Feldforschung/ Feldprojekt

Foto: Alexandra Acosta © Alle Rechte vorbehalten

Für einige  Masterarbeiten kann es wichtig und sinnvoll sein, in einem Feld selbst qualitativ oder quantitativ zu forschen. In diesem Falle bietet sich eine Feldforschung/ ein Feldprojekt an. Du begibst dich in ein Feld und erhebst mittels einer Forschungsmethode und/oder -technik empirische Daten. Vor der Erhebung solltest du dich  fachlich-wissenschaftlich, praktisch-organisatorisch und auch persönlich vorbereiten. Die organisatorischen Schritte solltest du an deiner persönlichen und vor allem an der inhaltlichen Situation orientieren.

Bevor du dich für eine Feldforschung entscheidest und all diese Schritte vornimmst, solltest du eine Idee für das Thema deiner Masterarbeit haben und sie möglichst schriftlich – etwa in Form einer Skizze –  festhalten. Wichtig bei der Auswahl deines Themas ist, dass es dich tatsächlich interessierst, denn du musst bedenken, dass du dich eine relativ lange Zeit damit beschäftigen wirst. Zu der Skizze gehört meist auch ein Forschungsdesign, anhand dessen du entscheiden kannst, ob es sinnvoll ist, eine Feldforschung zu betreiben und wo diese möglich ist.

Dieser Arbeitsschritt soll vor allem dazu beitragen, dass du mit einem wissenschaftlichen (Vor)verständnis das gewählte Feld betrittst. Er besteht daher hauptsächlich aus Recherche und Literaturstudium. Dabei sollst du dir einerseits sprachliche Vorkenntnisse und dem Thema entsprechend Sach- und Regionalkenntnisse aneignen, aber eben auch den der Feldforschung zugrundeliegenden theoretischen Zugang definieren und die für dein Thema anzuwendenden wissenschaftlichen Methoden und Techniken auswählen.

Bei der Vorbereitung einer Feldforschung müssen auch viele organisatorische Aspekte bedacht werden. Es ist zunächst wichtig, im Vorhinein Anfragen zu versenden – abhängig vom Thema beispielsweise an Institutionen oder Organisationen – und zu klären, ob du dein Forschungsvorhaben durchführen darfst und Unterstützung erhältst. Weiterhin ist es sinnvoll, Kontakte zu knüpfen, um dein Vorhaben umsetzen zu können. Mit wem du Kontakte knüpfst oder es intentional vermeidest, hängt von deinem jeweiligen Forschungsdesign ab. Trotzdem kann es in bestimmten Situationen hilfreich sein, persönliche Kontakte zu Personen zu haben, um beispielsweise bei der Wohnungssuche oder im Krankheitsfall Unterstützung zu erhalten.

Weiterhin ist es wichtig, Unterbringungsmöglichkeiten, medizinische Vorkehrungen (Impfungen, Krankenversicherung etc.) und Reisemodalitäten (Reisekosten, Visum, Aufenthaltsgenehmigung etc.) zu recherchieren. Abhängig von den gewählten wissenschaftlichen Methoden und Techniken kann es notwendig sein, dass du technische Ausrüstung für deine Feldforschung benötigst (z.B. Laptop, Aufnahmegerät, Foto- oder Videokamera etc.). Du solltest dich frühzeitig informieren und um dieses Equipment und Zubehör kümmern, zumal davon auch der Erfolg deiner Feldforschung abhängen kann.

Zusammenhängend mit den eben genannten organisatorischen Vorbereitungen kann es notwendig bzw. hilfreich sein, eine finanzielle Förderung für dein Forschungsvorhaben zu beantragen. Generell ist es wichtig, eine Aufstellung aller möglicherweise anfallenden Kosten zu erstellen, damit du selbst einen Überblick hast und diesen für Anträge weitergeben kannst.

PROMOS ist zur Förderung von Studien- und Forschungsaufenthalten vorgesehen, die in keines der vom DAAD oder von ERASMUS angebotenen strukturierten Programme passen. Die Stipendien werden von der Freien Universität Berlin in einem Auswahlverfahren vergeben. Je nach Zielland und Aufenthaltsdauer variieren die Stipendienraten und die Höhe der Reisekostenpauschale.

Eine Feldforschung bedeutet immer auch einen „Eingriff“ in ein möglicherweise unbekanntes Feld. Es ist deshalb wichtig, die eigene Position in diesem Feld zu reflektieren und darüber nachzudenken, welche Folgen die Feldforschung für einzelne Personen haben kann. Forschungsergebnisse sind stets subjektiv gefärbt und selektiv. Dies muss während der Forschungsphase und in der Arbeit berücksichtigt werden.

Außerdem bringt die Feldforschung oftmals auch neue persönliche Erfahrungen mit sich. Unerwartete Ereignisse können Geplantes wieder umwerfen. Für die Feldforschung ist es wichtig, die eigenen Schwächen und Stärken zu kennen und mögliche Auswirkungen zu beachten. Es kann zum Beispiel helfen, während der Feldforschung neben dem Forschungstagebuch auch ein persönliches Tagebuch zu führen.

Die Berichte ehemaliger Studierender bieten dir hoffentlich eine Hilfe und eine Inspiration! Viel Freude bei der Lektüre!

Foto: Lena Vennes © Alle Rechte vorbehalten

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