Nachdem die Koffer am Morgen gepackt waren, nahmen wir uns Zeit für ein erstes Exkursionsresümee. Es waren neun ereignisreiche Tage und wir verabschieden uns vom Trubel der pulsierenden Stadt mit neuem Wissen über ihre architekturhistorische Entwicklung seit den 1920er Jahren. Ihren Wandel von den klaren und schlichten Linien der Architekten des Konstruktivismus – wie von Melnikov und den Vesnin-Brüdern, die sich am Vorbild Le Corbusier orientierten – zum klassizistischen Neohistorismus des Stalinismus mit Prachtbauten im Stil eines Zuckerbäckers. Zum Schluss die Entwicklung von Chrushchevs fünfstöckigen Plattenbauten und dem heutigen Ausmaß des industriellen Wohnungsbaus, der mit bis zu 42 Etagen bereits die Höhe von Wolkenkratzern erreicht. Nun aber sitzen wir bereits im Aeroexpress und nähren uns dem Flughafen. Doch das Interesse an Architektur scheint gestärkt zu sein und so wird es neben dem weiteren spannenden Seminar „StadtKultur Moskau“ auch einen Spaziergang über die Karl-Marx Allee Berlins geben.