Gewerkschaften verfolgen verschiedene transnationale Strategien, um neue Spielregeln für die globale Konkurrenz zu erreichen und so die Handlungslogiken der Unternehmens- und Regierungsakteure zu verändern. Diese Strategien spiegeln die Bedingungen nationaler Systeme industrieller Beziehungen. Aus der voluntaristischen US-Tradition stammende konfrontative Ansätze sind in Konflikten effektiv, aber thematisch eng, zu exklusiv und wenig geeignet für dauerhafte Netzwerkbildung. Die aus der kooperativen europäischen Tradition stammenden Ansätze haben dagegen bei der Netzwerkbildung ihre Stärken, sind aber bei der Herstellung grenzüberschreitenden kollektiven Handelns im Konfliktfall bisher wenig erfolgreich.
Greven, Thomas (2006): Auf dem Prüfstand. Gewerkschaftliche Strategien zur Regulierung der globalen Konkurrenz
Erschienen in: WSI-Mitteilungen, Vol. 59, No. 1 (January), pp. 10-15.