Erfahrene Leserinnen und Leser von Stars & Stripes werden sich vielleicht erinnern: Vor achtzehn Monaten begannen wir mit unserer Reihe, und unter den ersten Beiträgen war ein Artikel über die „Israel-Lobby“ in den USA. Anlass war seinerzeit die Veröffentlichung einer längeren Studie von zwei renommierten amerikanischen Politikwissenschaftlern, John Mearsheimer (Chicago) und Stephen Walt (Harvard) über den außerordentlichen (und in ihrer Ansicht nach schädlichen) Einfluss der „Israel-Lobby“ auf die amerikanische Außenpolitik, insbesondere natürlich die im Nahen bzw. wie Briten und Amerikaner sagen: Mittleren Osten. Mearsheimer und Walt hatten seinerzeit mit der Monatszeitschrift „The Atlantic“ vereinbart, eine gekürzte Fassung ihrer zunächst nur im Internet veröffentlichten Studie dort zu veröffentlichen, aber auf starken Druck – offenbar von eben jener „Israel-Lobby“ – zog die Zeitschrift im letzten Moment ihre Zusage zurück. Die beiden Verfasser mussten mit ihrer Wortmeldung ins Exil gehen: am 23. März 2006 erschien in der „London Review of Books“ jener Aufsatz, der in der amerikanischen Zeitschrift nicht erscheinen sollte. Dies war verbreitungstechnisch natürlich gar kein großer Verlust, denn die Sprache blieb ja die gleiche, und die LRB ist in den großen Buchhandels-Ketten der USA beinahe ebenso häufig zu finden wie „The Atlantic“. Im Übrigen wurde durch die genötigte Selbstzensur die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit nur gesteigert.
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