E-Learning-Kurs als Ergänzung zum Seminar

Kurzbeschreibung

Der E-Learning-Kurs stellt in sechs Modulen Informationen und praktische Übungen zu den Techniken und Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens in der Altgermanistik zur Verfügung. Er begleitet eine zweiwöchig stattfindende seminaristische Übung.

Der E-Learning-Kurs soll insbesondere folgende Aspekte stärken:

  1. Er wirkt aktivierend, indem er den Studierenden praktische Übungen abverlangt.
  2. Er fördert Kommunikation und Austausch, indem die Studierenden zur Abfassung kurzer Statements und Kommentierung derselben verpflichtet werden.
  3. Er unterstützt die Nachhaltigkeit des Gelernten, indem er als fachgerechtes Kompendium fungiert, welches die wichtigsten Regeln und Hilfsmittel des Faches enthält und für die Studierenden auch nach dem Kurs zugänglich macht.

Werkzeuge

Blackboard (Wikis, Blogs, Selbsttests, Materialien und Links)

1. Wikis:

Ein Hauptelement des Kurses sind Wikis, welche die Studierenden in unterschiedlichen Kursphasen anlegen. Die Arbeit folgt dabei immer demselben Schema: Die Studierenden sichten zur Verfügung gestellte Materialien zu einem Thema (etwa ein Wörterbuch, ein Nachschlagewerk, eine Webseite) und fassen ihre Erkenntnisse in einem kurzen (500 Wörter) und prägnanten Text mit einem Beispiel zusammen. So entstehen Einführungstexte, mittels derer sich das ganze Seminar schnell informieren kann.

2. Blog

Das Blog wird vor allem als kommunikatives Instrument genutzt. Die Studierenden müssen zu einer Frage ohne weitere Vorbereitung mit einem kurzen Satz Stellung nehmen. So entsteht eine lange Reihe von Statements, die in der Zusammenschau einen guten Überblick über das Problemfeld geben. Zudem haben die Studierenden die Möglichkeit, sich gegenseitig zu kommentieren, was das dialogische Moment verstärkt.

3. (Selbst-) Tests

Dort, wo die Bearbeitung der Materialien nicht durch Wikis geprüft wird, stehen (Selbst-) Tests am Ende der einzelnen Module. Sie sind Voraussetzung für das Fortfahren im Kurs. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Studierenden alle Inhalte bearbeiten. Je nach Inhalt haben die Tests unterschiedliche Formen. Wo Wissen zu prüfen ist, sind die Tests automatisiert. In einem Fall ist eine umfangreichere Aufgabe zu bearbeiten und mit einem kurzen Text abzuschließen. Hier werden die Texte kontrolliert, allerdings nicht benotet.

4. Materialien und Links

Den Hauptbestandteil des Kurses machen Materialien und Links aus, die in ihrer Gesamtheit auch als eine digitale Einführung ins Fach gelten können. Der Kurs beinhaltet:

  • Beschreibungen und Links zu allen wichtigen Wörterbüchern, Datenbanken, Nachschlagwerken und Webseiten
  • Einführende Texte und Beispiele zu den wichtigsten Methoden und Hilfsmitteln
  • Umfangreiche Angaben mit Beispielen zur Form bibliographischer Angaben
  • Teilweise multimedial aufbereitetes Material zum Selbststudium

Umsetzung

Im Rahmen des Seminars werden die E-Learning-Module in zwei unterschiedlichen Szenarien eingesetzt. Die zu benutzenden Werkzeuge bleiben dabei möglichst gleich, um den Erklärungsaufwand für das Technische klein zu halten.

1. Selbständige Erarbeitung von Inhalten

  1. Den Studierenden werden online Materialien zu einem Thema zur Verfügung gestellt, die sie selbstständig sichten, bewerten und ggf. ergänzen können.
  2. Die Studierenden entwickeln ggf. kollaborativ eine einführende Präsentation (z. B. Wiki oder Prezi) zu ihrem Thema.
  3. Die Ergebnisse werden von den Lehrenden überprüft und ggf. zur Überarbeitung kommentiert zurückgegeben.
  4. Die Ergebnisse werden für das Seminar veröffentlicht und stehen allen als Informationsquelle zur Verfügung.
  5. Im Seminar kann entweder auf den Ergebnissen aufgebaut werden oder es erfolgt eine Sicherung/Rekapitulation der Ergebnisse.

2. Aufarbeitung/Anwendung von Inhalten der Seminarsitzung

  1. In der Seminarsitzung wird ein Thema präsentiert, theoretisch entwickelt und/oder diskutiert.
  2. Die Studierenden wenden die Ergebnisse der Seminarsitzung an, indem sie das theoretisch Erörterte praktisch anwenden oder weiterentwickeln.
  3. Die Ergebnisse werden von den Lehrenden gesichtet und ggf. bewertet bzw. mit einem Feedback versehen.

 

Erfahrungen des Lehrenden

  • Die Entwicklung eines E-Learning-Kurses verlangt nach einer genaueren Auseinandersetzung mit Inhalt und Didaktik eines Seminares als die gewöhnliche Präsenzlehre.
  • Die Lehre mit einem E-Learning-Kurs verlangt nach einer intensiven Auseinandersetzung des Lehrenden mit der Technik und den jeweils akuten Problemen.
  • In der Summe ist der Zeitaufwand, wenn das Angebot nicht bereits zur Verfügung steht, deutlich höher als bei einem konventionellen Seminar.
  • Benutzer von E-Learning-Angeboten sind schnell frustriert, wenn technische Probleme oder inhaltliche Fehler auftreten.
  • Die Erledigung von Aufgaben muss mit deutlich höherem Druck eingefordert werden.
  • Das E-Learning ermöglicht es, gerade in großen Lerngruppen deutlich mehr Studierende zu erreichen und zu aktivieren.
  • Mit gut durchdachten und funktionierenden E-Learning-Angeboten sind die Studierenden meistens sehr zufrieden.
Überblick Blackboard-Kurs / Modul 1

Adaption auf die eigene Lehre

Haben Sie Fragen, Anregungen, Ideen oder schon eigene Erfahrungen mit der Digitalisierung von Lehr-/Lernszenarien? Teilen Sie diese hier gerne – die anderen Lehrenden freuen sich über Praxisberichte! Auch Ihre Fragen werden hier beantwortet!

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