BER – ist alles wirklich nur negativ?

Nach zwei monatiger intensiver Beschäftigung mit dem Großprojekt BER hat sich unsere Meinung über dessen Realisierbarkeit und Notwendigkeit stark geändert. Unsere anfängliche Indifferenz über das geplante Flughafenprojekt kehrte sich in reges Interesse und Anteilnahme, je mehr wir durch Expertentreffen und eigene Recherche in Erfahrung bringen konnten. Unser anfänglich negativ geprägte Einschätzung resultierte vor allem aus dem überwiegend nachteiligen Framing der lokalen und vor allem bundesweiten Medien. Eine kleine Befragung unserer Kommilitonen anderer Gruppen führte zu demselben Ergebnis.

Die erste gestellte Frage thematisierte die allgemeine Wahrnehmung des BER. Die Studenten konnten rote Markierungen entsprechend ihrer Meinungstendenz zum Flughafenvorhaben BER setzen. Somit konnte auf einen Blick die Auffassung unseres Kurses auf das Projekt visualisiert werden. Zwar teilen wir Studenten nicht die überspitzt negative Meinung der meisten Medien, es sind jedoch ablehnende Anschauungen deutlich geworden.

In der zweiten Frage wird erfragt, ob der vorläufig unvollendete Flughafen abgerissen werden sollte. Hier wird eine starke Ablehnung von Seiten der Studenten erkennbar.

Wie bereits erwähnt änderte sich die Meinung unserer Gruppe vor allem nach den Interviews mit den eingeladenen Journalisten. Die für die lokalen und bundesweiten Medien zuständigen Experten sind Herr Michael Fabrizius von der WELT und Herr Lorenz Maroldt vom Tagesspiegel.

Die Herangehensweise des Tagesspiegel Autoren ist eher von „ironisch, aber nicht zynisch“ geprägt, so rief er zum Beispiel ein Gewinnspiel unter seiner Leserschaft ins Leben. Zum tausendsten „Nichteröffnungstag“ ( das tausendtägige Jubiläum des allerersten Eröffungstermins) verloste er eine private Führung durch den BER.

Jedoch hat uns vor allem die Meinung von Herrn Fabrizius stark überzeugt. Er ging vor allem auf die Notwendigkeit eines neuen Flughafens für Berlin ein. Seine Argumente unterstrichen die städtebauliche Sinnhaftigkeit des Projekts und das Erfordernis, den Flughafen Tegel baldmöglichst zu schließen. Trotz seiner Aussage : “Wer etwas schlechtes über den BER sagt, redet dem Volk nach dem Mund und wer dem Volk nach dem Mund redet, das kommt immer gut“, hat er eine eher positive Auffassung zum BER, welche er logisch fundiert vertreten hat und auch uns teilweise davon überzeugen konnte.

Alles in allem sind wir zufrieden mit dem Projekt und dankbar, dass wir über verschiedene Sichtweisen zum Thema BER aufgeklärt werden konnten. Wir werden den weiteren Verlauf des Großprojekts BER nun mit starkem Interesse verfolgen und sind schon gespannt, ob die Eröffnung in 2020 wirklich naht.

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