Ebenfalls am 25. Juni 2007 haben Olivia Gritli, Wiebke Lübben, Antonia Stöger und Oliver Knabe mit uns ein Spiel gespielt, dass das ‚verheißungsvolle Label’ „King Arthur“ trägt.
Nach einer kurzen Einführung in die Motivik der Spielkarten, die von Drachen als Gegnerkarten bis hin zu Excalibur und dem Heiligen Gral als Abenteuerkarten reicht, haben wir das Spiel ausprobiert.
Aufgrund der Erstbegegnung mit dem Spiel und dem Streben nach einer optimalen Erfolgsstrategie kam das Spiel nur zögerlich in Gang, konnte außerdem wegen des begrenzten Zeitrahmens im Seminar nicht zu Ende gespielt werden. Dennoch konnten wir uns einen Eindruck davon verschaffen, wie das Spiel funktioniert und Aspekte dieser Spielerfahrung in der darauf folgenden Woche in der Diskussion zum medialen Kontext von Spielen noch einmal aufgreifen: Grundsätzlich blieb die Frage, ob Spiele als ‚Medien’ im engeren oder weiteren Sinne fungieren, unentschieden. Betrachtet man Spiele im didaktischen Sinne als Medien der Informationsvermittlung oder als praktische Anlässe für die Vermittlung von Sozialkompetenzen ließen sich Spiele als Informationsträger oder Interaktionsmedien beschreiben. Fraglich erschien uns in diesem Zusammenhang, ob die Informationsübertragung auch dann funktioniert, wenn keine Vorkenntnisse zum Artus-Mythos gegeben sind. Aufgrund des reduzierten oder sogar veränderten Wissens über König Artus, das mit dem Spiel auf die Rezipienten ‚übertragen’ wird, erzeugt das Spiel u. U. ‚gefährliche’ Verfremdungen historischer Überlieferungen und Wirklichkeiten, die es medienkritisch zu hinterfragen gilt. Auffällig ist prinzipiell, dass das Spiel zwar zur abstrakten Vermittlung von Handlungswissen (Logik, Strategien, Interaktionsmechanismen) beitragen kann, dafür aber auch mit beliebigen aktuellen Labeln versehen werden könnte und nicht zwingend einer Kontextualisierung mit König Artus bedarf.