Anestesie
Tutto sta nel cominciare. La prima volta, percorrendo sdraiati nel letto-barella i corridoi che dalla corsia portano in sala operatoria, si è invasi dalla tristezza mista ad angoscia tipica delle separazioni e delle partenze. La sensazione si stempera le volte successive perché sappiamo cosa ci aspetta, se l’anestesia è fatta bene: il vuoto, il nulla, l’azzeramento. Entriamo in un nero assoluto dove il tempo smette di colpo portando con sé tutto quello che crediamo di essere. Sai che puoi entrarci per sempre e impari che “per sempre” non sai cosa significa. Quella che sperimenti è una morte con — se tutto va bene (o male?) — risveglio. Quanto dura? Non esiste durata. Per te è uno schiocco di dita, un battito di ciglia. Più filosofica invece è quella che chiamano sedazione: ci sei e non sei tu, entri in uno spazio di echi e di luci, ascolti le parole tra medici e infermieri che trafficano intorno al corpo che chiami tuo e scopri che si tratta di una frase impropria. Il corpo viene tagliato, scavato, ricucito. Il mondo è remoto, tu sei esattamente dove questo verbo ha senso. Sei indifferente, non separi più nulla, il bene dal male, la sapienza dalla malattia. La coscienza in questo nuovo paese non c’è mai stata e non c’è. L’anestesia è la patria dei pirroniani dove regna l’afasia, l’apatia, l’adiaforia. Qualunque sia il tuo credo la sala operatoria ci trasforma in scettici. Al risveglio, se la morfina è stata ben dosata, sei felice. La realtà è piena di sorprese, le flebo sfavillano di luce acquatica, il verde del tavolo di formica è un fondo marino venato di ombre diverse. Osservi la bellezza fuori di te, oltre lo spazio che conosci. Chissà.
Minuscola entità vivente venuta avanti filtrando carbonio e azoto. Ossigeno e idrogeno.
Oggi la luna è la luna sbozzata, gibbosa e sfocata che precede un’alba invernale, piovosa. Osservare il cielo, le nuvole, i pianeti e gli aerei. Venere, Marte, la Via Lattea e chi sta per atterrare. È vero l’aereo è il nostro sublime moderno. Dentro un temporale per due volte, l’aereo si è inabissato proprio come succede ai traghetti in tempesta, il corpo viene scosso, il terrore può far vomitare ma anche può impedire di vomitare. Quando s’intravede la terra si prova un sollievo irragionevole.
Anedda, A., Anestesie da Geografie, Garzanti 2021: 99-100.
Übersetzung von Polina Atasanova (SoSe 2021)
Anästhesien
Alles dreht sich um das Anfangen. Als man das allererste Mal in einer Trage liegt und die Flure, die zum Operationssaal führen, entgegenläuft, wird man von einer Mischung aus Traurigkeit und Angst überfallen, die typisch für Trennungen und Abreisen ist. Dieses Gefühl lässt von Mal zu Mal nach, weil wir wissen, was auf uns zukommt, falls die Wirkung der Anästhesie erfolgreich ist: die Leere, das Nichts, die Nulllage. Wir treten in eine absolute Schwärze hinein, in der die Zeit plötzlich stehen bleibt und alles mitreißt, was wir zu sein glauben. Du weißt, dass Du dort für immer bleiben kannst, und lernst, dass Du gar nicht weißt, was für immer“ bedeutet. Das was Du erfährst ist einen Tod mit – wenn alles gut (oder schief?) läuft – Erwachen. Wie lange dauert es? Es gibt keine Dauer. Für Dich ist es wie ein Fingerschnippen, ein Wimpernschlag. Viel Philosophischer ist hingegen, das, was man Sedierung nennt: Du bist da, aber das bist Du es nicht, Du betrittst einen Raum voller Echos und Lichter, Du lauschst die Worte zwischen Ärzte und Krankenschwestern, die sich um den Körper drehen, den Du deins nennst, und Du stellst fest, dass diese Betrachtung missbräuchlich ist. Der Körper wird geschnitten, gegraben und wiederzugenäht. Die Welt ist entlegen,1 Du befindest dich genau dort, wo dieses Verb Sinn ergibt. Du bist gleichgültig, Du trennst nichts mehr, nicht Mal das Gute vom Bösen, nicht Mal die Weisheit von der Krankheit. In diesem neuen Land hat es nie ein Bewusstsein gegeben und es gibt es selbst jetzt nicht. Die Anästhesie ist die Heimat der Pyrrhonen, wo Aphasie, Apathie und Adiaphorie herrscht. Was auch immer Dein Glauben ist, verwandelt uns der Operationssaal in Skeptikern. Beim Erwachen, falls das Morphium richtig dosiert wurde, bist Du glücklich. Die Realität ist voller Überraschungen, die Tropfen funkeln mit aquatischem Licht, das Grün des Formica Tisches ist ein Meeresboden geädert von verschiedenen Schatten. Du betrachtest die Schönheit außerhalb Dich selbst, jenseits des Raums, den du kennst. Wer weiß.
Winziges Lebewesen, vorwärtsgekommen, indem es Kohlenstoff und Stickstoff gefiltert hat. Sauerstoff und Wasserstoff.
Heute ist der Mond ein Mond, der entworfen, bucklig und verschwommen ist und er geht einer winterlichen, regnerischen Morgengrau voraus.
Himmel, Wolken, Planeten und Flugzeuge beobachten. Venus, Mars, die Milchstraße und diejenigen, die kurz vor der Landung stehen. Es stimmt. Das Flugzeug ist unsere moderne Erhabenheit. Zweimal ist das Flugzeug in einem Gewitter versunken, genau wie es mit Fähren im Sturm geschieht, der Körper wird durchgeschüttelt, der Schrecken kann einen zum Erbrechen bringen, aber auch Erbrechen verhindern. Wenn man die Erde erblickt, spürt man eine unbegründete Erleichterung.
1 Entlegen: (it. remoto) wird in diesem Fall als Verb von Antonella Anedda bezeichnet, obwohl es sich hierbei um ein Adjektiv handelt. Ich habe bei der Übersetzung aus diesem Grund nicht an die korrekte Form geachtet.