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Mit dem folgenden Statement löst sich die Initiative FU:fair&unbefristet auf. Nicht etwa, weil alle Beteiligten eine entfristete Stelle oder den Ruf auf eine Professur erhalten hätten. Nein, bedingt durch ständige Befristungen und damit einhergehender Fluktuation sind wir mittlerweile sehr wenige. Zu wenige, um einen neuen Anlauf, eine Gruppe aufzubauen, zu stemmen.
Dabei blicken wir auf bewegte Jahre mit vielen Höhepunkten zurück
Vor Ausbruch der Covidpandemie und den damit verbunden Einschränkungen haben wir mit einer großen Kampagne an der Freien Universität für bessere Arbeitsbedingungen aller Beschäftigtengruppen gekämpft. Im Wintersemester 2019/20 haben wir für unsere Petition 1.346 Unterschriften gesammelt. Allein für den Gesichtsausdruck des Präsidiums bei der Übergabe im akademischen Senat, dem eine ansehnliche Demonstration vorausging, hat sich der ganze Aufwand gelohnt.
Im Sommer 2018 hatten wir mit der Orga und dem Aufbau unserer Gruppe an der FU begonnen. From scratch wohlgemerkt, denn eine gewerkschaftsübergreifende Beschäftigteninitiative hat es hier lange nicht mehr gegeben. All die Aktiven dieser Jahre – ihre Zahl bewegte sich im zweistelligen Bereich – seien hier noch einmal gegrüßt, auch wenn sie nicht mehr an unserer Uni tätig sind.
Mit der Pandemie endeten dann leider auch unsere Aktivitäten schlagartig. Und den für den Wissenschaftsbetrieb so spezifischen Schwund aufgrund von Befristung konnten wir seitdem nicht kompensieren.
Was bleibt?
Seit der Gründung von FU:fair&unbefristet haben sich einige grundlegende Dinge gewandelt, die nicht zuletzt mit unserer Initiative in Zusammenhang stehen. Besonders die kollegiale Vernetzung – sowohl fachbereichs- als auch statusgruppenübergreifend – haben wir neu angestoßen und gezeigt, welche Potenziale sich so entfalten lassen. Insbesondere für den Zusammenhalt und die Repräsentation der Interessen von WiMis zeigt unser Engagement anhaltend Wirkung: Mehr Wissenschaftliche Mitarbeitende engagieren sich in den gewerkschaftlichen Strukturen und Gremien an der FU, insbesondere in den Personalräten. Die Vernetzung der Gremien sowie der Statusgruppen untereinander trägt momentan z.B. in der Diskussion um eine Umsetzung der PostDoc-Entfristung nach BerlHG § 110 ihre Früchte.
Mit dem Ende unserer Initiative endet natürlich nicht der Kampf und das Engagement für bessere Arbeitsbedingungen in Academia. Wir sind weiter in bestehenden Strukturen aktiv und ermutigen alle, sich anzuschließen. Es gibt vielfältige Anknüpfungsmöglichkeiten und Betätigungsfelder wie z.B.:
- Die verdi-Betriebsgruppe an der FU (eine GEW-Betriebsgruppe ist im Entstehen begriffen)
- Das Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenschaft (NGAWiss), das einen monatlichen JourFixe in Berlin abhält
- In der Gremienarbeit am Institut, im Fachbereich, dem Akademischen Senat oder den Personalräten
- Sprecht und vernetzt euch mit Kolleg*innen
Unsere Emailliste fu-kollektiv wird weiterhin aktiv bleiben und kann gerne für weitere Organisierungsversuche und zum Informationsaustausch genutzt werden.
We say: „CU later!“
With the following statement, the initiative FU:fair&unbefristet is dissolving. Not because everyone involved has been given a permanent position or a professorship. No – due to constant fixed-term contracts and the associated fluctuation, there are now very few of us left. Too few to set up an active group.
We look back on eventful years with many highlights
Before the outbreak of the Covid pandemic and the following restrictions, we fought for better working conditions for all employee groups. In a major campaign at Freie Universität we collected 1,346 signatures for our petition during the 2019/20 winter semester. A respectable demonstration preceded the handover in the Academic Senate. Alone for the sake of the Presidential Board’s faces all these efforts were worthwhile.
From scratch, we started organizing and setting up our group at FU in summer 2018. There hasn’t been a cross-union employee initiative here for a long time. We would like to once again salute all those active in those years – their numbers were in the double digits – even if they are no longer working at our university.
Unfortunately, with the pandemic our activities came to an abrupt end. And since then, we have been unable to compensate for the loss of staff due to non-permanent and short-term working contracts, which is a specificity to academia.
What remains?
Since the founding of FU:fair&unbefristet, some fundamental things have changed, not least in connection with our initiative. In particular, we have relaunched collegial networks – both across departments and status groups – and shown their potential. Our commitment is having a lasting effect, particularly in terms of cohesion and the representation of the interests of WiMis: more academic staff is getting involved in union structures and committees at the FU, especially in the staff councils. The networking between the committees and the status groups is currently bearing fruit, for example, in the discussion about the implementation of the post-doc Entfristung according to BerlHG § 110.
Of course, the end of our initiative does not mean the end of our fight and commitment to better working conditions in Academia. We are still active in existing structures and encourage everyone to join us. There are many opportunities such as:
- verdi-Betriebsgruppe at FU (a GEW-Betriebsgruppe is in the process of being set up)
- Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenschaft (NGAWiss) which holds a monthly JourFixe in Berlin
- In committee work at institute level, in the department, the Academic Senate or the staff councils
- Talk and network with your colleagues
Our Emaillist fu-kollektiv will remain active and can be used for further attempts to organize and exchange information.