Lehraufenthalt in Argentinien

Iris Roebling-Grau, Universidad de Buenos Aires, Argentinien. 19.03.-26.03.2022

In den Tagen vor der Abfahrt hatte ich Angst. Das Auswärtige Amt rät dazu, sich bei einem Raubüberfall nicht zur Wehr zu setzen und alle Wertgegenstände einfach auszuhändigen. Die Reiseversicherung für Argentinien schließt den Rücktransport der eigenen Leiche ein. Es war nicht nur meine erste Reise nach Buenos Aires, es war auch meine erste Reise nach Lateinamerika. Ich hatte einiges gelesen, um mich vorzubereiten, aber was taugt schon Bücherwissen?
Doch bereits das Gespräch mit dem Fahrer (den Transport vom Flughafen in die Stadt hatte ich im Internet gebucht und bezahlt) beruhigte mich. Fürsorglich hat er mich nicht nur zu meiner Unterkunft gebracht, sondern mir auch erklärt, wo man am besten Geld wechselt. Meine Unterkunft (eine kleine Wohnung) hatte ich über Kollegen gemietet. Das Viertel: bürgerlich, ruhig, aber gelegen in einem Land mit 60% Inflation. Fast an jeder Ecke schlafen Personen auf der Straße. Trotzdem gibt es in der Bar köstlichen Kaffee mit ‚medialunas‘.
Für den Austausch mit den KollegInnen und den Studierenden an der UBA hatte ich zwei Vorträge ausformuliert. Im Gespräch wurde dann schnell klar, dass die Verlesung eines ganzen Manuskriptes eher unüblich ist. Besser, man spricht frei. Es blieb mir ein Tag, um meine Präsentationen anzupassen. Aber es hat sich gelohnt. Die Diskussion war fantastisch. Plötzlich hatte sich die große Distanz zwischen Argentinien und Deutschland in Nähe verwandelt. An der UBA liest man mit Engagement u.a. Walter Benjamin und Carl Schmitt. Geschichtserfahrung und Diktatur sind Themen, die in beiden Ländern sehr präsent sind. Leicht lassen sich Brücken bauen.
Auf dem Rückflug habe ich mir die Karte dieses großen Landes angeschaut und Pläne geschmiedet. Ich hoffe, die Reise war ein Anfang.

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Trainingsaufenthalt in Ecuador

Tilman Menzel, FLACSO Universidad, Ecuador. 07.03.-11.03.2022

Anfang März konnte ich die FLACSO in Ecuador besuchen und habe dort eine sehr schöne Zeit verbracht! Von Anfang bis Ende waren alle Mitarbeiterinnen der FLACSO sehr lieb hilfsbereit und interessiert. Die FLACSO hatte mir ein breit gefächertes Programm vorbereitet, in dem ich Einblicke in zahlreiche unterschiedliche Bereiche der Universität, auch außerhalb meines eigenen Arbeitsbereiches bekommen konnte. So habe ich die Universitätsbibliothek, den universitätseigenen Verlag und Journal und den Bereich für digitale Lehre auch kennenlernen können, was mir viele neue Erfahrungen und Sichtweisen nahegebracht hat. Außerdem habe ich mehrere Bücher, die meinen Interessen entsprachen, vom Verlag geschenkt bekommen. Abgesehen vom Programm an der Uni selbst war ich zweimal mit FLACSO-Mitarbeiterinnen oder Studierenden auf kleinen Sightseeing-Ausflügen, was das gesamte Programm noch weiter aufgelockert hat und Platz für viele informelle Gespräche und persönliches Kennenlernen geboten hat. Die ERASMUS-Beauftragte der FLACSO, Betty Espinosa, war jederzeit sehr hilfsbereit und konnte das geplante Programm auch flexibel an meine Interessen anpassen, was natürlich auch nicht unbedingt selbstverständlich ist.
Quito selbst ist eine interessante Stadt, mit einem sehr schönen historischen Zentrum und zahlreichen Museen, allerdings ist ein weiterer großer Vorteil, dass zahlreiche andere Sehenswürdigkeiten und atemberaubende Natur wie der Vulkan Cotopaxi, die türkise Lagune Quilotoa (auch ein Vulkankrater) oder die Stadt Otavalo mit einem großen indigenen Textil- und Handwerksmarkt nur ein paar Stunden entfernt liegen und problemlos in Tagesausflügen gemacht werden können.
Dementsprechend gibt es von mir auf ganzer Linie eine große Empfehlung für einen Aufenthalt an der FLACSO Ecuador!

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Trainingsaufenthalt in Chile

Heike Pantelmann, Universidad de Santiago, Chile. 07.03. – 11.03.2022

Vom 07. März bis zum 11. März 2022 habe ich über das „ERASMUS+ Staff Mobility for Teaching and Training“-Programm gemeinsam mit meiner Kollegin Sabina García Peter, einen Aufenthalt an der Dirección de Género, Diversidad y Equidad (EDGE) an der Universidad de Santiago in Chile absolviert. Die Einladung wurde von Dr. Karin Baeza, Leiterin der Dirección ausgesprochen. Während des Aufenthaltes hatten wir die Möglichkeit die Infrastruktur der USACH kennenzulernen, Wissenschaftlerinnen und Beschäftigte aus den Bereichen der Geschlechterforschung, Gleichstellung und der Arbeitsstelle gegen SBDG zu treffen und mit den Kolleginnen vor Ort in Austausch zu treten sowie das Margherita-von-Brentano-Zentrum (MvBZ) und unsere Arbeitsbereiche vorzustellen.
Der Aufenthalt diente auch dazu, die Kooperation im Rahmen des InEs-Gender Projekt, das vor kurzem an die USACH vergeben wurde zu starten. Das Projekt zielt darauf ab, Kapazitäten für die Durchführung von Maßnahmen zur Verringerung der geschlechtsspezifischen Ungleichheiten in den Bereichen Forschung, Entwicklung, Technologietransfer, Innovation und wissenschafts- und technologiebasiertes Unternehmertum in Hochschuleinrichtungen aufzubauen. Das MvBZ soll das Projekt begleiten und beratend zur Seite stehen.
Der Aufenthalt in Santiago de Chile war sehr interessant und ein sowohl auf persönlicher Ebene als auch aus beruflicher Sicht ein Gewinn. Der 8. März fiel in den Zeitraum des Aufenthalts, er wird in Chile sehr groß begangen. Wir hatten nicht nur die Gelegenheit, an der universitätsweiten Veranstaltung teilzunehmen, sondern auf an der Großdemonstration in der Stadt.
Mehr über den Besuch findet sich in einem Bericht auf der Seite der USACH: https://www.usach.cl/news/primera-visita-internacional-2022-universidad-libre-berlin-y-usach-celebran-colaboracion

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