Mongolei

Journal einer Mongoleireise

Gestern ging es endlich aus der wenig gemuetlichen Stadt raus in die heissersehnte Steppe. Stunden lang suchten wir auf staubigen Pisten nach unserem Kontaktnomaden …und das in einem gnadenlos ueberladenen Kleinbus, mit Boden- Steh- und Kanisterplaetzen. Aber wir wurden fuer die beschwerliche Fahrt Reich entscheadigt, denn die Ecke, in die wir gefuehrt wurden war einfach traumhaft. Der Fluss war zwar leider ausgetrocknet aber dafuer grassgruen und einfach schoen. Ueberall kreisten Adler und Geier am blauen Himmel und das auch mal aussergewwoehnlich knapp ueber unseren Koepfen. Als Erstes ging es in die Jurte unseres braungebrannten Gastgebers und seiner liebenswuerdigen Frau. Ein Schaelchen Salztee mit Gebaeck, getrocknetem Joghurt, und Kaese wurde gereicht, welches alles -entgegen aller erwartungen- erstaunlich mundete. Anschliessend ein zarten Zug aus dem Schnupfflaeschchen und schon wurde der naechste Gang serviert. Eine grosse Schuessel mit einem bunten Innereienallerlei, u.a. Leber, Niere, Herz, Lunge und frischeste Blutwurst wurde in aller Ruhe von dem Hausherren verteilt und mit ebensogrossem Hunger wie auch Genuss verspeisst. Dann zog es uns trotz der urgemuetlichen Jurtenatmosphaere wieder raus ins Freie und jeder begann auf seine Art die Gegend zu erkunden. Und auch ein erster Ausritt auf recht zierlichen mongolischen Pferden wurde uns angeboten und selbstversteandlich angenommen. Und schon flog Dr. Clausen im Galopp -begleitet durch inbruenstigtes und schwer amuesantes Feiheitsgebruell- durch die Steppe, einmalig. Damit war die eh schon schwindende Autoritaet naturlich gaenzlich hin. Bald sahen wir schon in der Ferne wie berittene Hirten ihre Viehherden von der Tagesweide zurueck in jurtennahe Gefilde trieben. Jo jo jo, so ein Yak macht schon maechtig was her. Dann ging es an die weitere Gestaltung des Abends.

Im alten Stil rueckten die Maenner (Dr.Clausen und ich) zum Holzholen aus und unsere Frauen;-) begannen eine Gemuesesuppe zuzubereiten und die Zelte aufzubauen. Nach deren gelungener Vollendung setzten wir uns um das lodernde Feuer und begannen gemeinsam mit unseren neuen Nomadenfreunden den Hauptgang zu verspeisen, welcher durch ebenso erstaunlich leckerem Lammfleisch unseres Gastgebers ergaenzt wurde und ungeniert direkt vom Konchen genagt werden konnte. Herrlich. Nicht genug der Steppenromantik ging dann das erste Schaelchen mit feinstem mongolischen Wodka, namens „Chinngis“ im Urzeigersinn in die gemuetliche Runde. Schnell war die Stimmung soweit gelockert, dass die Klampfe ausgepackt werden konnte und wir einige froeliche Liedchen zum besten geben konnten. Das forderte unsere Gastgeber heraus und sie beglueckten uns mit bestechend guten Gesangseinlagen. Nach Flasche drei war dann schnell beschlossen die Nacht unter freiem Himmel zu verbringen, was bei sternenklarer Nacht und einem phantastischen Mond den meisten (details persoenlich erfragen) einen guten Schlaf bescherte. Doch die Nacht war kurz, denn die ersten Sonnenstrahlen kitzelten uns schon frueh aus den Schlafsaecken erneut in die schoene Umgebung. Murmeltiere, Wiedehopfe, Geier und ein weisses genuegsames Kamel versetzten uns wieder in Verzueckung.
Doch nun hiess es Abschied nehemen von unseren neuen Freunden. Wir ueberreichten noch kleine Gastgeschenke, bedankten uns und quetschten uns wieder in unseren spannenden Bus. In kiloweise Steppenstaub gehuellt und platt wie unsere wartenden Mitbewohner -die schnellen Schaben- kamen wir glueckseelig wieder in Ulanbaataar an und sind nun in hoechster Vorfreude auf unser immer naeher rueckendes Up Country -Programm…

Bis bald
seb

Der Beitrag wurde am Sonntag, den 29. Juli 2007 um 15:56 Uhr von Sebastian veröffentlicht und wurde unter Allgemein abgelegt. Sie können die Kommentare zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Sie können einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf Ihrer Seite einrichten.

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