Interaktion und Vertrauen – neuer Aufsatz aus dem Arbeitsbereich

Der Aufsatz von Sebastian Niedlich, Melanie Staats und Inka Bormann mit dem Titel „Entwicklung und Validierung eines Instruments zur Erfassung der Vertrauensrelevanz ausgewählter Interaktionen zwischen Elternhaus und Schule“ ist in der Zeitschrift für Bildungsforschung erschienen. Der Artikel ist hier zugänglich.

 

Abstract

Das Vertrauen von Eltern in die Lehrkräfte und die Schule ihres Kindes ist ein wichtiger Aspekt für die Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule und hat einen mittelbaren Einfluss auf die Leistungen der Schülerinnen und Schüler. In der Vertrauensforschung wird von einer bereichs- und situationsspezifischen Ausprägung von Vertrauen ausgegangen. Insbesondere im englischsprachigen Raum werden unterschiedliche Facetten des Konstrukts Vertrauen differenziert erfasst. Die Bedeutung situationsspezifischer Aspekte für Vertrauen ist bislang jedoch unzureichend operationalisiert und untersucht worden. Der Artikel leistet einen Beitrag zur Verknüpfung dieser Erkenntnisse und befasst sich mit der Erhebung der Vertrauensrelevanz unterschiedlicher Interaktionssituationen zwischen Elternhaus und Schule.

Dazu wurde ein Vignettentest entwickelt, der für jede Situation Items enthält, die den fünf Facetten von Vertrauen nach Hoy und Tschannen-Moran zugeordnet wurden (Offenheit, Verlässlichkeit, Ehrlichkeit, Wohlwollen, Kompetenz). Der Vignettentest wurde mit N=200 Eltern durchgeführt.

Die Ergebnisse bestätigen a) die situationsspezifische Vertrauensrelevanz und b) die situativ unterschiedliche Bedeutung der fünf Facetten von Vertrauen. Damit liegt erstmalig im deutschsprachigen Raum ein Instrument zur situationsspezifischen Ermittlung unterschiedlicher Facetten elterlichen Vertrauens im schulischen Kontext vor. Wenngleich das Instrument teilweise noch Optimierungsbedarf aufweist, wird damit eine Perspektive eröffnet, vertrauensrelevante Maße in forschungsökonomischer Weise zu erheben. Perspektivisch lässt sich der Vignettentest zu einem Instrument für die Selbstevaluation weiterentwickeln, der es Lehrkräften datengestützt erlaubt, Interaktionen mit Eltern vertrauensförderlicher zu gestalten.

Arbeitsbereich vertreten bei der Tagung zu „Erziehungswirklichkeiten in Zeiten von Angst und Verunsicherung“

Inka Bormann, Annika Kallfaß und Sebastian Niedlich sind bei der Tagung der „Erziehungswirklichkeiten in Zeiten von Angst und Verunsicherung“ mit einem Vortrag zum Thema „Theoretische und empirische Betrachtungen des Umgangs mit Verunsicherungen im Bildungssystem“ vertreten.

Das Programm der Tagung der Sektion Allgemeine Erziehungswissenschaft (18.-20. März 2019, Köln) befindet sich hier.

Panel zu „Trust in Educational Settings“ beim diesjährigen ECER-Kongress in Bozen

Beim diesjährigen European Congress on Educational Research ECER (Bozen) fand am 7. September 2018 ein international besetztes Panel zu „Trust in Educational Settings. Exploring trust research in different European countries. Past and prospects“ statt.
An der Panel-Diskussion beteiligten sich Mieke Van Houtte (Belgien), Anne Görlich (Dänemark), Jussi Välimaa (Finnland) und Kadir Beycioglu (Türkei). Organisiert wurde das Panel von Sebastian Niedlich und Inka Bormann.

Hauptversammlung der Deutschen UNESCO Kommission wählt Prof. Dr. Inka Bormann ad personam zum Mitglied

Bei der 78. Hauptversammlung der Deutschen UNESCO Kommission ist Prof. Dr. Inka Bormann aus der KandidatInnenliste des Vorstands ad personam zum Mitglied gewählt worden. In den kommenden vier Jahren wird sie gemeinsam mit den gewählten und bestellten Mitgliedern aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur zu den Aufgaben der Deutschen UNESCO Kommission in Bildung, Wissenschaft und Kultur sowie zum Beitrag Deutschlands im UNESCO-Programm fachlich beraten.

Zweiter Workshop zur Operationalisierung und Messung von Vertrauen

Der Arbeitsbereich nimmt am 28. und 29. Juni am zweiten Workshop zur Operationalisierung und Messung von Vertrauen in gesellschaftlich relevante Institutionen und Gruppen an der Universität Tübingen teil. Mit Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Disziplinen (u.a. Politikwissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Geschichtswissenschaft) werden Instrumente und Verfahren für die Messung von Vertrauen vorgestellt sowie Ergebnisse eigener Studien berichtet und diskutiert.