche Ressourcen z.B. für die Messungen oder die Analyse der Daten. Beispielsweise war in der Chemikalienpolitik strittig, ob die Kosten der Untersuchung der Gefährlichkeit von Chemikalien von der Industrie oder den Verwaltungen getragen werden muss.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welche Potentiale neue Informationstechnologien und insbesondere soziale Netzwerke für die Erzeugung und Bereitstellung von umweltrelevanten Informationen bieten. Kann Umweltbeobachtung durch dezentrale Messungen mithilfe von internetfähigen Smartphones ersetzt oder zumindest ergänzt werden (Pitt et al. 2011)? Inwieweit könnte dann die Analyse dezentral erhobener Daten mittels „Cloud Computing“ als kollektiver Prozess organisiert werden? Welche Auswirkungen hätten solche partizipativen Datenerhebungen und ‑analysen auf umweltpolitische Kapazitäten? Welche Anreize und welche Risiken ergäben sich aus solchen Ansätzen der verteilten Informationssammlung und –verarbeitung?

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