Orientfunk für Kriegspropaganda

Mit dem Start der „Orient-Redaktion“ des Deutschen Kurzwellensenders beginnen die Nationalsozialisten 1939 eine Propagandaschlacht im arabischen Raum. Schlüsseltext der Radiosendungen ist der Koran – so, wie die Nazis ihn selektiv interpretieren.

Ein Podcast von Almut Finck (WDR)

Mit enormem Aufwand lassen Hitlers oberster Propagandist Joseph Goebbels und Reichspressechef Otto Dietrich die sogenannte „Orient-Redaktion“ einrichten. 80 Mitarbeiter werden verpflichtet, Texter, Übersetzer, Sprecher – türkische, persische und vor allem Arabisch-Muttersprachler.

Hinweis: Die Sendung enthält rassistische und antisemitische Originaltöne und -aufnahmen.


Hier hören

Quelle: WDR Zeitzeichen „Radioprogramm der Nazis für den arabischen Raum“ vom 18.04.2024
Link: WDR-Mediathek

Der Nazikollaborateur Mohammed Amin al-Husseini bei einer Radioansprache 1942. © SZ Photo / Scherl.

In diesem Podcast erzählt Almut Finck:

  • dass Radiohören im arabischen Raum ein kollektives Ereignis ist,
  • welches Hindernis die nationalsozialistische Rassenlehre für den Propagandasender darstellt,
  • weshalb der Großmufti von Jerusalem, Amin al-Husseini, zum Glücksfall für den Nazisender wird.

Das sind die Interviewpartner und wichtigsten Quellen:

  • Matthias Küntzel: Nazis und der Nahe Osten. Wie der islamische Antisemitismus entstand. Berlin/Leipzig 2019.
  • Jeffrey Herf: Nazi Propaganda for the Arab World. New Haven & London 2009.
  • Klaus-Michael Mallmann und Martin Cüppers: Halbmond und Hakenkreuz. Das Dritte Reich, die Araber und Palästina. Darmstadt 2006.
  • Barry Rubin und Wolfgang G. Schwanitz: Nazis, Islamists, and the Making of the Modern Middle East. New Haven & London 2014.

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