Eine biblische Theologie der jüdisch-christlichen Konvivenz

Der Beitrag Erich Zengers zu einer Neubestimmung interreligiöser Relationen im Kontext der Erinnerung der Shoa

Das Projekt

erichzengerDas von der DFG geförderte Projekt „Eine biblische Theologie der jüdisch-christlichen Konvivenz. Der Beitrag Erich-Zengers zu einer Neubestimmung interreligiöser Relationen im Kontext der Erinnerung der Shoa“ beschäftigt sich mit dem Wirken Erich Zengers im konkreten Blick auf die biblische Hermeneutik nach der Shoa und verbindet Erinnerungsdebatten mit Zengers konkreten theologischen Anliegen wie den jüdisch-christlichen Dialog aber auch das Verhältnis von Altem und Neuen Testament.

Zenger vertritt eine biblisch fundierte Erinnerungskultur, die das Vergangene in die Gegenwart transferiert, um aus dem Akt der Erinnerung einen Maßstab des verantworteten Handelns zu gewinnen. Er begreift Erinnerung folglich als Handlungsanweisung, die zu einer Neuschreibung der Theologie führen muss und damit auch zu einer Neubestimmung interreligiöser Beziehungen.
Für die Untersuchung dieser theologischen Neubestimmung interreligiöser Beziehungen ist der Beitrag Erich Zengers von enormer Bedeutung. Nicht nur für den wissenschaftlichen, sondern in gleichem Maße auch für den kirchlich-gesellschaftlichen Kontext, bietet die biblische Theologie Zengers, die stets im Zeichen der Erinnerung der Shoa steht, neue Ansatzpunkte für den jüdisch-christlichen Dialog.
„Verheißung und Erfüllung“, Trinität und Bundestheologie sind zentrale Punkte in Zengers wissenschaftlicher Arbeit. Das Forschungsprojekt wird analysieren, inwiefern Zenger diese Entwürfe für die christlichen Beziehungen zum Judentum fruchtbar macht und dabei gilt es zu zeigen, mit welchen Methoden Zenger das Erinnerungs- und Geschichtsverständnis in innerjüdischen Diskursen wissenschaftlich verarbeitet hat.
Das Novum, das hier geleistet wird, besteht darin, herauszufiltern, wie Zengers biblische Theologie im Kontext der Erinnerung der Shoa zu analysieren ist. Hierbei wird Zengers Verortung in den verschiedenen Erinnerungsdebatten in Judentum und Christentum analysiert. Diese interdisziplinär zu leistende Arbeit beachtet die bibeltheologischen Thesen und Argumentationen Zengers und bringt sie mit den kulturwissenschaftlichen Ergebnissen der Erinnerungsdebatten zusammen, wobei eventuelle Synergien und Wechselwirkungen deutlich gemacht werden.
Der Einfluss der jüdischen und christlichen Positionen zur Erinnerung an die Shoa auf die Theologie Zengers ist nicht zu überschätzen. Es gilt, Zengers bibeltheologischen Beitrag zu einer möglichen Neubestimmung von interreligiösen Fragestellungen auf diese Positionen rückzubinden und deren Einfluss auf die Entwicklung der Theologie Zengers zu evaluieren.
Des Weiteren gilt es, durch die disziplinübergreifenden Analysen den hohen Stellenwert der biblischen Theologie Zengers in ein Verhältnis zur Entwicklung der Auseinandersetzungen mit der Shoa zu setzen, um eine Perspektive aufzeigen zu können, wie biblische Theologie und Erinnerungskultur aneinander partizipieren und sich entwickeln können.
Die wissenschaftliche Arbeit Erich Zengers bietet der Theologie sowie dem kirchlich-gesellschaftlichen Kontext viele Ansatzpunkte, die interreligiösen Relationen stetig zu hinterfragen und neu zu bestimmen. Das Forschungsprojekt wird diese Ansatzpunkte mit den beschriebenen Methoden aufzeigen, analysieren und weiterdenken.

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