Titel: KATASTROPHEN – Ausnahme! Zustand?
Kein Ereignis hat die japanische Öffentlichkeit und mit ihm die Japanologie im Jahr 2011 mehr bewegt als das dreifache Unglück von Tōhoku durch Erdbeben, Tsunami und den Reaktorunfall in Fukushima. Schon bald wurde von der „japanischen Katastrophe“ gesprochen, deren Auswirkungen bis weit in die Zukunft die japanische Gesellschaft und ihre Wahrnehmung verändern würden. Das Bedürfnis nach der Auf- und Verarbeitung einer Katastrophe ist daher ebenso selbstverständlich wie problematisch. Ab wann kann man von einer Katastrophe sprechen? Welchen Einfluss übt sie auf die Menschen aus und welche Konsequenzen ergeben sich aus ihr? Besonders Japan scheint durch seine Geschichte Natur- und menschengemachter Katastrophen eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Katastrophe zu fordern. Wir möchten dies daher zum Ausgang nehmen, um das Thema Katastrophe in einem weiteren Kontext zu betrachten.
Das Thema bietet zahlreiche Möglichkeiten der Untersuchung: Sei es aus kulturwissenschaftlicher Sicht in Bezug auf die Thematisierung von Katastrophen in der Literatur, in politikwissenschaftlicher Analyse des Handelns einer Regierung, in Betrachtung der wirtschaftlichen Implikationen oder durch andere, interdisziplinäre Positionen. Dieses breite Themenfeld bietet eine Grundlage für eine kommunikative Reflexion innerhalb eines Symposiums, das der Frage nachgehen soll, welches Bewusstsein sich anhand diesbezüglicher japanischer Phänomene abzeichnet und wie dem Thema aus seinem geschichtlichen Verständnis heraus auch in Zukunft begegnet werden kann.
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