Thomas Greven, März 2015
Anmerkung: eine gekürzte, dafür bebilderte Version dieses Beitrags erschien am 30.03.2015 auf der Website des Tagesspiegels.
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Joe Sacco und die Krise des amerikanischen Journalismus
Eine Diskussion des Genres der Comic-Reportagen kann man wohl nur mit Joe Sacco beginnen. Der US-Amerikaner mit maltesischen Wurzeln, ausgebildeter Journalist, hat ab Anfang der 1990er Jahre mit seinem zunächst als Heftreihe erschienenen Palestine das Genre erfolgreich wiederbelebt und in der Folge auch programmatisch geprägt (2001; dt., Palästina, 2009). Die von Sacco akzeptierte mediale Zuschreibung „Comics Journalist“ wurde seither auch von anderen explizit übernommen, z.B. von Stephanie McMillan (The Beginning of the American Fall: A Comics Journalist Inside the Occupy Wall Street Movement, 2012).
Es ist kein Zufall, dass diese jüngere Entwicklung einer Verknüpfung von Comics und Journalismus (jenseits politischer Cartoons) in den USA ihren Ausgangspunkt hatte. Der amerikanische Journalismus befindet sich seit Jahrzehnten in einer tiefen Krise, verursacht durch die immer stärkere kommerzielle Orientierung der Medienwirtschaft und verstärkt durch eine spezifische Kultur der Professionalität, die sich durch die Bevorzugung offizieller Quellen und dem Verzicht auf Kontextualisierung zugunsten einer angeblichen Balance auszeichnet. In der amerikanischen Populärkultur findet sich eine recht beißende Kritik der Medienlandschaft in der Serie „The Newsroom“ von Aaron Sorkin, der allerdings eine Art Paralleluniversum kreiert, die zu Recht als journalistische Wunschwelt kritisiert wird. In seinem „A Manifesto Anyone“ richtete sich auch Joe Sacco (in: Journalism, 2012a; dt. Reportagen, 2013) explizit gegen die zwanghafte Kettung des US-Mainstream-Journalismus an Objektivitäts- und Ausgewogenheitsprinzipien (und implizit auch gegen die Dominanz der Profitinteressen). Vorteil des Comic-Journalismus sei es, dass die Notwendigkeit, “informed imagination” für die Re-kreierung von Ereignissen zu benutzen den Comic-Journalisten zu einer Positionierung zwänge und auch dazu, “to get to the bottom of a contested claim independently”. Die subjektive und interpretierende Arbeitsweise stünden jedoch nicht im Konflikt mit einer Verpflichtung auf Faktizität. Auch wenn diese, aus dem New Journalism stammende Subjektivität eine erfrischende Wirkung hat, welche bei Sacco durch Elemente des Gonzo-Journalism noch verstärkt werden, muss die grundsätzliche Herausforderung des amerikanischen Journalismus wohl als gescheitert gelten.
Einerseits hat ein Teil der US-Medienlandschaft inzwischen die traditionellen Professionalitätskriterien über Bord geworfen und betreibt unverhohlen Ideologieproduktion (vor allem Fox News) – eine solche Form der Positionierung hat Sacco sicher nicht angestrebt. Wichtiger ist andererseits im Zusammenhang der Diskussion von Comic-Reportagen, dass auch Saccos Arbeiten selbst m.E. seinem diesbezüglichen Anspruch zu selten genügen (zumal viele seiner Reportagen nicht in den USA, sondern in europäischen Zeitschriften und Zeitungen erschienen sind). Dort wo er die Grenzen des US-Mainstream-Journalismus bezüglich Kontext und Positionierung deutlich überschreitet, in seinen Büchern, bedarf es der Grenzüberschreitung nicht, denn viele amerikanische Journalisten schreiben gründlich recherchierte und kritische Bücher. Und dort wo es nötiger wäre – in periodisch erscheinenden US-Medien, obwohl es auch dort für kritische journalistische Reportagen einen Platz gibt, vgl. z.B. den Erfolg der in Pulphead versammelten Arbeiten von John Jeremiah Sullivan (2011) – gelingt es auch ihm kaum einmal. Treffendstes Beispiel ist seine eigene Begründung für das Buch Footnotes in Gaza (2009, dt. Gaza, 2011), welches entstanden ist, weil der Auftraggeber der ersten zugrundeliegenden Reportagen, Harper‘s Weekly, die historische Kontextualisierung ablehnte. Die Bedeutung von Saccos Arbeiten für das Genre der Comic-Reportagen soll mit diesen Beobachtungen nicht in Frage gestellt werden; sie ist unbestritten und wird auch akademisch gewürdigt (Daniel Worden, Hrsg., The Comics of Joe Sacco: Journalism in a Visual World, erscheint 2015 bei University Press of Mississippi).
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Die Vorläufer und ihre Ablösung
In diesem Zusammenhang ist bemerkenswert, dass Sacco in einer seiner jüngeren Arbeiten gewissermaßen zu den Ursprüngen des Genres zurückkehrte und begleitende Illustrationen und kürzere Comics für die journalistischen Reportagen eines Autors vorlegte, allerdings wiederum in Buchform (Days of Destruction, Days of Revolt, mit Chris Hedges, 2012). Die bereits im 19. Jahrhundert erschienen gezeichneten bzw. illustrierten Artikel z.B. in La Caricature, L’Illustration, The Graphic, Le Journal Illustré und Le Petit Journal waren zwischenzeitlich vom Photojournalismus verdrängt worden. Fernsehreportagen und Dokumentarfilme taten später ihr Übriges, um sie gewissermaßen technologisch überflüssig zu machen. Warum also ihre jüngere Renaissance auch in Europa, insbesondere in Frankreich, wo mit XXI und La Revue Dessinée gleich zwei Magazine mit recht großer Verbreitung Comicreportagen großen Raum geben bzw. ganz auf sie ausgerichtet sind (vgl. des Weiteren auch die „unabhängige“ Revue annuelle polygraphique DDPP, früher Dame pipi comix bei The Hoochie Coochie, https://www.du9.org/entretien/gerald-auclin/)? Insbesondere angesichts der Kosten, die durch gründliche Recherchen und den Platzbedarf verursacht werden sind Reportagen für traditionelle Qualitätsmedien ein immer größeres Problem; bei Comic-Reportagen verschärfen sich diese Probleme aufgrund der „Langsamkeit der Comics“ sogar noch. Ist die Wiederbelebung des journalistischen Traditionsformats „Reportage“ in dem neuen Medium Comic gar ein Element der Rettung des Printjournalismus? Jedenfalls passt sie in den Kontext aktueller Entwicklungen wie der zum „slow journalism“ (vgl. https://www.slow-journalism.com/) und zu crowd-finanzierten Reportagen-Magazinen wie dem schweizerischen Reportagen (s.u.).
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Die jüngeren franko-belgischen Comic-Reportagen und ihre Vorbilder
Für die deutschen Leser ist aus dem franko-belgischen Raum vor allem Emmanuel Guibert ein Begriff, dank seiner dreibändigen Reportage über Afghanistan (Der Fotograf, mit Didier Lefèvre und Frédéric Lemercier, 2008/2009). Insbesondere in Frankreich hat sich das Genre inzwischen aber sehr breit entwickelt. Im Interview mit Christian Gasser erklärt Franck Bourgeron von La Revue Dessinée, einer reinen Comicreportage-Vierteljahreszeitschrift, die ihren Start per Crowd Funding finanzieren konnte und heute so viele Abonnenten hat, dass sie ohne Werbung erscheinen kann, den derzeitigen Erfolg so: „Jeder ist heute Fotograf“ (Strapazin Nr. 115/2014, S. 36). Die Leser seien medienkompetent genug, der Authentizität von Fotos nicht zu trauen. Comics hätten den Vorteil, auf mehreren Ebenen gleichzeitig erzählen zu können. Diese Komplexität, aber auch die Langsamkeit der Comic-Reportage erlaubten Distanz und Reflexion. Für die Rettung des Journalismus hält er die Comic-Reportage nicht, aber die derzeitige Krise des Printjournalismus erkläre ihren Erfolg auch als „Modephänomen“ (ebd.).
Direkte Vorläufer bzw. Vorbilder von La Revue Dessinée und der Reportagezeitschrift XXI, in der pro Ausgabe jeweils eine Comicreportage enthalten ist, sind die ersten wirklichen Comic-Reportagen z.B. in den satirischen Magazinen Hara-Kiri und dann Charlie Hebdo (wiederum inspiriert vom amerikanischen Comix-Underground) sowie das Magazin TOC, in dem von 2003 bis 2007 je Ausgabe eine Comicreportage erschien. Allerdings zeichnet sich die überwiegende Mehrheit der jüngeren Reportagen im Gegensatz zu diesen Satiren durch große Ernsthaftigkeit aus, auch wenn sich nicht wenige Autoren des Stilmittels bedienen, das im Haupttext Gesagte durch die Zeichnungen und Sprechblasentexte ironisierend zu konterkarieren oder zu kommentieren. In Abgrenzung zur global orientierten XXI, von der zwanzig gesammelte Reportagen in Buchform vorliegen (Collectif XXI, 2012: Grands Reporters. 20 histoires vraies), hat die vollständig der Comic-Form gewidmete La Revue Dessinée inzwischen einen Fokus auf „Reportagen aus der Umgebung“ (gemeint ist Europa) und auf Umwelt- und Energiefragen (Interview mit Franck Bourgeron, S. 35).
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Zur thematischen Vielfalt und Qualität von neueren Comic-Reportagen
Bourgeron führt allerdings aus, dass er „nie ein Thema mit der Begründung ablehnen [würde], es sei für den Comic ungeeignet“ (ebd.). Tatsächlich sorgen die Themenwahl und -vielfalt und die professionelle Ausführung der Comic-Reportagen inzwischen mit dafür, dass Comics zunehmend auch jenseits des Kunst- und Kulturbetriebs sowie der Fanszenen ernstgenommen werden. Die Autoren und Zeichner von Comic-Reportagen greifen gesellschaftliche Missstände auf, dokumentieren Krisen und Kriege, aber auch (scheinbar) Alltägliches. Sie arbeiten wie Journalisten, bedienen sich aber der Neunten Kunst – haben wir es also mit Journalismus oder mit Kunst bzw. (graphischer) Literatur zu tun? La Revue Dessinée lanciert inzwischen sogar eigene Projekte, wie z.B. zum „Erstarken des Nationalismus in Europa“ (ebd.). Verstärkt dies den journalistischen Charakter der Arbeiten, oder wird hier zunehmend Auftragskunst produziert, die von politischen Botschaften im Sinne des Auftraggebers überfrachtet zu werden droht, so wie man es von Megaprojekten wie der documenta in Kassel kennt?
Es scheint mir unmittelbar einsichtig, dass zur Bewertung von Comic-Reportagen zuerst journalistische Maßstäbe angelegt werden müssen, d.h. inhaltliche Wahrhaftigkeits- und Authentizitätskriterien sind für dieses Genre wichtiger als ästhetische und formale Kriterien. Es gilt also zu prüfen, ob die subjektive Interpretationstätigkeit, die laut Sacco für den Comic-Journalismus zwangsläufig ist und die aus seiner Sicht – Robert Fisk zitierend – normativ als “neutral and unbiased on the side of those who suffer“ erfolgen soll, journalistischen Ansprüchen genügt (Sacco 2012a). Eine sklavische Bindung an (vermeintliche) Fakten ist durch diese Standards aber nicht zwingend; diese würde schlicht zur erzählerischen Erstarrung führen und der Comic-Reportage ihren Vorteil gegenüber reinen oder mit Fotos illustrierten Texten nehmen. Auch der ästhetische Gehalt der Comic-Reportagen ist also zu prüfen.
Im Sammelband „Grand Reporters“ aus der Zeitschrift XXI wie auch in den Ausgaben von La Revue Dessinée wird bereits auf den ersten Blick deutlich, dass auch die Autoren und Zeichner dazu tendieren, journalistische Ansprüche an die erste Stelle zu setzen und sie zu erfüllen. Dies gelingt der großen Mehrzahl der Beiträge m.E. in beeindruckender Weise. Sie sind dadurch aber zwangsläufig, weil komplexe Zusammenhänge dargestellt werden, überwiegend sehr textlastig. Dies verlangsamt den Lesefluss und geht nicht selten auf Kosten traditioneller Stärken des Comics. Im Eröffnungsbeitrag von „Grand Reporters“ widmet sich der in Deutschland bisher noch nicht verlegte Jean-Philippe Stassen (2012a) der afrikanischen Flüchtlingskrise und dokumentiert die Situation im Süden Spaniens (Les visiteurs de Gibraltar). Seinem Zeichenstil bleibt er dabei durchaus treu, kräftige Pastelltöne und ausdrucksstarke Porträts, aber die Textfülle macht eine komplexe und kreative Seitengestaltung fast unmöglich und so geraten ihm viele Bilder und Bildstrecken zur reinen Illustration des Begleittextes. Es mangelt diesem und den meisten anderen Comic-Reportagen schlicht an Dynamik im Bildfluss.
Auch Stassens zweiter Beitrag (2012b), der von Kindersoldaten im Kongo erzählt, ist äußerst textlastig und weist wenige kreative Seitengestaltungen auf (L’étoile d’Arnold). Hier aber wird ein anderes Problem der meisten Comic-Reportagen, die erzählerische Enge, besser gelöst bzw. bearbeitet. Da die Comic-Reportagen in der Regel keine kontinuierlich präsenten Protagonisten bzw. Identifikationsfiguren aufweisen und dadurch weniger Dialoge als vielmehr begleitende Fließtexte den Fortgang der Erzählung antreiben, mangelt es vielen Comic-Reportagen auch an erzählerischer Dynamik und Spannung. Die von Joe Sacco und anderen, wie z.B. Agnès Montanari in ihrer von Ugo Bertotti wunderbar umgesetzten Reportage zur Situation der Frauen im Yemen (Les Reines de Saba, 2012), gewählte Option, sich selbst als Fragenden ins Bild zu setzen, erhöht immerhin die Dialogdichte, trägt aber dann nicht für die Identifikation, wenn der Protagonist aus der Beobachterposition heraus agiert, und im Regelfall auch nicht für die Erhöhung der Erzähldynamik, weil die Reportage aus einer diskontinuierlichen Abfolge von Gesprächen besteht. Stassen aber fokussiert auf eine Figur, den ehemaligen Kindersoldaten Arnold, und kann teilweise beide Probleme lösen, indem er dessen bewegende Geschichte erzählt und ästhetisch und erzählerisch inszeniert.
Jacques und Pierre Ferrandez, Vater und Sohn, wählen eine andere Methode zur Erzeugung von erzählerischer Dynamik und Spannung (Père et fils, 2012). Sie fiktionalisieren ihre in Kuba dokumentierten Erfahrungen in einer Vater-Sohn-Geschichte, welche die Ideale der Generation der Revolutionäre mit den Enttäuschungen und Hoffnungen der Jüngeren konfrontiert. Grafisch und farblich ist der Comic ansprechend – die morbide Schönheit des Zerfalls in Havanna ist wunderbar eingefangen – doch die Geschichte wirkt arg konstruiert, auch weil die Autoren sehr bemüht sind, so viele Aspekte des kubanischen Alltags einzubauen wie möglich. Die Protagonisten werden so zu wandelnden Projektionsflächen von Elementen der kubanischen Hoffnung und Misere.
Grundsätzlich kann als eine klare Stärke von Comic-Reportagen festgehalten werden, dass es den Autoren und Zeichnern oft gelingt, dem Leser das Eintauchen in eine ihm fremde Atmosphäre zu ermöglichen. Fotos, wie sie von manchen Zeichnern eingestreut werden, z.B. vom in Deutschland vor allem durch seine Afghanistan-Reihe Der Fotograf bekannten Zeichner Emmanuel Guibert in Des Nouvelles d’Alain über die Situation der Roma in Europa (mit Alain Keler und Frédéric Lemercier, 2012), sind dafür meist nicht nötig. Manchmal hat man fast die Gerüche in der Nase, wenn der Blick des zeichnenden Auges z.B. durch einen Slum von Mumbai streift, wie in der Reportage von Maximilien Le Roy über eines von über fünftausend mittelständischen Unternehmen in dem von stadtplanerischer Verdrängung bedrohten Dharavi (Mon entreprise dans un bidonville, 2012). Wer Slums, wer informelle Arbeit, nur mit Armut und Elend assoziiert, wird hier eines Besseren belehrt. Es existieren auch funktionierende Gemeinwesen, unternehmerischer Erfolg, der mit paternalistischer Sorge für die Angestellten einhergeht, familiärer Alltag. Joe Saccos Reportage über indische Bauern (Les fermiers aux pied nus, 2012), die auch in deutscher Sprache vorliegt (in: Reportagen, 2013), zeigt dagegen die Brutalität des indischen Landlebens unter dem Eindruck des überkommenen Kastenwesens. Saccos Kombination von teilnehmender Beobachtung, historischer und kultureller Kontextualisierung und Positionierung auf Seiten der Schwachen wirkt in diesem für ihn neuen Zusammenhang frischer und bewegender als zuletzt, ohne je sentimental zu werden.
Eine ganze Reihe von Comic-Reportagen haben einen autobiographischen Zugang – eine über teilnehmende Beobachtung hinausgehende Beteiligung des Berichtenden am Geschehen. Dies überschreitet gelegentlich die konzeptionellen Grenzen einer journalistischen Reportage, so wie z.B. in dem von beiden Betroffenen verfassten Geschichte Un amour de Chine, die fast ohne Dialoge und mit durchaus stimmungsvollen Bildern von der Begegnung und Liebe eines Franzosen und einer Chinesin im Kontext der interkulturellen Herausforderung erzählt (Deprez 2012). Andere autobiographische Ansätze schaffen es eher, den Charakter einer Reportage zu wahren, z.B. Hippolyte (2012a) in seiner auch als Einzelband vorliegenden Bericht über den Ferienort Saly im Senegal, den sein Vater – wie viele andere Franzosen auch – als Sehnsuchtsort für seinen Ruhestand ausgewählt hat. L’Afrique de Papa setzt sich mit dem begrenzten Respekt dieser weißen Community für ihre Wahlheimat auseinander. Die Weißen sehen nur das schöne Leben am Strand, für welches die Einheimischen bestenfalls die Kulisse und die Dienstleister abgeben. Hippolyte gelingt es, die widersprüchlichen Facetten dieses komplexen Zusammenlebens von Einheimischen und Expats aufzufangen, ohne vorschnell bestimmte Standpunkte und Sichtweisen zu diskreditieren; er verlässt sich zu Recht auf den Hang zur Selbstentlarvung. Bilder des senegalesischen Ringkampfs – wichtiger noch als Fußball (vgl. dazu den Band Yékini, le roi des arènes, von Lisa Lugrin und Clément Xavier, der den Ringkampf in seiner Bedeutung für die senegalesische Gesellschaft, Politik und Kultur behandelt, 2014) – bilden den stimmungsvollen und poetischen Rahmen für seinen Bericht.
Überhaupt Afrika: eine recht große Zahl von Comicreportagen aus dem frankobelgischen Raum beschäftigen sich mit dem Kontinent, Stassen z.B. auch in La Revue Dessinée, wo er über einen in Anlehnung an ein Viertel in Kinshasa „Matonge“ genannten Brüsseler Stadtteil schreibt, wo kongolesische und ruandische Einwanderer die Nachwehen des Völkermords in Ruanda verarbeiten, inklusive merkwürdigster Positionierungen in der belgischen Politik (Belge Congo, 2014). Hippolyte hat im XXI-Sammelband einen weiteren Beitrag zu Afrika (Les enfants de Kinshasa, 2012b). Er beschäftigt sich mit Straßenkindern in Kinshasa, Kongo, die von ihren Eltern der Zauberei verdächtigt werden, womit diese angesichts schicksalhafter Vorkommnisse wie Krankheit oder Arbeitslosigkeit einen oder mehrere Esser loswerden. Gleichzeitig bieten evangelikale Erweckungskirchen gegen Spenden einfache Heilsversprechen, was einer ständig steigenden Zahl selbsternannter Prediger einen populistischen Weg zu Wohlstand und Macht bietet. Den Kindern helfen sie mit ihren vorgeblichen Teufelsaustreibungen nicht. Hippolyte erzeugt eine starke erzählerische Dynamik durch seine eigene Präsenz im Comic im Zusammenspiel mit verschiedenen Mittelsmännern (siehe Joe Saccos The Fixer zur Problematisierung dieser Beziehung, dt. i.E., Sarajevo), welche ihrerseits auf komplexe Weise in die kongolesische Wirklichkeit zwischen Hilfsmaßnahmen für die Straßenkinder und der Macht der evangelikalen Kirchen verstrickt sind.
Ein weiterer Beitrag im XXI-Sammelband widmet sich in farbenprächtigen Bildern dem Haschischanbau und –handel im Norden Marokkos (La route du Kif, 2012). Renaud De Heyn wählt ebenfalls den Ansatz, sich selbst in der Interaktion mit seinen Gesprächspartnern zu zeigen, ist dabei aber sehr zurückhaltend. Seine Reportage ist eine Ausnahme, weil sie Einblicke in den Alltag einer Community zeigt. Schwierigkeiten und krisenhafte Entwicklungen werden zwar thematisiert, stehen aber nicht im Mittelpunkt.
Ganz anders im Band La Fantaisie des Dieux, Rwanda 1994 von Hippolyte und Patrick de Saint-Exupéry (2014), der auf der Basis von Recherchen des Journalisten de Saint-Exupéry eine Rückschau auf den Völkermord an den Tutsi versucht. Die fast hundert Seiten des Bandes erlauben den Autoren einen weniger textlastig-informativen, sondern eher poetischen Ansatz. Sie versuchen, in Bildern und wenigen Worten die Sprachlosigkeit und Fassungslosigkeit wiederzugeben, die die Betroffenen der Menschheitskatastrophe von 1994 erfasst. Dies ist ohne Zweifel ungleich fesselnder und bewegender als alle anderen hier besprochenen Reportagen. Es ergreift einen eine Mischung aus Wut, Trauer und Entsetzen, wenn man französischen Soldaten dabei zusehen muss, wie sie ihre Mitschuld an der Tragödie realisieren. Leider aber gehen Poesie und Emotionalität auf Kosten am Ende doch notwendiger Kontextinformationen. Ohne historisch-politischen Hintergrund kann der Leser den Band m.E. nicht völlig verstehen. Mindestens an einer Stelle kommt es sogar zu erheblicher Verwirrung, weil historische Zusammenhänge überhaupt nicht erläutert werden. Eine mögliche Erklärung für diese Leerstelle könnte immerhin sein, dass Autoren und Lektoren von den französischen und belgischen Lesern eine größere Vertrautheit mit dem frankophonen Afrika erwarten können. So erklärt sich vielleicht auch die Fülle der Reportagen zu den ehemaligen Kolonien Belgiens und Frankreichs: Es gibt ein Bewusstsein für die historisch-politische, ökonomische und auch kulturelle Verstrickung und auch eine intensive emotionale Bindung, die ein deutscher Leser nicht nachfühlen kann – und die eine gewisse Einzigartigkeit aufweist; Ähnliches kann für die ehemaligen englischen, portugiesischen und spanischen Kolonien nicht ohne Weiteres behauptet werden.
Es ist sicherlich zu begrüßen, dass ein Kontinent, der ansonsten medial recht stiefmütterlich behandelt wird, im Genre der (franko-belgischen) Comic-Reportagen solche Beachtung findet. Auch das deutsche Bild von Afrika, das verlässlich zwischen Katastrophen und Krisen auf der einen und Safari und Strandurlaub auf der anderen Seite changiert (auf den Wirtschaftsseiten neuerdings ergänzt von den angeblich so wachstumsstarken „afrikanischen Löwen“), hätte eine Korrektur dringend nötig. Doch ein afrikanischer Alltag, eine afrikanische „Normalität“ kommt auch in den Comic-Reportagen nicht vor.
Der Fokus auf Krisen und Probleme ist allerdings auch nicht zufällig. Comic-Reportagen, die sich Alltagsphänomenen widmen oder selbst grundsätzlich spannenden Themen, die aber keine krisenhafte Zuspitzung oder Aktualität aufweisen, sind oft überaus trocken und zäh. Die Textfülle, der Mangel an erzählerischer Dynamik und Bezugspersonen fallen dann insbesondere negativ ins Gewicht. Arbeiten wie z.B. Les pionniers du gaz des schiste von Sylvain Lapoix und Daniel Blancou (zur Entwicklung der Fracking-Technologie, in La Revue Dessinée 1, 2014) oder Sous le ciel d’Atacama von Olivier Balez und Pierre Christin (zu einem Weltraumobservatorium in Chile, in XXI, 2012) werfen die Frage auf, ob die Comic-Form signifikant zum Gelingen der Reportagen beiträgt, oder ob ein reiner Fließtext, vielleicht illustriert mit Fotos, nicht effektiver wäre. Als Leser habe ich für mich feststellen müssen, dass es hier auch auf die Exotik des Erzählortes ankommt, Arbeiten wie z.B. Un thé en Iran von Olivier Kugler (über einen Fernfahrer bei der Arbeit, in XXI, 2012) oder Les vertiges de Quito von Didier Tronchet (der darin schlicht von der Serpentinenstraße berichtet, in der er wohnt, in XXI, 2012), welche sich thematisch auf Alltagsphänomene konzentrieren, geben den Zeichnern dennoch viel Raum, um eine dichte und lebendige Atmosphäre zu schaffen. Möglicherweise ist der Zusammenhang zwischen der Effektivität der Comic-Reportagen und der thematischen Attraktivität von Krisen bzw. der ästhetischen Attraktivität von exotischen Erzählorten ein Problem für die Ausrichtung von La Revue Dessinée, die sich ja explizit dem (politischen) Nahraum widmen will, und ein Vorteil für die Reportagen in XXI, die thematisch meist in die Ferne schweifen.
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Comic-Reportagen im deutschsprachigen Raum
Im deutschsprachigen Raum sind bisher erst wenige Comic-Reportagen erschienen. Recht erfolgreich war die bereits erwähnte Reihe über die Afghanistan-Reisen des französischen Fotoreporters Lefèvre während der sowjetischen Besatzung von Emmanuel Guibert (Der Fotograf, 2008/2009). Das zweimonatlich in Bern erscheinende Magazin Reportagen hat zuerst mit Krieg der Fliegen von Pedro Lima, Philippe Psaïla und Jean-Paul Krassinsky einem Comic Raum gegeben (https://reportagen.com/content/krieg-der-fliegen) und in der Ausgabe 20 (2015) eine ältere Sacco-Reportage („Weihnachten mit Karadzic“; https://reportagen.com/content/srpska-1996) nachgelegt. Man kann gespannt sein, ob Reportagen den Weg von XXI geht und nun regelmäßig Comic-Reportagen veröffentlicht. Das Züricher Comic-Magazin Strapazin hat den Reportagen die Ausgabe vom Juni 2014 gewidmet (Nr. 115). Hier zeigen sich einige der oben genannten Probleme, sowie ein weiteres: Comic-Reportagen brauchen eine gewisse Länge, um ihre Vorteile auszuspielen. Das Strapazin-Heft enthält vier sehr kurze Beiträge (zum Luzerner Bahnhofsvorplatz, zu Gottesfigurenbauern in Kolkata, zu Buenos Aires und zu einem Krematorium), die lediglich mit Zeichnungen illustrierte Fließtexte sind und weitere sehr kurze Reportagen wie z.B. Olivier Kuglers ästhetisch ansprechende Arbeit John Ateiku. Ein Fischer in Ghana, die aber über Andeutungen einer thematischen Entwicklung nicht hinauskommen. Der beste Beitrag, neben einigen inhaltlich gelungeneren Kurzreportagen, stammt von Uli Lust, ist aber keine wirkliche Reportage, d.h. recherchebasierte journalistische Arbeit.
Eine Reportage des schon genannten Olivier Kugler, die auch im Sammelband von XXI enthalten ist, ist auf Deutsch als Einzelband erschienen (Mit dem Elefantendoktor in Laos, 2013). Kuglers eigenwilliger Stil, die ganze Seite oder Doppelseite für Text und Bild zu benutzen, Gutter nur durch Farbunterschiede oder Lücken anzudeuten und die Zeichnungen teilweise überlappend zu konzipieren, eignet sich sehr für Reportagen in exotischen Räumen. Es gelingt ihm, dem Leser die überbordende Realität des Dschungels und der Arbeitswirklichkeit der Elefanten, ihrer Führer und des mobilen Arztteams wirklich nahe zu bringen, ohne Voyeurismus und mit großem Respekt für die Porträtierten. Gelegentliches darstellerisches Chaos ist unvermeidlich und wird von Kugler dann und wann mit hilfreichen Pfeilen im Zaum gehalten. In der deutschsprachigen Ausgabe findet sich ein ausführlicher Appendix mit weiteren Erläuterungen und Fotos.
Im Jahr 2014 hat Carlsen zwei sehr unterschiedlich konzipierte Comic-Reportagen verlegt. Die Rückkehrer, geschrieben vom amerikanischen Filmemacher und Professor französischer Herkunft Oliver Morel und gezeichnet von Maël (2014), widmet sich – wie Morels Film On the Bridge (L’Âme en Sang, Amerikas verletzte Seelen) von 2010 – den posttraumatischen Belastungsstörungen von amerikanischen Soldaten, die im Irak und in Afghanistan gedient haben. Ohne Zweifel ist dies ein Thema von großer Brisanz, angesichts der schlicht unfassbaren, verachtenswerten Doppelmoral der USA im Umgang mit ihren Kriegsveteranen. Als Helden verehrt, mit Hurrapatriotismus in immer neue, angeblich „gute“ Kriege verwickelt, finden sich amerikanische Soldaten spätestens dann als vernachlässigte und vergessene, oft gebrochene Menschen wieder, wenn sie physisch oder psychisch nicht mehr „funktionieren“. Die Fortschritte bei der frontnahen medizinischen Versorgung haben dazu geführt, dass immer mehr Soldaten auch schwerste Verletzungen überleben, aber die amerikanische Gesellschaft scheint nicht in der Lage zu sein, für die Folgekosten Verantwortung zu übernehmen – die jüngsten Skandale bei dem für die Veteranen zuständigen Ministerium und bei den Krankenhäusern haben daran genauso wenig geändert wie die ständigen Amokläufe an Schulen an der liberalen Waffengesetzgebung. In der amerikanischen Populärkultur ist dieses Thema immer wieder aufgegriffen worden (man denke nur an die Filme Johnny got his gun, Coming home, First Blood – dt. Rambo), selten aber ist ergründet worden, wie es zu der strukturellen Vernachlässigung kommt – die selbst von aktiven Soldaten und ihren Familien so lange verdrängt wird, bis sie selbst betroffen sind. Auch der Comic geht dieser Frage nicht nach, sondern schildert Morels Begegnungen mit Kriegsheimkehrern während der Recherchephase für seinen Film. Maël gelingen durchaus eindrucksvolle Bilder, schwarz-weiß mit Rottönen, die Assoziationen an Blut wecken, in einem Stil, der wie die Ausführung eines Storyboards für einen Film aussieht. Die Geschichten der Soldaten und ihrer Familien sind anrührend. Und doch will der Funke nicht recht überspringen. Vielleicht steht der Autor selbst zu stark im Mittelpunkt, vor allem aber irritiert, dass er sich nicht recht zwischen journalistischer Reportage und Kunstprojekt entscheiden kann. Die verschiedenen Erzählfäden verheddern sich, der Autor springt hin und her. Dies mag das ständige Gefühlschaos symbolisieren, in dem die Betroffenen leben – Suizidgedanken stehen immer im Raum – aber der Eindruck bleibt, dass hier die Chance vertan wurde, das Thema fesselnder zu erzählen.
Der freie Journalist Alexander Bühler und die Zeichnerin ZAZA Uta Röttgers versuchen in ihrem Band Emilio Tasso. Eine Abenteuerreportage (2014), diese Spannung durch eine teilweise Fiktionalisierung zu erzielen. Der fiktive Journalist Tasso – wohl kein reiner Alter Ego des Autors Bühler – gelangt im Kongo zufällig an Informationen über eine Episode aus der belgischen Kolonialzeit und geht diesen nach, obwohl oder gerade weil er bei seinen Recherchen auf Misstrauen und Abwehrverhalten bis hin zu Drohungen stößt. Wie bei Alfred Hitchcock gibt es eine Art MacGuffin, Uran-Brennstäbe für den geplanten Palast des belgischen Königs (in dessen Privatbesitz der Kongo lange war), und der Protagonist steckt in diversen Klemmen, die an Abenteuercomics und –filme erinnern – wie auch die dynamischen, schwarz-weißen Zeichnungen und Seitenkompositionen. Am Ende jedoch überzeugt die Mischform zwischen Reportage und Abenteuer nicht. Man interessiert sich nicht wirklich für den Protagonisten, weil dieser eindimensional bleibt und seine Interaktionen oberflächlich. Und durch die teilweise Fiktionalisierung wird der Authentizitätsanspruch der journalistischen Anteile fragwürdig.
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Abschließende Bewertung
Sicherlich kann man einige allgemeine vergleichende Beobachtungen zum Genre der Comic-Reportage machen, wie ich es versucht habe, aber der Mehrwert von Comic-Reportagen lässt sich nicht pauschal bestimmen. Die Frage nach der journalistischen wie nach der ästhetischen Qualität muss fallweise beantwortet werden, und die Antworten liegen selbstverständlich auch im Auge des Betrachters. M.a.W., dass einige Comic-Reportagen mich thematisch nicht sonderlich interessiert haben, hat nicht notwendigerweise etwas mit ihrer journalistischen Qualität zu tun und gar nichts mit dem Medium Comic. Dieses ist ohne Zweifel für das Genre der Reportagen geeignet. Angesichts des erheblichen Kostenvorteils gegenüber Film- und Fernsehreportagen könnten Comic-Reportagen durchaus weiter reüssieren, auch in Deutschland. Teuer bleibt diese altehrwürdige Form des Journalismus dennoch. Vielleicht ist auch hier eine Crowdfunding-Initiative möglich, die den Comic-Journalisten die Freiheit zur aufwändigen Recherche und Produktion gibt.
Literatur
Balez, Olivier, und Pierre, 2012: Sous le ciel d’Atacama, in: Collectif XXI, Grands Reporters. 20 histoires vraies, Paris: Les Arènes.
Bourgeron, Franck, 2014 : Interview, in : Strapazin Nr. 115: REPORTAGEN.
Bühler, Alexander, und ZAZA Uta Röttgers, 2014: Emilio Tasso – Eine Abenteuerreportage, Hamburg: Carlsen.
De Heyn, Renaud, 2012: La route du Kif, in: Collectif XXI, Grands Reporters. 20 histoires vraies, Paris: Les Arènes.
Deprez, Denis, 2012 : Un amour de Chine, in: Collectif XXI, Grands Reporters. 20 histoires vraies, Paris: Les Arènes.
Ferrandez, Jacques, und Pierre Ferrandez, 2012: Père et fils, in: Collectif XXI, Grands Reporters. 20 histoires vraies, Paris: Les Arènes.
Guibert, Emmanuel ; Alain Keler und Frédéric Lemercier, 2012: Des Nouvelles d’Alain, in: Collectif XXI, Grands Reporters. 20 histoires vraies, Paris: Les Arènes.
Guibert, Emmanuel ; Didier Lefèvre und Frédéric Lemercier, 2008/2009: Der Fotograf (drei Bände), Zürich: Edition Moderne.
Hippolyte, 2012a: L’Afrique de Papa, in: Collectif XXI, Grands Reporters. 20 histoires vraies, Paris: Les Arènes.
Hippolyte, 2012b: Les enfants de Kinshasa, in: Collectif XXI, Grands Reporters. 20 histoires vraies, Paris: Les Arènes.
Hippolyte und Patrick de Saint-Exupéry, 2014: La Fantaisie des Dieux, Rwanda 1994, Paris: Les Arènes.
Kugler, Olivier, 2012: Un thé en Iran, in: Collectif XXI, Grands Reporters. 20 histoires vraies, Paris: Les Arènes.
Kugler, Olivier, 2013: Mit dem Elefantendoktor in Laos, Zürich: Edition Moderne.
Kuglers, Olivier, 2014: John Ateiku. Ein Fischer in Ghana, in: Strapazin, Nr. 115: REPORTAGEN.
Lapoix, Sylvain, und Daniel Blancou, 2014 : Les pionniers du gaz des schiste, in : La Revue Dessinée, Nr. 1.
Le Roy, Maximilien, 2012: Mon entreprise dans un bidonville, in: Collectif XXI, Grands Reporters. 20 histoires vraies, Paris: Les Arènes.
Lima, Pedro; Philippe Psaïla und Jean-Paul Krassinsky: Krieg der Fliegen, in: Reportagen, Nr. 17.
Lugrin, Lisa, und Clément Xavier, 2014: Yékini, le roi des arènes, Poitiers: Édition FLBLB.
McMillan, Stephanie, 2012: The Beginning of the American Fall: A Comics Journalist Inside the Occupy Wall Street Movement, New York: Seven Stories Press.
Maël/Olivier Morel, 2014: Die Rückkehrer. Wenn der Krieg im Kopf nicht endet, Hamburg: Carlsen.
Montanari, Agnès, und Ugo Bertotti, 2012: Les Reines de Saba, in: Collectif XXI, Grands Reporters. 20 histoires vraies, Paris: Les Arènes.
Sacco, Joe, 2001: Palestine, Seattle: Fantagraphics Books (dt. Palästina, Zürich: Edition Moderne, 2009).
Sacco, Joe, 2003: The Fixer: A Story from Sarajevo, Montreal: Drawn and Quarterly Books (dt., Sarajevo, Zürich: Edition Moderne, i.E.).
Sacco, Joe, 2009: Footnotes in Gaza, New York: Metropolitan Books (dt. Gaza, Zürich: Edition Moderne, 2011).
Sacco, Joe, 2012a: Journalism, New York: Metropolitan Books (dt. Reportagen, Zürich: Edition Moderne, 2013).
Sacco, Joe, 2012b: Les fermiers aux pied nus, in: Collectif XXI, Grands Reporters. 20 histoires vraies, Paris: Les Arènes. (dt. in: Reportagen, Zürich: Edition Moderne, 2013).
Sacco, Joe, 2015: Srpska 1996. Weihnachten mit Karadzic, in: Reportagen, Nr. 20.
Sacco, Joe, und Chris Hedges, 2012: Days of Destruction, Days of Revolt, New York: Nation Books.
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