Praxisbezug der Islamwissenschaft

Recherchieren, lesen, diskutieren, schreiben: Eine Einführung in die Geisteswissenschaften entlang Edward Saids "Orientalism"

Nachtrag

Liebe Teilnehmer_innen des ABV Moduls,

Ich möchte Sie noch einmal daran erinnern, dass die finale Abgabefrist für Hausaufgaben o.ä. mit Siebenmeilenstiefeln näher kommt und Mittwochnacht (29.2. 24h) abläuft.

Desweiteren ist mir bei der Durchsicht Ihrer Texte aufgefallen, dass sich meine Nachlässigkeit bezüglich der Literaturangaben in Fußnoten perpetuiert hat. Da ich meine Texte vor allem auf Englisch schreibe, habe ich Ihnen alle Literaturangaben im Stil des der 15. Ausgabe des Chicago Manual of Styles (Chicago 15) gemacht. Da diese automatisch von meinem Literaturverwaltungsprogramm erzeugt werden, sind auch sämtliche Funktionsangaben für Herausgaber, Übersetzer etc. in Englisch, und das ist für eine deutsche Arbeit nicht die beste Wahl, bzw. bei den meisten Dozent_innen wohl einfach falsch. Bitte kopieren Sie also nicht einfach meine Literaturangaben in Ihre Fußnoten, sondern übersetzen Sie diese ins Deutsche.
Die in der Islamwissenschaft häufig als verbindlich betrachteten Stilangaben können Sie dem Leitfaden “Orientierung” entnehmen, den Sie am Institut bekommen können

  • Meine Angabe: Foucault, Michel. “Das Historische Apriori und das Archiv.” In Archivologie: Theorien des Archivs in Wissenschaft, Medien und Künsten. Edited by Markus Knut Ebeling, Stephan Günzel and Aleida Assmann. Translated by Ulrich Köppen. Berlin: Kulturverlag Kadmos, 2009: 107–112 [orig. published as L’Archéologie du savoir, 1969]
  • Ihre “Übersetzung” (Beispiel): Foucault, Michel. “Das Historische Apriori und das Archiv” In Ebeling, Knut Markus u.a. (Hrsg.): Archivologie: Theorien des Archivs in Wissenschaft, Medien und Künsten. Übersetzt von Ulrich Köppen. Berlin: Kulturverlag Kadmos, 2009: 107–112

Am Ende der letzten Sitzung hatten Sie mich nach dem Volltext des Buches “Das Unbehagen in der Islamwissenschaft” und weitere Werken, die die Disziplin kritisch beleuchten, gefragt. Leider habe ich einen Volltext nicht finden können und auch momentan keine Gelegenheit einen Scann zu erstellen. Das Buch selber findet sich aber im OPAC der FU etc. Hinsichtlich weiterer Texte, kamen vor allem die folgenden zur Sprache:

Bauer, Thomas. Die Kultur der Ambiguität: Eine Andere Geschichte des Islams. Berlin: Verlag der Weltreligionen, 2011.

Schöller, Marco. Methode und Wahrheit in der Islamwissenschaft: Prolegomena. Wiesbaden: Harrassowitz, 2000.

Mit herzlichen Grüßen,

Till Grallert

Ergänzung: Orientalism, an exchange (2.2.)

Anbei der Link zu der Debatte im New York Review of Books

Lewis, Bernard. 1982. The Question of Orientalism. The New York Review of Books, June 24.

Said, Edward W., Oleg Grabar, and Bernard Lewis. 1982. Orientalism: An Exchange. The New York Review of Books, August 12.

Reaktionen und Kritik (2.2.-16.2.)

Liebe Teilnehmer_innen des ABV Kurses,

Nachdem wir uns ausgiebig mit einigen theoretisch-methodologischen Grundlagen für Saids Überlegungen zu Orientalist beschäftigt haben und dafür ein bisschen mehr Zeit benötigt haben, als ursprünglich von mir anvisiert, müssen wir das restliche Programm ein bisschen straffen. Allerdings hoffe ich, dass dieses Programm nicht nur Frustration sondern auch Interesse und Verständnis für einen erkenntnistheoretischen Ansatz hervorgerufen hat.
Zwei der verbleibenden drei Sitzungen möchte ich der Reaktion auf “Orientalism” widmen. Dafür bieten sich sowohl Übersichtsartikel als auch direkte Kritik an Said und seinen Thesen von Seiten der von ihm als Orientalisten bezeichneten, sowie Saids Replik auf diese Kritik an. Eine gute Auswahl der bietet hierfür der folgenden Reader:

Macfie, Alexander Lyon (ed.). Orientalism: A Reader. Edinburgh, 2000.

Da ich bis Dienstagabend in der internetlosen Provinz weilen werde, kann ich auf Mails auch erst dann wieder antworten.

Mit herzlichen Grüßen,

Till Grallert

2. Februar: Bernard Lewis

Eine der polemischsten Kritiken in Saids Buch zielt auf (und (be)trifft) Bernard Lewis, der sich nicht lumpen ließ und eine scharfe Replik auf Said und die – in seinen Augen – neue Mode der Orientalismuskritik verfasste. Ein Abdruck dieser Replik ist in Macfies Reader zu finden:

Lewis, Bernard. “The Question of Orientalism.” In Orientalism: A Reader. Edited by Alexander Lyon Macfie. Cairo: American University in Cairo Press, 2000.

Allerdings gibt Macfie nicht den originalen Publikationsort an, sondern einen weiteren Nachdruck. Deswegen möchte ich Sie auffordern den originalen Text zu finden und die dann in diesem Medium anschließende Debatte nachzuverfolgen. Sollten Sie diese Debatte wider Erwarten nicht finden, werde ich die Reaktionen auf Lewis Polemik am Dienstag auf dem Blog posten. Außerdem sollten Sie sich die ursprüngliche Kritik an Lewis in “Orientalist” noch einmal anschauen.

Said, Edward W. Orientalism. London: Pinguin, 1978: 312–320

Bitte schreiben Sie als Hausaufgabe ein Thesenpapier zu den von Lewis erhobenen Vorwürfen.

9. Februar

al-ʿAzm, Sadik Jalal. “Orientalism and Orientalism in Reverse.” In Orientalism: A Reader. Edited by Alexander Lyon Macfie. Cairo: American University in Cairo Press, 2000: 217–238 [1981].

Said, Edward W. “Orientalism Reconsidered.” In Orientalism: A Reader. Edited by Alexander Lyon Macfie. Cairo: American University in Cairo Press, 2000: 345–361 [1985].

Den ursprünglichen Artikel gibt es auf JSTOR und dieser hat den Vorteil, dass der Scann nicht schon voller Anmerkungen ist:

Said, Edward W. “Orientalism Reconsidered.” Cultural Critique , no. 1 (1985): 89–107.

16. Februar

Abschlussdiskussion und Rückkehr zu Saids Text.
Als Hausaufgabe eine erneute Fassung über die Frage was ist und warum betreiben wir Islamwissenschaft.

Archiv (26.1.)

Liebe Teilnehmer_innen des ABV Moduls,

Ich habe eben die Texte für die nächste Woche durchgesehen und dabei ist mir deutlich geworden, was für extreme Unterschiede sowohl in Länge als auch Komplexität zwischen beiden bestehen. Deswegen möchte ich vorschlagen, dass Sie all zunächst den Auszug aus Foucaults Archäologie des Wissens lesen und sich den Text von Derrida dann kursorisch anschauen. Bei letzterem sind mir vor allem die einleitenden Überlegungen und Assoziationen zur Etymologie des Archivs und dem Zusammenhang von Archiv und Archontes wichtig.

Da beide Texte aus dem gleichen Sammelband stammen, möchte ich Ihnen den kompletten Zusammenhang nicht vorenthalten und habe einen Scan hier online gestellt. Die Einleitung ist empfehlenswert, da hier eine erste Einordnung und Kritik von Derridas namensgebendem Projekt einer Archivologie unternommen und auf seine freie Interpretation von Etymologie und historischer-empirischer Forschung verwiesen wird. Nichtsdestotrotz sind diese Überlegungen für unseren Gegenstand eines hegemonialen Diskurses “Orientalismus” und unsere Position in diesem erhellend.

Ebeling, Markus Knut, Stephan Günzel, and Aleida Assmann (eds.). Archivologie: Theorien des Archivs in Wissenschaft, Medien und Künsten. Edited by Markus Knut Ebeling, Stephan Günzel and Aleida Assmann. Berlin: Kulturverlag Kadmos, 2009.

Ebeling, Markus Knut and Stephan Günzel. “Einleitung.” In Archivologie: Theorien des Archivs in Wissenschaft, Medien und Künsten. Edited by Markus Knut Ebeling, Stephan Günzel and Aleida Assmann. Berlin: Kulturverlag Kadmos, 2009: 7–26.

Mit herzlichen Grüßen,

Till Grallert

Ergänzung: Analyse von Diskursen (19.1.)

Anbei der Link zu dem von Herrn Diehl erwähnten Artikel über die Regeln bei der Evakuierung von Schiffen in der Süddeutschen vom 19. Jan 2012 (S.): PDF, Webseite.

Außerdem hat uns Herr Hahn einen Scan des 4. Kapitels von Landwehrs Buch zur Historischen Diskursanalyse zur Verfügung gestellt.

Landwehr, Achim. “4. Historische Diskursanalyse.” In Historische Diskursanalyse. Frankfurt am Main: Campus Verlag, 2008: 91–131.

Ergänzung: Gramsci (8.1.)

Als Ergänzung zu unserer letzten Sitzung wollte ich Ihnen noch die bibliographischen Angaben zu dem von Chantal Mouffe herausgegebenen Buch geben:

Mouffe, Chantal. Gramsci and Marxist Theory. London, Boston, Henley: Routledge & Kegan Paul, 1979.

Bezüglich unserer Diskussion zum Begriff der bürgerlichen Gesellschaft und dem Wandel in den Konzeptionen von Basis und Überbau, ist darin vor allem folgender Beitrag von Interesse:

Bobbio, Norberto. “Gramsci and the Conception of Civil Society.” In Gramsci and Marxist Theory. Edited by Chantal Mouffe. London, Boston, Henley: Routledge & Kegan Paul, 1979: 21-47.

Praktisches I: Textgattungen und Tastaturlayouts (17.11.)

Nacherzählung, Zusammenfassung, Rezension

  • Nacherzählung: folgt der Struktur des Textes, präsentiert den Inhalt meistens knapper

  • Zusammenfassung: trennt sich von der Struktur des Textes, bleibt aber beim Inhalt und präsentiert keine eigene Bewertung

    • Was ist die Struktur?
    • Was ist die Fragestellung?
    • Was ist der Gegenstand?
    • Was sind die Thesen?
    • Was ist das Argument?
    • Was ist das Ziel und die Einschränkungen der Untersuchung?
    • Was sind die Quellen?
  • Rezension: präsentiert zunächst eine Zusammenfassung des Textes um diesen dann auf innere Konsistenz, Plausibilität, Verhältnis zu bestehenden Forschungsfeldern etc. zu überprüfen

    • Widersprechen sich Teile des Textes?
    • Ist die Methodologie für den Gegenstand und die Fragestellung hinreichend?
    • Können die Quellen die Thesen stützen?

    Alle sind in ihrem Ausmaß durch externe Vorgaben (Textlänge) und / oder den zugrundeliegenden Text bedingt

Tastaturlayouts und Umschriftfragen

Orientalism I (17.11.-8.12.)

Mit Hinblick auf die von Reinkowski und Poya gestellte Frage “Ist es dem Fach überhaupt gelungen, sich von den Paradigmen des Orientalismus des 19. und 20. Jahrhunderts zu entfernen?” und die von Ihnen verfassten Texte, werden wir die folgenden Themen weiterverfolgen.
Was ist Orientalismus? Was hat Said geschrieben? Auf wen und was bezieht er sich? Welche Reaktionen und Effekte hat dieses Buch hervorgerufen? Ist es immer noch relevant? Wie kann uns sollte es unsere Arbeit bestimmen?

Said, Edward W. Orientalism. London: Pinguin, 1978.

24.11. Einleitung

Herausarbeiten der in der Einleitung verwendeten Kernkonzepte, Argumente und Thesen.

Erstes Ergebnis:
Orientalismus als hegemonialer Diskurs, also die unhinterfragte Summe allen dessen was über den Orient gesagt und gedacht werden kann. In diesem System einer bi-polaren Konfiguration von Westen und Orient, von Uns und Denen, sind Wir immer in der Position des Sprechenden und Handelnden. In der Dualität von Darstellung und Vertretung, repräsentiert der Westen den von ihm diskursive erschaffenen Orient in allen gesellschaftlichen Belangen. Said untersucht / beschreibt nun diesen Diskurs, seine Geschichte und Wirkungsweisen.

1.12. und 8.12. Teil III: Orientalism now

Nachdem wir Saids Einleitung gelesen haben und bevor wir uns dem Material widmen, auf das er sich stützt, werden wir in der nächsten Sitzung den dritten Teil des Buches lesen und besprechen. Da dieser Teil mit über 120 Seiten recht lang ist, haben wir beschlossen ihn nach den vier Unterkapiteln auf vier Arbeitsgruppen aufzuteilen, die dann jeweils eine kurze (5-10minütige) Zusammenfassung vorstellen werden. Die Anwesenden hatten sich bereits für Abschnitte gemeldet, die Anderen habe ich eingetragen. Bitte verständigen Sie sich untereinander wer und was Sie vortragen.

  • I Latent and manifest Orientalism, 201-225
  • II Style, expertise, vision: Orientalism’s worldliness, 226-254
  • III Modern Anglo-French Orientalism in fullest flower, 255-283
  • IV The latest phase, 284-328

Gramsci, Foucault, Derrida (15.12.-19.1.)

Hegemonie, bürgerliche Gesellschaft, Diskurs und Archiv

Wie gestern (8 Dezember 2011) besprochen, sende ich Ihnen in dieser Mail die Literaturangaben und Texte für die nächsten Sitzungen, in denen wir uns bis Mitte Januar mit den Grundlagen für Saids Überlegungen zu Hegemonialem Diskurs sowie dem Archiv beschäftigen werden. Viele Texte zu diesen theoretischen Grundlagen eines liguistic turn, des Post-Strukturalismus oder der Post-Moderne, finden sich auf den in der ersten Sitzung besprochenen Seiten bzw. www.marx.org. Als Anreiz dafür sich auch wirklich mit den Literaturverwaltungsprogrammen zu beschäftigen, habe ich sämtliche bibliographischen Angaben auch als BibTex-Datei angehängt, die Sie dann importieren könnten.

Für das Campus Management der FU sind wirklich alle inzwischen angemeldet, und sobald mein Konto auch von Doktorand auf Lehrenden geändert wird, werden sie sämtliche Mails mit allen Links etc. auf einer FU Blogseite zum Kurs finden.

15.12. Antonio Gramsci, Hegemonie

Wir werden dabei chronologisch mit Gramscis Gefängnistagebüchern und seinen Überlegungen zu Hegemonie beginnen, die ihrerseits stark von seiner Marx(Ismus)-Rezeption geprägt sind. Um uns diese über die Gefängnistagebücher verstreuten Hinweise zu erschließen, werden wir nicht nur Gramsci selber, sondern vor allem auch einen Überblicksartikel von Thomas Bates lesen. Bates’ Text ist die Pflichtlektüre für diese Sitzung und findet sich auf Jstor, wo Sie ihn sich herunterladen können. Herr Muchalski wird die wichtigsten Punkte des Textes in einem Impulsreferat kurz vorstellen.
Gramsci’s Gefängnishefte stehen im politikwissenschaftlichen Handapparat der StaBi, wo mensch sie sich am besten durch den einleitenden Kommentar der Herausgeber und den Index erschließt. Scans meiner Kopien, werde ich im Lauf des heutigen Tages machen. Frau Höhn und Frau Fertig hatten sich bereit erklärt uns dazu eine Einleitung zu geben.

Bates, Thomas R. “Gramsci and the Theory of Hegemony .” Journal of the History of Ideas 36, no. 2 (1975): 351-366.

Gramsci, Antonio. “§ (44) Politische Führung Durch eine Klasse Vor und Nach dem Regierungsantritt.” In Heft 1. Translated by Klaus Bochmann. Vol.1 of Gefängnishefte. Hamburg: Argument, 1991: 101-116. [StaBi HB 8 Pb 3890, Grimm Zentrum: RVK-Notation CI 7160].

———. “§ (46) Moderati und die Intellektuellen.” In Heft 1. Translated by Klaus Bochmann. Vol.1 of Gefängnishefte. Hamburg: Argument, 1991: 116-117.

———. “§ (48) der Umgekehrte Jakobismus von Charles Maurras.” In Heft 1. Translated by Klaus Bochmann. Vol.1 of Gefängnishefte. Hamburg: Argument, 1991: 119-125.

———. “§ (49) die Intellektuellen.” In Heft 4. Edited by Klaus Bochmann. Vol.3 of Gefängnishefte. Hamburg: Argument, 1992: 513-524.

———. “§ (169) Einheit von Theorie und Praxis.” In Heft 8. Edited by Klaus Bochmann. Vol.5 of Gefängnishefte. Hamburg: Argument, 1993: 1036-1037.

———. Heft 12: Aufzeichnungen und Verstreute Notizen Für eine Gruppe von Aufsätzen Über die Geschichte der Intellektuellen. Edited by Klaus Bochmann. Vol.7 of Gefängnishefte. Hamburg: Argument, 1996: 1495-1532 (esp. 1500-1506) [1932].

Da sich viele von Gramscis Überlegungen implizit und explizit auf marxistische und marx’sche Kategorien beziehen, möchte ich Sie darauf hinweisen, dass Marx’ vielleicht bester Überblick über seine Geschichts- und Gesellschaftstheorie in der “Deutschen Ideologie” zu finden ist, die Sie online auf www.mlwerke.de finden.

Marx, Karl, and Friedrich Engels. Die Deutsche Ideologie. Vol.3 of Karl Marx, Friedrich Engels – Werke (MEW). Berlin: Dietz Verlag, 1969 [1932].

5.1. Michel Foucault, Diskurs

Auch wenn Said in der Einleitung zu Orientalism explizit auf “Die Ordnung der Dinge” verweist, scheint es mir für einen ersten Einblick besser zu sein, wenn wir Foucaults Einführungsvorlesung zum Thema des Diskurses lesen.

Foucault, Michel. Die Ordnung des Diskurses. Inauguralvorlesung am Collège de France – 2. Dezember 1970. Frankfurt/M., Berlin, Wien: Ullstein, 1982 [December 2, 1970].

Foucault, Michel. Die Ordnung der Dinge: Eine Archäologie der Humanwissenschaften. Translated by Ulrich Köppen. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1974 [orig. published as Les mots et les choses, 1966].

Herr Hahn hatte noch eine Übersichtsdarstellung zum Diskursbegriff bei Foucault vorgeschlagen, zu der ich Ihn bitten würde uns die bibliographischen Angaben und eine Kopie zu schicken. Zur Anwendung der hauptsächlich auf Foucaults Diskursbegriff aufbauenden Diskursanalyse in den Geschichtswissenschaften möchte ich Ihnen noch zwei Bücher empfehlen.

Landwehr, Achim. Historische Diskursanalyse. Frankfurt am Main: Campus Verlag, 2008.

Sarasin, Philipp. Geschichtswissenschaft und Diskursanalyse. Frankfurt a/M: Suhrkamp, 2003.

[Update 2012-01-06]
Der von Herrn Hahn vorgeschlagene Text stammt aus Landwehr 2008:

Landwehr, Achim. “Diskurstherorien.” In Historische Diskursanalyse. Frankfurt am Main: Campus Verlag, 2008: 60-90.

12.1. Foucault, Jacques Derrida, Archiv

Obwohl Saids Orientalism lange vor Derridas Überlegungen zum (Freudschen) Archiv erschienen sind, möchte ich doch nicht nur Foucaults Überlegung, dass das Archiv als das Gesetz die Summe alles sagbaren sei, mit Ihnen besprechen, sondern auch Derridas etymologische Ausführungen zum Zusammenhang zwischen dem Sprechbaren und institutioneller Macht.
Beide sind in Auszügen in einem neuen deutschsprachigen Sammelband erschienen:

Ebeling, Markus Knut, Stephan Günzel, and Aleida Assmann. Archivologie: Theorien des Archivs in Wissenschaft, Medien und Künsten. Berlin: Kulturverlag Kadmos, 2009.

Derrida, Jacques. “Dem Archiv Verschrieben.” In Archivologie: Theorien des Archivs in Wissenschaft, Medien und Künsten. Edited by Markus Knut Ebeling, Stephan Günzel and Aleida Assmann. Translated by Hans-Dieter Gondek and Hans Naumann. Berlin: Kulturverlag Kadmos, 2009: 29-60 [orig. published as Mal d’archive: Une impression freudienne, 1995].

Foucault, Michel. “Das Historische Apriori und das Archiv.” In Archivologie: Theorien des Archivs in Wissenschaft, Medien und Künsten. Edited by Markus Knut Ebeling, Stephan Günzel and Aleida Assmann. Translated by Ulrich Köppen. Berlin: Kulturverlag Kadmos, 2009: 107-112 [orig. published as L’Archéologie du savoir, 1969].

Unbehagen in der Islamwissenschaft (27.10.)

27.10.2011: Unbehagen in der Islamwissenschaft

Was ist Islamwissenschaft im 21. Jahrhundert?

Und warum betreiben Sie diese?

Lektüre

Poya, Abbas, and Maurus Reinkowski. “Einführung: Was Soll Islamwissenschaft Bedeuten?” In Das Unbehagen in der Islamwissenschaft: Ein Klassisches Fach im Scheinwerferlicht der Politik und der Medien. Edited by Abbas Poya and Maurus Reinkowski. Bielefeld: transcript, 2008: 9-15.

Leitfragen zum Text

  • Was ist Islamwissenschaft? Was soll Islamwissenschaft bedeuten?
  • Was ist das Unbehagen?
  • Wie begründen die Autor_innen dies?

Hausaufgabe zu heute

Bitte gehen Sie in dem kurzen Text, den Sie für nächste Woche schreiben, auf folgende Punkte ein:
Was interessiert Sie an Islamwissenschaft? (Für die höheren Semester: In welchem Bereich wollen Sie sich eventuell spezialisieren/ihre BA-Arbeit schreiben?) Welche Arten von Texten haben Sie schon geschrieben? (In Schule, Beruf und Studium, oder zum Spaß?) Welche Schwierigkeiten hatten Sie dabei? Was wollen Sie besonders gern im Seminar üben?

Zu den Formalia der Texte schauen Sie bitte hier.